Nix Deutsch

Die Schuldebatte in Südtirol treibt seltsame Blüten: Nun fordert Bernhard Zimmmerhofer, dass auf den Pausenhöfen verpflichtend Deutsch gesprochen wird.

Im Fokus der Landtagswoche stand die Goethe-Schule in Bozen, wo gegen Direktorin Christina Holzer ein Disziplinarverfahren eröffnet wurde, weil sie eine Sonderklasse für Schüler ohne Deutschkenntnisse einführen wollte.

Thomas Widmann (Für Südtirol mit Widmann) kritisierte in seiner Anfrage: „Statt konstruktiv auf die wachsende Herausforderung in den Schulen zu reagieren, wird eine Pädagogin, die eine sinnvolle Lösung vorschlägt, disziplinarisch verfolgt.“ Landesrat Philipp Achammer entgegnete, dass es eine Reihe von Bestimmungen auf Staats- und Landesebene gebe, die die Bildung einer solchen Klasse nicht vorsehen. „Es wurde wissentlich gegen geltende Bestimmungen verstoßen“, erklärte er weiter. Zudem wurden Maßnahmen zur Sprachförderung erwähnt, darunter die Zuweisung zusätzlicher Ressourcen an die Schulen. Die Bildung einer Sonderklasse, wie in der Goethe-Schule angestrebt, halte man nicht für zielführend.

In einer weiteren Anfrage thematisierte Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit) die Pausensprache an deutschen Schulen: „Die Anzahl von Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache an deutschen Schulen nimmt kontinuierlich zu. Wie steht die Landesregierung zum Vorschlag, dass in den Pausen verpflichtend Deutsch gesprochen wird?“

Achammer ließ sich von dem Vorschlag sprachlos machen und erinnerte an eine Zeit, als Schüler im Pausenhof mit einem Stecken bestraft wurden. An Schulen mit deutscher Unterrichtssprache werde in Deutsch unterrichtet, die Pausen dienten der Entspannung und Erholung, so der Landesrat. (mat)