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„Ihr habt Mist gebaut“

Jungbauer Christoph Weiss, Landesobmann Raffael Peer, Landesleiterin Anna Knottner

Die Südtiroler Bauernjugend hat zum zweiten Mal den Negativpreis „Hölzerner Mistgrottn“ vergeben – an die Tierrechtsorganisationen.

In seiner Eröffnungsrede betonte Landesobmann Raffael Peer, Landesobmann der Südtiroler Bauernjugend, die enorme Bedeutung der Landwirtschaft für die Region.

Südtirols Bauern und Bäuerinnen seien nicht nur Produzenten hochwertiger Lebensmittel, sondern auch Bewahrer der Kulturlandschaft, die das Bild Südtirols prägt. „Unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten unter teils sehr schwierigen Bedingungen und sorgen Tag für Tag dafür, dass unsere Region mit frischen und hochwertigen Lebensmitteln versorgt wird. Dafür haben sie Respekt und Anerkennung verdient,“ so Peer.

Besonderen Fokus legt die Südtiroler Bauernjugend dabei auf die Herausforderungen, denen die Landwirtschaft heute gegenübersteht, vor allem durch das Großraubwild, insbesondere den Wolf, der zunehmend zur Bedrohung für die Almwirtschaft wird. Der Negativpreis „Hölzerner Mistgrottn“ soll nun auf diese Probleme aufmerksam machen und gleichzeitig eine Aufforderung an die Tierrechtsorganisationen sein, ihr Verhalten zu überdenken.

Nicht „preiswürdige“ Leistung

„Wir legen symbolisch das Fehlverhalten gegenüber der Südtiroler Landwirtschaft in diesen Mistgrottn, denn genau dort gehört es hin,“ so Peer.

In diesem Jahr wird der „Hölzerne Mistgrottn“ an die Tierrechtsorganisationen vergeben, die wiederholt gegen die von der Landesregierung erlassenen Entnahmedekrete für Problemwölfe Einspruch erhoben haben.

Diese Einsprüche verhindern aus Sicht der Jungbauern, dass angemessene Maßnahmen zum Schutz der Nutztiere ergriffen werden können. „Unsere Tiere erleiden Höllenqualen auf den Almen, wenn sie vom Wolf gejagt und gerissen werden. Doch trotz dieser Dringlichkeit werden Abschussdekrete regelmäßig blockiert,“ erklärte Peer weiter.

Ein Aufruf für ein Umdenken

Mit der Vergabe des Preises äußert die Südtiroler Bauernjugend einen Aufruf an die Tierrechtsorganisationen, ein Umdenken einzuleiten. Die Landwirtschaft stehe vor enormen Herausforderungen, und der Herdenschutz in Südtirol sei aufgrund der Topographie und des Klimas nur bedingt umsetzbar. „Wir wissen, dass der Wolf nicht ganz aus Südtirol verdrängt werden kann. Doch es muss möglich sein, unsere Tiere zu schützen und Problemwölfe zu beseitigen, ohne dass ständig Einsprüche diese Maßnahmen blockieren,“ erklärt Anna Knottner, Landesleiterin der Südtiroler Bauernjugend.

Auch Christoph Weiss, Jungbauer aus Unsere Liebe Frau im Walde, berichtete aus persönlicher Erfahrung über die Auswirkungen des Wolfes auf seine Herde und schildert eindringlich die Schwierigkeiten, mit denen Landwirte aufgrund der ständigen Bedrohung durch Großraubwild konfrontiert sind.

Mit der symbolischen Preisvergabe an die Tierrechtsorganisationen setzt die Südtiroler Bauernjugend ein Zeichen: „Wir hoffen, dass unsere Aktion zu einem besseren Verständnis für die Anliegen der Landwirtschaft führt,“ so Anna Knottner zum Abschluss der Veranstaltung.

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