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Der Siegerhain

Helmut Tauber, Helmuth Scartezzini, Philipp Bodner, Oliver Tarsia, Luise Pichler, Paul Kofler, Max Gögele, Sonja Kofler, Christoph Ladurner, Julian von Spinn, Franz Winkler, Dominik Greiss, Dietmar Battisti (© Philipp Bodner)

Die Initiative Baumgart hat es sich zum Ziel gesetzt, die wertvollen Streuobstwiesen zu fördern – dazu gehören auch Kastanienhaine. 2024 führte die Initiative die erste Kastanienhainmeisterschaft durch – der Siegerhain steht nun fest.

Sie sind eine extensive, multifunktionale und traditionelle Form der Landnutzung und bestehen aus hochstämmigen Obstbäumen: Die Rede ist von Kastanienhainen, welche in Südtirol mit einer genutzten Fläche von rund 400 ha häufig anzutreffen sind. Um darauf aufmerksam zu machen, dass Kastanienhaine einen schützenswerten, landschaftsprägenden und identitätsstiftenden Lebensraum darstellen, lud die Initiative Baumgart 2024 alle Bewirtschafter*innen von Kastanienhainen Südtirols zur Teilnahme an der ersten Kastanienhainmeisterschaft. Durch diese Meisterschaft will die Initiative die Bewirtschaftung der Kastanienhaine wertschätzen, da sie eng mit der Südtiroler Kultur verbunden ist und nicht zuletzt der Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln dient.

25 Kastanienhain-Bewirtschafter*innen von Natz-Schabs bis Schlanders sind dem Aufruf der Initiative gefolgt und haben sich zur Teilnahme eingeschrieben. Die angemeldeten Haine wurden von einer Fachperson besucht und nach Kriterien wie Ästhetik, Pflege, Nutzung und Biodiversität bewertet.

Als Sieger der ersten Südtiroler Kastanienmeisterschaft ging Paul Kofler vom Keschtnhof mit seinem Hain in Kastelbell hervor. „Dieser Hain repräsentiert alle Werte, denen wir uns als Initiative Baumgart verschrieben haben. Ein traditioneller Vinschger Lattenzaun und Trockensteinmauern wurden bewusst aufgebaut bzw. wieder in Stand gesetzt. So fügt sich der Hain wunderschön in die umliegende Berglandschaft ein und wird sehr gut gepflegt. Die alten Kastanienbäume bieten mit ihren zahlreichen Baumhöhlen und den extensiv bewirtschafteten Wiesen Unterschlupf für viele Tier- und Pflanzenarten.  Nicht zuletzt trägt die Anlage auch zum wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes bei,“ begründet Philipp Bodner, Forscher von Eurac Research, die Entscheidung der Jury.

Der zweite Platz ging an Christoph Ladurner aus Labers bei Meran. Mit großem Einsatz hat der Bewirtschafter die gepachteten, verwilderten Kastanienhaine wieder revitalisiert und einen professionellen Kastanienanbau gestartet. Der große Wert von Kastanienhainen als kulturlandschaftliches Element spielt dabei eine große Rolle.

Drittplatzierter ist der imposante, von Luise Pichler und Oliver Tarsia bewirtschaftete Kastanienhain der Villa Toldt in Vahrn. Auch dieser Hain ist sehr gut gepflegt und der Erhalt der riesigen Altbäume hat neben der ökologischen Bewirtschaftung der Fläche oberste Priorität.

Während alle angemeldeten Kastanienhaine ihre unglaubliche Vielfalt eint, haben deren Bewirtschafter*innen eines gemeinsam: die Leidenschaft und Ausdauer, mit welcher die Bäume und Flächen unter oft schwierigen Bedingungen gepflegt werden. Jeder Kastanienhain ist einzigartig und erhaltenswert und alle Bewirtschafter*innen leisten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser Kulturlandschaft.

Der 2021 gegründeten Initiative Baumgart gehören Eurac Research, Roter Hahn, Bioland Südtirol, der Sortengarten Südtirol, der Heimatpflegeverband, das Obstbaumuseum, das Amt für Natur, das Versuchszentrum Laimburg und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz an.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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