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„Mehr Gerechtigkeit“

Walter Gasser, Georg Plaickner, Donatella Califano, Francesco Bruccoleri

Der SGB/CISL fordert zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober bessere Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen.

Am 7. Oktober wird jährlich der Welttag für menschenwürdige Arbeit begangen.

Er sei Anlass, umfaire Arbeitsbedingungen auf der Grundlage der Menschenrechte, der Gleichheit und der sozialen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt zu rücken und sie zu fördern, heißt es in einer Aussendung des SGB/CISL.

Menschenwürdige Arbeit – so die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) – zeichne sich aus durch einen angemessenen Lohn, Arbeitssicherheit, sozialen Schutz und Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung.

Die Verfassung betont die Bedeutung von Arbeitsbedingungen, die Arbeitnehmer/innen und ihren Familien ein würdiges Leben ermöglichen.

Auch in Südtirol gebe es Ungleichheiten: Frauen, Jugendliche und Migranten seien oft die sozial Schwächsten und überproportional in Sektoren mit mehr prekärer und schlecht bezahlter Arbeit vertreten.

Frauen seien durch das Lohngefälle und die fehlende Anerkennung von Haus- und Pflegearbeit benachteiligt, die immer noch weitgehend unsichtbar seien und nicht entlohnt würden.

Eingewanderte Arbeitnehmer/innen, etwa in der Landwirtschaft und im Bausektor, würden häufig ausgebeutet und ausgegrenzt.

Der SGB/CISL nennt ein aktuelles Beispiel: die landwirtschaftlichen Saisonbeschäftigten, die in Notunterkünften oder auf der Straße schlafen müssten.

Die vielgepriesene Flexibilität des Arbeitsmarktes bringt für viele Arbeitnehmer/innen lediglich wirtschaftliche Unsicherheit.

Menschenwürdige Arbeit sei ein Menschenrecht. Politik, Betriebe, Gewerkschaften und die Gesellschaft müssten dieses Grundrecht gemeinsam gewährleisten. „Anlässlich dieses Aktionstages weisen wir erneut darauf hin, wie wichtig es ist, die Löhne überterritoriale und betriebliche Zusatzverträge anzuheben, damit sie mit den steigenden Lebenshaltungskostenmithalten können“, so die beiden Generalsekretäre Donatella Califano und Georg Plaickner. „Ein besonderes Augenmerk muss auf jene Arbeitnehmer/innen gerichtet werden, die gelegentlich beschäftigt oder unterbezahlt sind. Dies nicht nur um heute mit dem Einkommen über die Runden zu kommen, sondern auch im Hinblick auf die zukünftige Rente“. 

Menschenwürdige Arbeit verleihe dem Leben einen Wert und bedeute, neben einem angemessenen Einkommen, auch Rechte und soziale Absicherung. In diesem Sinne müsse die Politik den Sozialstaat stärken und die Ressourcen gerecht verteilen, mit besonderer Berücksichtigung der sozial Schwächsten, so Califano und Plaickner.

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