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„Freier Seezugang muss möglich sein“

Der Kalterer See (Foto: Dieter Peterlin/lpa)

Mit einem Beschlussantrag will Landtagsabgeordneter Thomas Widmann einen freien Zugang zum Kalterer See bis spätestens nächstes Frühjahr erwirken. Er kritisiert eine massive private Verbauung des Sees.

von Christian Frank

Die Debatte um den freien Zugang zum Kalterer See will nicht ruhen. Nachdem der Verbraucherschutzverein Robin emsig seine Unterschriftensammlung dafür propagiert und harsche Kritik gegen Landes- und Gemeindepolitik übt, scheint es nun, als ob endlich Unterstützung aus den Reihen des Landtages herbeieilen würde.

Ein Beschlussantrag von Thomas Widmann rollt nämlich die Causa „Freier Seezugang“ wieder auf, welche die Politik offenbar lieber ruhen lassen möchte.

Das alte Militärareal am Südufer des Sees ging vor über einem Jahr in den Besitz des Landes über. Forderungen, dort einen freien Zugang zu schaffen, wurden von der Kalterer Bürgermeisterin Gertrud Benin stets auf die Verantwortung des Landes abgewälzt. Lediglich ein mündliches Zugeständnis ließ sich ihr entlocken, den bestehenden, wenige Quadratmeter großen Zugang etwas aufzuwerten.

Dabei versprach Landeshauptmann Arno Kompatscher selbst auf Anfrage von Robin, dass ein „öffentlicher Zugang für alle Bürger und Bürgerinnen möglich sein wird“.

„Die Aussagen des Landeshauptmanns gegenüber Robin sollten in einer so heiklen Angelegenheit besser nicht nur so dahingesagt gewesen sein“, mahnt Widmann.

Dem Landtagsabgeordneten missfällt es, dass der bestehende Zugang überhaupt als ausreichende Alternative angeführt wird: „Der bestehende freie Zugang kann als solcher nicht wirklich bezeichnet werden.“

Widmann fordert, sich am Trentino ein Beispiel zu nehmen.

„Dort ist es selbstverständlich, dass jeder See öffentlich zugänglich ist und sogar gepflegte Strände und Liegewiesen vorhanden sind“, so der Abgeordnete und macht darauf aufmerksam, dass das in Italien geltende demanio lacuale sogar das Recht zuspricht, Seen frei nutzen zu können.

Widmann zufolge ist der Zugang zum Kalterer See jedoch wegen privater Bebauung stark eingeschränkt. Das in Frage stehende Areal am Südufer, welches darüber hinaus ein Biotop und Natura-2000-Gebiet ist, als sanften Zugang zu nutzen, erachtet er auf Grund des hohen sommerlichen Nutzungsdrucks des Sees als sinnvoll.

„Die Nutzung des Sees sollte gleichmäßig über alle zugänglichen Flächen geregelt werden“, so Widmann.

Der Landtagsabgeordnete will mit dem Beschlussantrag Nägel mit Köpfen machen: „Es liegt am politischen Willen, an dem im Landesbesitz befindlichen Grundstück am Kalterer See für einen großzügigen öffentlichen Zugang zu sorgen und endlich das atypische Verhältnis zwischen privatem und öffentlichem Zugang zumindest etwas auszugleichen.“

Widmann will die Landesregierung dazu verpflichten, eine unabhängige Machbarkeitsstudie für einen freien Zugang zum See an dem in Landesbesitz befindlichen Ex-Militärareal zu veranlassen. Zudem will er eine Garantie, dass es auf diesem Areal bis spätestens zum Frühjahr 2025 einen solchen Zugang geben wird.

Für Widmann stellt sich nicht die Frage, ob, sondern wie der freie Zugang konstruiert werden soll, damit sowohl die Bedürfnisse der Badegäste als auch der Natur berücksichtigt werden können.

„Allen voran sollen die Kalterer innerhalb kürzester Zeit diesen Zugang gewährt bekommen und auf jeden Fall in der kommenden Saison dort baden und sich erholen können“, schließt Widmann ab.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • hermannh

    Ausser Populismus kann der Thommy nix.

    Ein freier Seezugang löst keine Probleme, sondern schafft nur neue: wer räumt auf, wer haltet Ordnung, vor allem Dingen wer schaut auf die Natur???

  • ummagumma

    Hermelinchen der Oberpopulismusexperte des Herrn. Nie ein Argument und nur dumme Phrasen schmettern.
    Ginge es nach mir, dann würde ich die meisten Grundbesitzer dort ( vor allem so ein paar Bauern und Hoteliers ) enteignen! Es kann nicht sein dass der Bevölkerung diese See vewehrt wird und BASTA!

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