Der Überläufer
Paukenschlag im Gemeinderat von Lana: Bauernkandidat Alexander Höllrigl wechselt von der SVP-Fraktion zur Süd-Tiroler Freiheit – und übt herbe Kritik am Edelweiß.
von Karin Gamper
Die bisherige Dreimann-Fraktion der Süd-Tiroler Freiheit im Gemeinderat von Lana bekommt Zuwachs, und zwar aus den Reihen der regierenden SVP. Vier Monate nach den Neuwahlen wechselt Bauernkandidat Alexander Höllrigl die Seiten. Höllrigl hat seinen Schritt gestern in einem Schreiben an den Bürgermeister, den Gemeindesekretär und die SVP-Fraktion mitgeteilt und damit für einige Überraschung gesorgt (siehe Kasten).
Der Lananer Landwirt begründet sein Überlaufen zur oppositionellen STF mit „mangelnder Wertschätzung seitens der SVP“. Er erklärt: „Ich wurde von einigen Funktionären der Volkspartei Anfang dieses Jahres angesprochen, ob ich kandidieren wolle. Mir war es dabei stets wichtig, dass ich als unabhängiger Kandidat auf die Liste der SVP gesetzt werde. Das wurde aber nie wirklich kommuniziert. Auch als die Wahl geschlagen war und ich in den Gemeinderat eingezogen bin, hat man uns Neugewählte nicht beachtet. Die institutionellen Angelegenheiten und formellen Akte wurden uns nie erklärt. Ich finde, es gebührt allein schon der Respekt, dass man uns die Abläufe erklärt. Das ist bis heute nicht geschehen. Auch sehe ich in der SVP Lana keine Gemeinschaft. Jeder kocht sein Süppchen und das war’s. So kann man meiner Meinung nach keine Politik für das Dorf machen“.
Mit der neuen Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Helmut Taber und Vizebürgermeister Werner Gadner habe sein Austritt aus der SVP-Fraktion nichts zu tun, betont Höllrigl. Im Gegenteil: „Ich schätze den Bürgermeister sowie den Vizebürgermeister für das, was sie für unser Dorf leisten.“ Er selbst will weiterhin Ansprechpartner der Lananer Bauern bleiben.
Bei der STF ist man über den Neuzugang mehr als erfreut: „Mit Alexander Höllrigl haben wir nun einen weiteren Vertreter. Das wertet auch die gesamte Opposition im Gemeinderat auf, weil wir nun elf Vertreter auf unserer Seite haben. Auch dass sich Alexander für unsere Fraktion entschieden hat, zeigt, dass unsere konstruktive Politik selbst in den Reihen der Mehrheitspartei auf fruchtbaren Boden fällt“, so STF-Fraktionssprecher Stefan Taber süffisant.
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Kommentare (21)
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brutus
…mangelnde Wertschätzung???
…so funktioniert Politik nicht!
…man soll für den Bürger arbeiten, nicht für die Parteikollegen!
…die Wertschätzung kommt dann bei den nächsten Wahlen!
andreas
„Die institutionellen Angelegenheiten und formellen Akte wurden uns nie erklärt.“
Eine Lösung wäre sich selbst zu informieren oder zu fragen.
Sich über die Presse darüber beschweren und beleidigt das Lager zu wechseln, wäre höchstens die drittbeste Lösung, wobei auch hier wie JWA gilt, dass es nicht verboten ist, sich öffentlich als etwas unzulänglich darzustellen.
Und wenn ihm die Wertschätzung fehlt, soll er sich einen Hund kaufen, der schätzt ihn dann immer, wenn er ihm etwas zum Fressen gibt.
artimar
@Andreas so personenbezogen, wie Sie meinen und einfach ist das Problem der SVP bis hinunter auf die Ortsebene leider nicht.
Die SVP hat seit Jahrzehnten ein massives strukturelles Problem. Sie ist älteste Staatspartei Italiens und Untote, eine Last, vor allem für das politische Südtirol selbst.
rumer
Bravo, gut gemacht. Er hat schnell verstanden, dass die EsseVuPi für Rom und den eigenen Geldbeutel und nicht für die Bürger arbeitet.
heracleummantegazziani
Sie haben den Artikel wieder nicht verstanden, gell?
rumer
@hera
die Linksgrün-Versifften verstehen die Welt anders, da will ich gar nicht versuchen mitzuhalten.
hermannh
rumer: Deine Freunde vom STF schaden dem Bauernstand!
Der Sven ist ja ein Hoteliersöhnen, der in der Stadt wohnt. Die Probleme in den Dörfern kennt er nicht, sie interessieren ihm nicht.
Außerdem kennt er nicht den Unterschied zwischen Wolf und Schaf, wobei man ihm das verzeihen muss. Er ist nur ein billiger Pifke, der einen Tiroler spielt.
rumer
@hermann
Solange du mir nicht beweist, dass du ein Bauer bist, behandle ich dich wie einen Müllwagenfahrer.
vinschgermarille
„Er ist nur ein billiger Piefke ,der einen Tiroler spielt.“ Mit billiger Polemik kommt man Sven Knoll nicht bei.
vinschgermarille
„Er ist nur ein billiger Piefke ,der einen Tiroler spielt.“ Mit billiger Polemik kommt man Sven Knoll nicht bei.
hermannh
Rumer: wie soll ich es Dir beweisen, wenn Du das Wort Bauer nicht mal buchstabieren kannst 🙂
Äpfelbäume und Reben kennst auch nicht, Kühe und Eichhörnchen sind für Dich das gleiche…
Aber klar, bei Euch im Pustertal wachsen nur Erdäpfel 🙂
heracleummantegazziani
Nein, das Problem ist, dass Sie den Artikel nicht verstanden haben. Mit „Grün“ hat das hier nichts zu tun. Wenn es um „Verstehen“ geht, brauchen Sie auch erst gar nicht versuchen mitzuhalten.
rumer
@hera
stimmt, ich kann kein Deutsch. Nur du bist dessen mächtig….wahrscheinlich kann der Redakteur auch kein Deutsch, er hat sich nur in den Tasten geirrt. Grins!
ich
@rumer anders als die braun -schwarz versifften? Das hoffe ich auch
besserwisser
ja aber sicher auf der lliste hineinwählen zu lassen dafür war die liste gut genug?
überläufer sind rückgratfreie personen. hätten sie nämlich eines würden sie das mandat zurücklegen und der eigenen partei die möglichkeit geben ….
aber sowas verlangt ihr ja immer nur von anderen….
quaaki
Solche Diven sind bei der STF besser aufgehoben, dort muss er nur poltern statt sich zu informieren…
ummagumma
Quasi, jeder der sich von dieser Verar….partei löst wird zum glaubhafteren Politiker. 🙂
opa1950
Wen wundert es, langsam, langsam werden der SVP Verlierer Partei die besten Leute weglaufen.
nadine06
Ganz Schlaue in Südtirol haben einen Bart .
heracleummantegazziani
In den von Ihnen angedeuteten Zusammenhängen muss man dann aber den Ausspruch „Beim Barte des Propheten“ abändern in „Beim Barte des Proleten“.
hermannh