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Homegrown

„Homegrown“ direkt aus Trumps Amerika (nur am MO bei freiem Eintritt)

So aktuell wie die Filme der Settimana della Critica sind derzeit keine anderen. Am Montag geht’s interessant weiter.

Von Renate Mumelter

US-Einblicke

Derzeit wüten in den USA zwei Dinge: Hurrikane und Trump. Während der zweite tödliche Sturm grad über Florida hinweggefegt ist, nutzt Trump die Katastrophe für seinen fiesen Wahlkampf und erfindet unsägliche Geschichten.

Letzten Montag erst erzählte Alexandra Simpsons „No Sleep Still“ die Stimmungslage von Menschen, die mit einem nahenden Hurrikan leben müssen. Leider ist der Film schon vorbeigezogen.

Dafür gibt es diesen Montag mit „Homegrown“ den Trump-Aspekt im Filmclub. Michael Premos Dokumentarfilm begibt sich in die Welt von Männern, die sich Proud Boys nennen und Trump in seinem letzten Wahlkampf gnadenlos unterstützt haben. Damals verlor er die Wahl gegen Biden aber, und deshalb ließ er das Capitol stürmen. Die Proud Boys waren natürlich voll dabei (und Michael Premos Kamera ebenso).

Als Kurzfilm vor dem eigentlichen Film gibt es „Dark Globe“ von Donato Sansone. Der Regisseur wird im Filmclub sein.

Der Eintritt zur SIC ist frei.

Matineen

bietet der Filmclub jetzt jeden zweiten Samstag, und da gibt es viel Besonderes. Heute ist ein Oldie mit Marcello Mastroianni dran, der 1961 einen Oscar für das beste Originaldrehbuch bekam: „Divorzio all’italiana“ um 10.30h. Am 26. Oktober folgt Friedrich Murnaus „Nosferatu“ mit Livemusik von Helga Plankensteiner, Michael Lösch und Nelide Bandello. Und der frisch restaurierte „Paris, Texas“ von Wim Wenders ist am 9. November im Kino. Ein Film, bei dem deutlich wird, wie wichtig die große Leinwand ist.

Kate Winslet als Lee Miller

Sie war eine Fotografin, die sehen und festhalten wollte und die keine Mühen scheute. Das war damals für eine Frau gar nicht so einfach. Lee Miller wurde trotzdem zur wichtigsten Fotografin des  20. Jahrhunderts. Ihr Lebenswerk wurde erst spät entdeckt, und dafür gibt es Gründe. Ihre Kriegserlebnisse hatten sie so stark traumatisiert, dass sie nie mehr darüber sprach.

Sie war an der Front und sie war in den eben befreiten KZs.

Winslet hatte beim Film von Ellen Kuras wieder einmal die Gelegenheit, die ganze Palette ihres Könnens zu zeigen. Ellen Kuras ist Kamerafrau und Regisseurin von Dokumentarfilmen. Sie hat mit wichtigen Regisseuren wie Jarmusch oder Scorsese zusammengearbeitet.

„80 plus“

„In Würde altern ist eigentlich voll die depperte Floskel. Im Grunde ist das total frauenfeindlich. Man sollte überhaupt nicht in Würde altern, man sollte die ganze Gesellschaft laut mit der eigenen Todesangst belasten“, sagt Stefanie Sargnagel bei ihrem Cameo-Auftritt als Autostopperin in „80 plus“, einem Film von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl.

Im Mittelpunkt stehen zwei Seniorinnen, die auf die altersbedingt mit dem Tod zu tun bekommen und beschließen auszubrechen. Eine von ihnen macht sich zwar zum Sterben auf den Weg in die Schweiz, aber der Weg wird lang und abenteuerlich.

Hauptdarstellerin Christine Ostermayer ist bei den Dreharbeiten wirklich 86 Jahre alt, und spielt ihre Rolle als todgeweihte Schauspielerin sehr überzeugend. Dasselbe gilt für ihren filmischen Gegenpart Margarethe Tiesel. Die Geschichte ist amüsant, aber nicht nur, sie ist auch sehr gut gespielt. Von der Machart her ist „80 plus“ Standardkost.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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