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Wölfe zähmen die Bullen

Foto: EC Red Bull Salzburg/Gintare Karpaviciute

Der HC Pustertal hat am Freitag in Salzburg mit 6:5 gewonnen. Der Schwede Viktor Svedberg feierte ein starkes Debüt.

von Nikolaus Spitaler

Gleich zum Spiel:

Am Freitag kommt es nach gerade einmal 9 Tagen zum zweiten Gastspiel der Wölfe beim amtierenden Meister in Salzburg. Den Fans ist die schmerzhafte Niederlage nach tollem fight am 2. Oktober noch lebhaft in Erinnerung und entsprechend brennen die Schwarz-Gelben auf Revanche. Bei den Gästen debütiert heute Abwehrhüne Viktor Svedberg, der Ersatz des verletzten Viktor Bouramman bildet zusammen mit Daniel Glira das dritte Verteidigerpaar. Das Tor der Pusterer hütet wie beim Heimerfolg gegen den KAC am Sonntag Andi Bernard. Bei den Salzburgern, welche sich vor zwei Tagen mit einem Auswärtssieg bei den Vaxjö Lakers bereits die CHL-Playoffs sichern konnten, fehlt Stammtorhüter Atte Tolvanen, statt ihm steht David Kickert zwischen den Pfosten.

Die Wölfe starten mit viel Selbstvertrauen ins Spiel und zeigen keinen Respekt vor dem auf dem Papier übermächtigen Gegner. Schon in der Startphase nehmen sie das Gehäuse von Kickert unter Beschuss, dieser kann seinen Kasten zunächst aber bei guten Abschlüssen der Gäste ebenso sauber halten wie Andi Bernard auf der Gegenseite. In der 6. Minute dann ein starker Antritt der 2. Sturmlinie des HCP, Akeson schlenzt millimetergenau auf die Kelle von Findlay und die Scheibe zappelt im Netz zur nicht unverdienten 0:1 Führung für die Gäste. Die Wölfe zeigen weiterhin viel Zug zum Tor und gewinnen fast jedes Bully, aber in der 10. Minute schlägt auch der Bullensturm erstmals zu: Lewington zieht von der blauen Linie ab, Bernard wird von einem Verteidiger behindert und so kann Bourke den Abpraller mühelos zum Ausgleich eindrücken.

Kurz darauf die vermeintlich neuerliche Führung für den HCP: Nach einem erneuten Bullygewinn im Angriffsdrittel zieht Gschliesser ab und die Scheibe zappelt im Netz hinter Kickert, aber Manuel Nikolic verweigert nicht nur das 2:1 für die Gäste sondern schickt Tommy Purdeller auch noch wegen Behinderung auf die Strafbank. Das Powerplay überstehen die Wölfe unbeschadet und finden danach sogar noch eine große Chance bei einem Schlagschuss von Petan vor, aber im Gegenzug gelingt Luca Auer erneut per rebound das etwas schmeichelhafte 2:1 für die Bullen, bei diesem Stand geht’s auch zum ersten Mal in die Kabinen.

Auch im Mitteldrittel geht der offene Schlagabtausch weiter, beide Teams spielen mit offenem Visier und vernachlässigen dabei etwas die Defensive. Bereits in der Startphase kommen die Hausherren zu einer 5 gegen 3 Überzahl, das Penaltykilling der Wölfe funktioniert jedoch super und kurz vor Ablauf verwandelt Coulter mit einem starken Alleingang die Unterzahl sogar in eine Überzahlsituation. Jedoch ausgerechnet als der letzte Wölfespieler von der Strafbank zurückkehrt gelingt dem bärenstarken Bourke beim nächsten Abpraller von Bernard das 3:1. Im Powerplay scheitert Frycklund danach mit einem Backhander am hervorragend reagierenden Kickert.

Zwei Minuten später dann die vermeintliche Vorentscheidung in diesem Spiel, denn Bernard kann zum wiederholten Mal einen Puck nicht kontrollieren und Bourke schnürt mit seinem dritten rebound-Tor den Abstauber-Hattrick (4:1). Jaspers reagiert und wechselt Bernard gegen Roy, und die Schwarz-Gelben werfen noch einmal alles nach vorne. Nicht einmal eine Minute später ein starker Wechsel der 4. Linie, Traversa scheitert zunächst am Pfosten, bezwingt kurz darauf jedoch Kickert per Diagonalschuss zum 2:4. Die Wölfe setzen nach, nach guten Chancen von Gschliesser und Purdeller zieht Wesley einfach mal von der blauen Linie ab und der Puck schlägt nach einer deflection eines Salzburger Verteidigers zum 3:4 Anschlusstreffer ein! Kurz darauf bringt sich der HCP durch einen Zuordnungsfehler in der Verteidigung jedoch vorübergehend um die Früchte der Aufholjagd, Robertson nutzt den Fehler eiskalt aus und erhöht aus dem slot auf 5:3 für die Bullen, bei diesem Stand geht es zum zweiten Pausentee.

Im Schlussabschnitt geht der offene Schlagabtausch weiter und entwickelt sich zum wahren Eishockeythriller, als Coulter nach starker Drangphase der Gäste bereits in der 45. Minute mit einem Schuss ins kurze Kreuzeck auf 4:5 verkürzt. Die Wölfe wittern nun endgültig die Sensation, in Minute 48 haben sie gleich zwei Mal den Torschrei auf den Lippen, aber ein Schuss von Andergassen aufs leere Tor wird von einem Schläger vorbeigelenkt und Mantinger scheitert kurz darauf an der Latte. Auch die Salzburger bleiben brandgefährlich, Raffl beißt sich jedoch am hervorragenden Roy die Zähne aus und kurz darauf sind es die Wölfe, die erneut jubeln: nach einem Schuss von Akeson reagiert Findlay am schnellsten und staubt mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend zum verdienten 5:5 Ausgleich ab. Kurz vor der Schlusssirene haben die Gäste noch einmal das Glück des Tüchtigen, als der Puck nach einem Pfostentreffer an der Torlinie entlang kullert, diese aber nicht überquert, somit geht diese packende Partie in die Overtime.

Auch dort bleiben sich die beiden Teams nichts schuldig, Wesley kann jedoch einen 1 auf 0 Konter nicht verwerten und auf Seiten der Bullen vergibt Wukovits die große Siegeschance, die Penalties müssen entscheiden.

In der Dreierserie treffen sowohl der bei seinem Debüt überzeugende Svedberg (Backhand ins Kreuzeck) als auch Murphy für Salzburg, direkt im Anschluss verwandelt auch Frycklund seinen Versuch und als Nissner an Roy scheitert ist die Sensation perfekt und der HCP entführt nach einem 1:4 Rückstand zwei Punkte aus der Mozartstadt, dies ist auch die erste Heimniederlage für Salzburg und der erste Auswärtssieg für den HCP.

Weiter geht es am Sonntag um 18 Uhr in der heimischen Intercable Arena mit einem “6 Punkte Spiel” gegen Villach, mit einem weiteren Sieg könnten sich die Wölfe für längere Zeit in der Playoffzone festkrallen.

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