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Wie werde ich 100?

Erwin Hinteregger, die Referenten Bernd Kleine-Gunk und Alka Patel, Manuela Irsara und Adam Parker (Foto: IDM/Mirko Strozzega)

Wie kann man das Altern „behandeln“? Was muss ich konkret tun, damit mein Leben 1 Million Stunden dauert?

Wie kann man das Altern „behandeln“? Was muss ich konkret tun, damit mein Leben 1 Million Stunden dauert? Was sind die wichtigsten Trends der Gesundheits- und Wellnessbranche, die Südtiroler Unternehmen kennen sollten, um sie in Business-Chancen umzuwandeln?

Um diese und viele andere spannende Fragen aus dem Bereich Gesundheit und Wellness drehte sich die diesjährige Health & Wellness Conference von IDM Südtirol, die am Donnerstag in Bozen abgehalten wurde.

Behandelt wurden Themen von der Anti-Aging-Medizin und Longevity bis hin zu Biohacking, Prävention und Psycho-Neuro-Immunologie. Vorgetragen wurden diese von hochkarätigen Referent/-innen aus dem In- und Ausland. Ein Überblick über die aktuellen Innovationen in den Branchen Gesundheit, Beauty, Fitness und Wellness-Tourismus sowie eine Mini-Expo mit Produkten und Dienstleistungen ausgewählter Südtiroler Unternehmen rundeten das Eventprogramm ab.

„Wer Altern behandeln will, muss Altern verstehen“, sagt Bernd Kleine-Gunk, einer der führenden Anti-Aging-Experten in Deutschland und Vortragender auf der Conference von IDM, zu der Unternehmen, Fachleute und Interessierte geladen waren. Dieses Verständnis werde immer größer, denn die Grundlagenforschung habe inzwischen die wesentlichen „Hallmarks of Aging“ identifiziert, wie z.B. Oxidation, chronisch niederschwellige Entzündungsprozesse oder ein zunehmender Verlust der Stammzellfunktion. „Nicht alle, aber immer mehr dieser Faktoren lassen sich inzwischen auch behandeln. Nicht zuletzt dank der relativ jungen Wissenschaft der Epigenetik hat die Anti-Aging-Medizin durchaus das Potenzial, von einer präventiven Medizin zu einer wirklichen regenerativen Medizin zu werden. Damit könnte laut einigen Experten auch die bisherige Obergrenze der Lebenserwartung von 120 Jahren auf 250 Jahre ansteigen“, so Kleine-Gunk.

Wie man sein Leben verlängern und gleichzeitig seine Gesundheit drastisch optimieren kann, ist auch das zentrale Thema in der Forschung von Alka Patel, Ärztin für Lifestyle-Medizin, Podcasterin und TEDx-Sprecherin aus London. In ihrem Vortrag in Bozen vermittelte sie Erkenntnisse und Strategien für die sogenannte „Longevity“ – also ein langes und gesundes Leben. Kleine, aber strategische Schritte, bei denen personalisierte Daten und moderne Messgeräte eine wichtige Rolle spielen, machen dabei laut Patel einen bedeutenden Unterschied. Spielentscheidende Taktiken seien etwa der Verzicht auf Zucker, die Vermeidung von Stress sowie guter und erholsamer Schlaf oder auch eine optimierte Atmungseffizienz, welche die Zellfunktionen verbessern und das Energieniveau steigern könne. Ihr eigenes biologisches Alter sei durch die von ihr empfohlenen Maßnahmen um 30 Jahre reduziert worden, so die Wissenschaftlerin.

Die jeweils zehn wichtigsten Trends der Gesundheits- und Wellnessbranche und Best Practises dazu standen im Mittelpunkt des Vortrags von Manuela Irsara vom Bereich Food & Wellness Sector Innovation von IDM, der die Health & Wellness Conference organisiert hatte.

„Die Wellnesswirtschaft ist seit Jahren ständig im Aufwind. Laut Prognosen soll dieser Sektor von 2025 bis 2027 ein Wachstum von 52 Prozent verzeichnen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass auch Südtirols Unternehmen der Branche auf dem Laufenden sind über die neuesten Tendenzen und Entwicklungen und aus diesem Event zudem konkrete Anregungen und Umsetzungsstrategien mitnehmen können“, sagt Irsara. „Auf diese Weise möchten wir die Entstehung von innovativen Konzepten und Produkten fördern. Gleichzeitig ist es uns wichtig, durch jährliche fixe Treffpunkte wie die Conference gezielte Netzwerkmöglichkeiten zu schaffen.“ 

Der Brite Adam Parker gilt als Detox-Spezialist und erzählte dem Publikum, warum Detox seiner Meinung nach die Zukunft der Gesundheit sei. Parker litt selbst jahrelang unter unerkannten Erkrankungen, die er auf eine toxische Umgebung zurückführt, und entdeckte daraufhin die wichtige Rolle der Entgiftung für die geistige, emotionale und körperliche Gesundheit. Die Erkenntnisse, wie effektive Entgiftungsstrategien die Gesundheit verbessern können, gibt er nun an andere Menschen weiter. Den Teilnehmer/-innen der Conference gab er zudem Empfehlungen zu potenziellen Geschäftsmöglichkeiten im Gesundheits- und Wellnessbereich rund um den Bereich Entgiftung.

Welche Strategien es aus Sicht der Psycho-Neuro-Immunologie für die Gesundheit und Motivation in der Arbeitswelt gibt, erklärten der Gesundheitswissenschaftler Thomas Stricker und der Unternehmer und Experte für Bewegung, Gesundheit und mentale Stärke Patrik Holzknecht, beide in Latsch tätig. Die Aromatologin und Heilpflanzenexpertin Doris Karadar aus Eppan führte aus, welche wichtige Rolle die Aromatherapie für eine bessere Lebensqualität spielen kann. Und wie man mit einem starken Mindset das eigene Potenzial weckt und mit positiver Energie zum Ziel kommt, erläuterte Apotheker und Heilpraktiker Fabio Biason aus Bruneck dem Publikum der Health & Wellness Conference 2024.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • josef.t

    Was die Medizin in Zukunft, zum altwerden alles beitragen kann,
    weiß man vielleicht heute noch nicht . Bis jetzt aber, war es zum
    Großteil Glück, halbwegs gesund ein hohes Alter zu erreichen…

  • andreas

    Wozu 100 werden?

    Um dahinzusiechen oder 4.000 – 5.000 Euro fürs Altersheim zu zahlen und nicht mal mit der Summe bekommt man einen Platz oder von einer ausländischen Badante, welche man mit einem Hungerlohn abspeist, den Hintern geputzt zu bekommen?

    Fürs Rentensystem ist 85 Jahre eigentlich schon viel zu alt, die jüngeren Generationen müssen es jetzt schon massiv stützen, bei 100 Jahre wird es unbezahlbar.

    Es ist auch nicht sinnvoll, ab einem gewissen Alter und der Schwere einer Krankheit, massiv in die Lebensverlängerung von ein paar Monaten zu investieren.
    Nur weil man etwas kann, muss man es nicht zwingend machen.

  • josef.t

    Schon längst überfällig; wenn ein Patient sein Leben nicht mehr lebenswert
    findet, dass er auch mit „Hilfe“ es beenden kann !

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