„Bei der Wildbach“
Konrad Hofer aus St. Leonhard in Passeier war 44 Jahre für die Wildbachverbauung in Südtirol tätig. Jetzt wurden er und weitere Mitarbeiter geehrt.
Er war am längsten von den heute gewürdigten, mittlerweile Pensionierten im Dienst: Konrad Hofer, Jahrgang 1961, aus St. Leonhard in Passeier hat vom 1. August 1979 bis zum 31. Mai 2023 für die Wildbachverbauung in Südtirol gearbeitet, das sind 16.009 Tage.
Sein Vater war schon „bei der Wildbach“ und zwei Brüder ebenfalls. Fast 35 Dienstjahre waren es bei Hubert Rungger aus Verdings, der am 16. März 1987 begonnen hat, für die Wildbachverbauung zu arbeiten, und am 31. Jänner 2022 in Pension gegangen ist. Als gelernter Maurer wurde er von einem damaligen Vorarbeiter gefragt, ob er nicht zur Wildbachverbauung kommen wolle, erzählt Hubert Rungger:
„1993 bin ich dann Vorarbeiter geworden und war immer mit Begeisterung dabei.“ Besonders gefallen habe ihm „die große Menge an verschiedenen Arbeiten, es waren immer Herausforderungen, ich habe immer Neues erfinden müssen, von der Lawinenverbauung über Betonsperren bis zu Ständen bei Zivilschutz-Messen, die ich mit Freude gestaltet habe“. Sepp Innerbichler aus Prettau hat fast 36 Jahre für die Wildbachverbauung gearbeitet, anfangs als gelernter Koch, nach dem Unwetter von 1986 „als Bauarbeiter, Steinmaurer, Sprengmeister, Kranfahrer“, erzählt er: „An meinem Beruf haben mir immer die Vielfalt und die Abwechslung gefallen“. Auch Franz Costabiei aus Wengen war fast 36 Jahre dabei und hat unter anderem die Wege in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff angelegt. „Der Zusammenhalt war bei der Wildbach immer wichtig“, blickt er zurück.
36 langjährige Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz haben am Mittwoch Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung für den Bevölkerungsschutz zuständig ist, und der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger gewürdigt. Die Bedeutung und Wirksamkeit der Schutzbauwerke der Wildbach- und Lawinenverbauung zeige sich bei jedem Unwetterereignis durch Verringerung des Schadensausmaßes, unterstrichen beide. Anwesend bei der Feierstunde waren auch die Direktoren der vier Zonen Nord, Süd, Ost und West sowie der stellvertretende Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Peter Egger, da Fabio De Polo verhindert war.
„Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für den Einsatz zum Wohle der Bevölkerung des Landes“ steht auf den Urkunden, die heute jeder überreicht bekam. „Und es gibt wohl kaum jemanden, auf den das treffender zutrifft als auf euch“, wandte sich Agenturdirektor Unterweger an die Geehrten. „Hochachtung und Respekt“, brachte Landeshauptmann Kompatscher zum Ausdruck, „für Fleiß, Einsatz und Kompetenz“.
Weil die Pensionistenfeier das letzte Mal 2019 organisiert worden war, wurden heute jene geehrt, die sich in den Jahren 2019 bis 2023 aus der Wildbachverbauung in den Ruhestand verabschiedet haben.
36 Wildbacharbeiter mit 14 bis 44 Dienstjahren
Die für ihre langjährige Arbeit in der Wildbach- und Lawinenverbauung der Agentur für Bevölkerungsschutz Gewürdigten sind (in alphabetischer Reihenfolge):
Arthur Andres aus Laas für fast 14 Dienstjahre; Walter Augscheller aus St. Leonhard in Passeier für fast 30 Dienstjahre; Gerhard Augscheller aus St. Leonhard in Passeier für über 32 Dienstjahre; Gottfried Brunner aus Olang für über 21 Dienstjahre; Reinhold Burger aus Feldthurns für über 22 Dienstjahre; Erich Burger aus Rasen-Antholz für über 36 Dienstjahre; Francesco Costabiei aus Wengen für über 35 Dienstjahre; Friedrich Eberhöfer aus Martell für über 25 Dienstjahre; Romedius Eberhöfer aus Martell für über 36 Dienstjahre; Karl Egger aus Jenesien für fast 33 Dienstjahre; Paul Peter Egger aus Jenesien für über 31 Dienstjahre; Rainer Eisath aus Deutschnofen für über 34 Dienstjahre; Bernhard Feichter aus Sand in Taufers für über 23 Dienstjahre; Sepp Gruber aus Klausen für über 32 Dienstjahre; Alois Grünfelder aus Enneberg für über 32 Dienstjahre; Erich Hinteregger aus Lüsen für über 21 Dienstjahre; Konrad Hofer aus St. Leonhard in Passeier für fast 44 Dienstjahre; Arnold Hofer aus St. Leonhard in Passeier für über 37 Dienstjahre; Josef Innerbichler aus Prettau für über 35 Dienstjahre; Eduard Kaserer aus Latsch für über 34 Dienstjahre; Markus Kuenz aus Martell für fast 36 Dienstjahre; Heinrich Oberhofer aus Naturns für über 31 Dienstjahre; Gottfried Obkircher, Sarntal, für über 36 Dienstjahre; Günther Obrist aus Klausen für über 40 Dienstjahre; Volkmar Parschalk aus Glurns für über 35 Dienstjahre; Arnold Peer aus Mals für über 35 Dienstjahre; Georg Pircher aus Bozen für über 26 Dienstjahre; Martino Proserpio aus Laas für über 11 Dienstjahre; Georg Rieper aus Olang für über 21 Dienstjahre; Hubert Rungger aus Klausen für fast 35 Dienstjahre; Johann Thaler aus Feldthurns für über 26 Dienstjahre; Herbert Tschöll aus St. Leonhard in Passeier für über 34 Dienstjahre; Albin Unterweger aus Klausen für über 32 Dienstjahre; Hansjörg Walder aus Olang für über 36 Dienstjahre; Kurt Wellenzohn aus Latsch für über 32 Dienstjahre; Robert Paul Wieser aus Schnals für über 29 Dienstjahre.
Als Geschenk erhielten die Wildbach-Pensionisten eine Urkunde, einen Landesadler-Anstecker in Gold sowie eine Jahreskarte für den kostenlosen Eintritt in alle Landesmuseen und in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff.
Wildbach- und Lawinenverbauung in Zahlen
200 Bauarbeiter in landesweit 26 Mannschaften sowie 80 Techniker und Verwaltungsangestellte zählt die Wildbach- und Lawinenverbauung in Südtirol insgesamt. Das ganze Spektrum der anfallenden Arbeiten kann von diesen 280 im Funktionsbereich Wildbachverbauung Tätigen selbst ausgeführt werden: von den Einschätzungen des Gefahrenpotentials und den Vermessungen vor Ort über die Ausarbeitung der Projekte bis zu den Bauarbeiten.
Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung errichten Schutzbauten, um die Sicherheit der Bevölkerung vor Hochwasser, Überschwemmungen, Erdrutschen, Murgängen, Steinschlag und Lawinen ständig zu erhöhen. Zudem werden Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung der Gewässer umgesetzt.
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