Unpolitische Uni

Foto: Uni Bozen

Dürfen an der Uni Bozen keine gesellschaftspolitischen Diskussionen geführt werden? Eine Absage an die Südtiroler HochschülerInnenschaft sorgt für Gesprächsstoff.

von Markus Rufin

Die Zusammenarbeit zwischen der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh) und der Universität Bozen funktioniert prinzipiell gut. Das wird auch von beiden Seiten bestätigt. So darf die sh beispielsweise Räumlichkeiten der Uni für ihre Vorstandssitzungen nutzen.

Kürzlich erhielt die sh aber eine Absage für eine geplante Veranstaltung. Und es war nicht die erste dieser Art. Doch von Anfang an.

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft bemüht sich immer wieder gesellschaftspolitische Diskurse aufzugreifen und dazu Veranstaltungen anzubieten. Ein solches Thema sind die Olympischen Winterspiele 2026, die auch in Südtirol stattfinden sollen.

Die sh plante eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema und wollte dazu den Glaziologen Georg Kaser, den Sportwissenschaftler Martin Schnitzer, die Grünen-Politikerin Elide Mussner und Landeshauptmann Arno Kompatscher einladen. Landeshauptmann Kompatscher musste seine Teilnahme absagen und schlug an seiner Stelle Elmar Pichler Rolle vor. Für die Räumlichkeiten wandte sich die sh an die Universität, wie Magdalena Scherer, die stellvertretende Vorsitzende, berichtet: „Wir haben am 19. August eine Anfrage direkt an den Direktor der Uni, Günther Mathà geschickt. Wir haben geplant, dass wir zwei Experten und zwei Politiker zu einer Podiumsdiskussion einladen wollen. Es wäre also ein ausgeglichenes Podium zwischen Befürworter und Gegner gewesen.“

Eine Antwort ließ lange auf sich warten. In der Zwischenzeit musste die sh der Uni auch die eingeladenen Referenten mitteilen. Vor rund einer Woche kam dann die Absage – sieben Wochen nach der ersten Anfrage.

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