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Alle gegen Armut

Rosmarie Pamer (Landesrätin), Davide Monti (Gruppo Volontarius), Stefan Perrini (AFI-IPL), Wolfgang Obwexer (Dachverband für Soziales und Gesundheit), Carola Kurz (Allianz der Kultur), Elisabeth Ladinser (Dachverband für Natur- und Umweltschutz), Ruth Soppelsa (Universität Bozen), Sandro Pellegrini (Südtiroler Wirtschaftsring)

Südtirols Zivilgesellschaft macht mobil gegen die Armut. Organisationen und Einrichtungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen wollen gemeinsam der Not im Land entgegenwirken. In Bozen wurde ein entsprechendes Manifest unterzeichnet.

Armut in Südtirol. Das klingt vielleicht seltsam, angesichts prächtiger Äpfel und Berge, blühenden Landschaften, Nächtigungsrekorden, Vollbeschäftigung und guten Wirtschaftsdaten.
Sicher, der allgemeine Wohlstand ist unübersehbar. Bei genauem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass es auch in Südtirol viele Menschen gibt, die von Armut betroffen, oder armutsgefährdet sind. Inmitten unserer Wohlstandsgesellschaft gibt es viele, die mit ihrem Einkommen nicht in der Lage sind, den Lebensunterhalt, die Wohnkosten und weitere notwendige Ausgaben zu bestreiten. Darüber muss gesprochen werden und es braucht ein gemeinsames Handeln.

Armut geht uns alle an. Deshalb hat der Dachverband für Soziales und Gesundheit am 17. Oktober, dem Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut, in Bozen eine Tagung organisiert, um Lösungen zu finden. Die Schirmherrschaft haben Bischof Ivo Muser und Landeshauptmann Arno Kompatscher übernommen. Beim Kongress mit dabei war auch die Landesrätin Rosmarie Pamer.

Arm ist nicht nur, wer unter der Brücke übernachtet oder den Tag auf der Parkbank verbringt. Versteckte Armut betrifft mehr Menschen als wir glauben. Wer arm ist, muss in wichtigen Lebensbereichen wie Wohnen, Bildung, Gesundheit und Freizeit zurückstecken. Zu den finanziellen Sorgen kommt der psychische Druck und die Scham, mit den anderen nicht mithalten zu können. Darüber hinaus nehmen auch andere Formen der Armut wie Einsamkeit und Ausgrenzung zu.

Die Erfahrung von Hilfsorganisationen und Sozialdiensten zeigt: Es kann jede und jeden treffen. Besonders gefährdet sind jedoch geringverdienende Arbeitnehmer/innen, Rentner/innen, Alleinerziehende, sozial benachteiligte Personen wie Menschen mit Behinderung, oder Menschen mit chronischen Krankheiten, sowie Randgruppen und Zuwanderer.

Für wirksame Vorbeugung und Hilfe ist nicht nur die öffentliche Hand zuständig. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb braucht es eine breite gesellschaftliche Mobilmachung gegen Armut in Südtirol. Mit einem institutionsübergreifenden Manifest übernehmen nun die landesweiten Südtiroler Vereinigungen aus Arbeit, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Soziales und Umwelt gemeinsam Verantwortung für die Bewältigung von Armut. Erstunterzeichner des Manifests sind Südtiroler Wirtschaftsring, das Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Bozen, Allianz der Kultur, Dachverband für Soziales und Gesundheit, Arbeitsförderungsinstitut AFI-IPL, Gruppo Volontarius, Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Sie sprechen sich für die feste Einrichtung eines ständigen Armutsnetzwerks aus. Eine eigene Beobachtungsstelle soll Kontinuität und Abstimmung der Maßnahmen zur Vorbeugung von Armut gewährleisten. Beispiele für ähnliche Einrichtungen gibt es etwa in Österreich, z.B. in Kärnten.

Mit dem Manifest wird die Notwendigkeit unterstrichen, Armut in Südtirol gemeinsam zu bekämpfen. Mit dieser breiten Beteiligung soll es gelingen, allen Menschen die Chance zu geben, sich zu entwickeln, an der Gesellschaft teilzuhaben und mitzugestalten. Ziel ist es, bald schon in organisierter Form und Regelmäßigkeit Schritt für Schritt zu setzen.

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Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • ummagumma

    Typische SVPEEEHHH Posse und Frau Pamer schmückt sich nun mit den Federn der Frau Rieder!! Wie erbärmlich!

    Mal sehe ob jetzt die nötigen Beiträge so unproblematisch ausbezahlt werden wie bei den Alibi-Bauern, Seilbahnen und Hoteliersfreunden.

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