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Arme Lehrer

Andreas Leiter Reber

Der Landtag hat am Mittwoch die Vorschläge zur Stärkung der Lehrberufe abgelehnt. Der Einbringer des Antrages, Andreas Leiter Reber, spricht von einem Armutszeugnis für die Regierung.

Intensiv wurde am Mittwoch im Landtag über attraktive Rahmenbedingungen für Lehrerberufe und Maßnahmen gegen den Lehrermangel debattiert.

Am Ende wurden die vom Freien Abgeordneten Andreas Leiter Reber eingebrachten Vorschläge jedoch allesamt von SVP, FdI, Freiheitlichen und der restlichen Regierungskoalition abgelehnt.

Andreas Leiter Reber spricht in einer Aussendung von einem „Armutszeugnis für den Bildungslandesrat Achammer und die Landesregierung“.

Er kündigt an, eine Erhöhung der Landeszulagen, Benefits wie die Dozentenkarte oder die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für Schulen an herausfordernden Standorten so lange einzubringen, bis ein Umdenken bei der Landesregierung stattfinde.

Die Gehälter der Südtiroler Lehrkräfte würden nicht nur weit hinter jenen des benachbarten Auslands rangieren, die Kaufkraft eines Südtiroler Lehrers sei trotz der Landeszulagen geringer als in anderen italienischen Regionen ohne Zulagen und sogar um die Hälfte geringer als die Kaufkraft eines Lehrers in Deutschland, rechnete Leiter Reber im Landtag vor.

Eine Erhöhung der Landeszulagen wäre eine Voraussetzung, um die Lehrberufe zu stärken, genauso wie die Bereitstellung von zusätzlichen Ressourcen:

„Wir haben in Südtirol völlig unterschiedliche Realitäten, die auch unterschiedliche Konzepte verlangen. Es sind personelle wie strukturelle Ressourcen nötig, denn wir brauchen sowohl zusätzliche Lehrer und Mitarbeiter für Integration als auch genügend Räumlichkeiten, um bedarfsgerechten Unterricht und differenzierten Unterricht anbieten und die Schulen entlasten zu können. Das gilt ganz besonders für Schulsprengeln mit hoher Sprachkomplexität“, so Leiter Reber.

Rückendeckung für Andreas Leiter Rebers Maßnahmenpaket kam von der gesamten Opposition:

Brigitte Foppa (Grüne) und Elisabeth Rieder (TeamK) unterstrichen die Notwendigkeit einer Anpassung der Gehälter, Sandro Repetto (PD) fand den Vorschlag, motivierte Lehrkräfte als Botschafterinnen und Botschafter für Lehrberufe an die Mittel- und Oberschulen zu entsenden, reizvoll und Sven Knoll (STF) bekräftigte die Forderung nach mehr Unterstützung für Schulen in urbanen Zentren.

„Unser Anspruch muss es sein, Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer sozioökonomischen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen auf eine gute Bildung zu ermöglichen. Dieses Ziel zu erreichen, gelingt nur, wenn qualifizierte und motivierte Menschen die Bildungsqualität sicherstellen und den Schulen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Die heute abgelehnten Vorschläge sind dringend notwendig und ich werde sie immer wieder und so lange einbringen, bis ein Umdenken der Landesregierung stattfindet“, unterstreicht der Freie Abgeordnete.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • rubhel

    Gott sei Dank bin ich in Pension.
    Mehr kann man die Schule nicht auf die Wand fahren.
    Nach der Wand gibt es nichts mehr außer Chaos.
    Supplenten (Maturanten oder weniger) verdienen reichlich genug.
    Motivierte Lehrer gibt es keine mehr und die anderen hängen nur mehr am Geld.

    • kritischerbeobachter

      Ja Herr rubhel, sie haben leicht reden, da sie in Pension sind. Vor 30 Jahren konnte eine Lehrperson mit Leichtigkeit ein Haus bauen. Heute schafft eine Lehrperson kaum noch eine 50 Quadratmeterwohnung zu kaufen. Was heute in so manchen Schulen abgeht, haben sie ja keine Ahnung, ich spreche von Lehrpersonen im nahen Umfeld.
      Früher wurde eine Lehrperson noch mit Respekt behandelt, heute darf eine Lehrperson kaum noch einen Schüler anschauen, dann wird er schon von den Eltern angegriffen… nicht in allen Fällen, aber in vielen. Heute wäre Gut, dass die Lehrer die Kinder erziehen sollten… denke dass die Schule da ist um zu lernen und nicht die Eltern spielen.

  • opa1950

    Das mit den Armutszeugnisen ist man von dieser Landesregierung ja schon seit längerem gewohnt.Gute Vorschläge werden fast immer abgelehnt.Später aber als eigene Vorschläge vorgebracht. Kasperletheater SVP.

  • placeboeffekt

    „ und Maßnahmen gegen den Lehrermangel debattiert.“

    Wo sind sie denn geblieben, all die Gscheidiger, welche behaupteten, gerade hier in diesem Forum, es gäbe keinen Lehrermangel?

    Jene, welche meinen 80% Schüler welche die deutsche Sprache nicht beherrschen sei kein Problem, packt man mit links?

    Da, gehet hin und unterrichtet gefälligst selber!

  • romy1988

    Wenn niemand mit Leiter Rebers Vorschlag einverstanden war, waren seine Ideen wohl doch nicht so gut, wie er allen glaubhaft machen will. Pech gehabt.

  • kritischerbeobachter

    Das Gehalt eines Lehres mit Uniabschluß – eine Katastrophe. Wenn man sieht was in Österreich oder Deutschland verdient wird.
    Danke Herr SCHULLANDESRAT für den Einsatz.

  • enfo

    Indem man Achammer als Landesrat für Bildung und Kultur bestätigt hat, wurde klar znd deutlich gemacht, dass dem Landeshauptmann die Schule so ziemlich egal ist

  • meinemeinung

    @kritischerbeobachter – wo liegt der Unterschied vom Uniabschluß Lehrer und dem Lehrer mit Oberschule? Wenn es nur um seinen Gehalt geht, verdienen die noch Zuviel.
    Supplenten oder Maturanten sind meistens besser Motiviert als die Herrn /Frau Unilehrer/in
    Den meisten geht’s um seinen Job und nicht seine Arbeit , meine Meinung

  • sorgenfrei

    Meinemeinung: wer hatvdier ins hirn gesch… der lehrerberuf ist nicht beruf, sondern berufung… die lehrer meiner tochter bemühen sich mehr als nur… und sie versuchen auf angemehme weise, die lerninhalte zu vermitteln… und das bei 1600 € einstiegsgehalt (mit 24 jahren)… seit 10 jahren gleichbleibend… da macht sich ja kein handwerker mehr die finger schmutzig…reden wir nicht von den akademikern in der wirtschaft… und erst recht nicht von den politikern

    • meinemeinung

      @ sorgenfrei (ist sicher deine Einstellung)
      so Persönlich brauchst nicht werden, denn ich hab in der Schule als Supplent gearbeitet.
      54 Stunden im Monat mit 1800 Euro und in Summer noch frei.
      Viel Freizeit braucht viel Geld ,das ist das Problem
      Von Arbeit kann da keiner/ne mit reden, Arbeit ist ganz was anderes.
      Das Problem mit den Eltern ist auch Hausgemacht, eineige wenige (und das sind die Guten) haben damit kein Problem ,meine Meinung

  • dn

    1000 Supplenten Schuljar 2024/2025. Das Problem heißt im Wesentlichen Italien.

  • sorgenfrei

    @meinemeinung

    Wenn du schon so wenig stunden machst, soviel frei hast und soviel verdienst (1800 € : da reden wir von einem bruttoeinkommen von vielleicht 35000, dies bekommen die führungskräfte der provinz als gehltserhöhung), warum machst du den hob dann nicht fix? Wie du auf 54 stunden (13.5 pro woche) kommst, ist mir auch ein rätsel… außerdem hast du dich da dann wohl null minuten vorbereitet… gut dass du nicht mehr als lehrer arbeitest

  • nobodyistperfect

    Dies ist Jammern auf hohen Niveau, habe 15 Jahre im Patronat und Steuerbüro gearbeitet und kann aus Erfahrung berichten, dass die Lehrer wirklich keine Hungerlöhne haben, bei meist 12-18 Std. pro Woche

  • kevzen

    Das Gejammer ist schon verrückt. Im Ausland verdienen alle mehr, nicht nur Lehrer oder öffentlich Bedienstete. Ein „Haus bauen“ können ist ein generelles Problem, da Wohnungsmangel. Da braucht es schon eher andere Lösungen als ständige Gehaltserhöhungen, ansonsten wird das Problem nur weiter zugespitzt. In der Privatwirtschaft (z.B. Handel) gab und gibt es im übrigen auch nur lächerliche Anpassungen. Und Einstiegsgehälter sind in Südtirol überall eher schlecht, auch mit Studium. Viel Spass beim weiterjammern.

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