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Leere Schachteln

Luigi Liguori

Reinigungskräfte bei der Post: Laut AGB/CGIL sind in Südtirol 50 Arbeiter seit Monaten ohne Lohn.

„Den Reinigungskräften der Post in Südtirol fehlen fünf Monatsgehälter“. Dies erklärt die Fachgewerkschaft für den Handels- und Dienstleistungsbereich LHFD/FILCAMS des AGB/CGIL.

Wie die Gewerkschaft mitteilt, handelt es sich um etwa fünfzig Arbeitnehmer, die seit Monaten ohne Bezahlung ihrer Arbeit nachgehen und auch die Fahrtkosten von einem Postamt zum anderen tragen müssen. Die Situation ist auf den Konkurs von „Nuova Idea“ aus Caltanissetta zurückzuführen, nur zwei Jahre nachdem das Unternehmen den Reinigungsvertrag übernommen hat. „Es handelt sich hauptsächlich um Frauen mit unfreiwilligen Teilzeitverträgen von nur wenigen Stunden pro Woche und daher sehr niedrigen Einkommen, erklärt Luigi Liguori.

„Diese Situation hat es auch in der Vergangenheit gegeben, seit zwanzig Jahren verlieren die Arbeitnehmerinnen gleichzeitig Lohn und Würde. Niemand kümmert sich um sie: weder wenn sie arbeiten, noch wenn sie ohne Lohn bleiben. Ganze Familien sind einem Arbeitsmarkt ausgeliefert, der sich am niedrigsten Preis orientiert. Die Folgen sind schlechte Arbeit und die Ausbeutung der Menschen auf Kosten der Qualität der Arbeit und der Würde der Arbeitnehmer“, so Liguori weiter.

Die Arbeiterinnen werden seit Monaten nicht bezahlt, weil sich die Unternehmen „als leere Schachteln entpuppen und obwohl das Konkursverfahren die Forderungen der Arbeiterinnen anerkennt, zahlt immer die Gemeinschaft mit dem Garantiefonds des NISF/INPS, der unter anderem in diesem Streitfall nicht alle fünf Monatslöhne abdeckt, sondern nur die letzten drei. Zusätzlich zu den letzten Monatsgehältern haben die Arbeitnehmer auch die Nebenleistungen und Abfindungen verloren“.

Das Unternehmen, das derzeit die Dienstleistung erbringt, hat der Fachgewerkschaft bereits mitgeteilt, dass es nur noch bis Februar 2025 bleiben wird und daher nicht beabsichtigt, sich an der neuen Ausschreibung zu beteiligen. „Dies macht uns klar, dass es sich um einen Vertrag mit maximalem Preisnachlass ohne jegliche Garantie für die Arbeitnehmer handelt“, so der Gewerkschafter weiter.

Die Fachgewerkschaft fordert daher die lokale Politik auf, dafür zu sorgen, dass die italienische Post in Südtirol mehr für die Arbeitnehmer tut: „Es besteht die Gefahr, dass es zu immer mehr Streitfällen dieser Art kommt. Mit klaren Regelungen und Schutzklauseln könnte dies aber von vornherein vermieden werden.“

„Wir erfuhren von dem Konkurs, indem wir uns direkt an die Geschäftsstelle des Gerichts von Caltanissetta wandten. Die beim AGB/CGIL eingeschriebene registrierten Arbeitnehmer erfuhren von dem Konkurs, noch bevor der Konkursverwalter ihnen die Mitteilung über die gerichtliche Liquidation zusandte. Dank des Rechtschutzbüros des AGB/CGIL konnten wir die Unterstützung im Konkursverfahren beim Gericht von Caltanissetta und später beim Garantiefonds NISF/INPS sicherstellen. Diejenigen, die immer noch keine Unterstützung haben, können sich an unsere Gewerkschaft wenden“, so Liguori abschließend.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • pingoballino1955

    Die Landesregierung Kompatscher bezuschusst poste italiane mit gewaltig viel Geld,unternehmt was für diese Sauerei,oder steckt das bisshen Geld den Putzfrauen vor,sonst habt ihr auch fragliche????Millionen zu verteilen,oder sind die Pitzfrauen bei der SVP nichts wert um Gehör zu finden???

    • artimar

      Was ist das für eine Logik. Andere machen Gewinne und die Allgemeinheit, das Südtirol, soll einmal wieder dafür aufkommen. Nicht etwa die Provinz Caltanissetta oder die Region Sizilien, wo die Firma ja ihren Sitz hat und abgaben- und steuerpflichtig ist,
      Das sollten Sie mal erklären.

  • artimar

    Südtiroler-innen sind erfahren im Umgang mit leeren Pakten (der Autonomie) und Schachteln (der Post AG u.a.), die die Landespolitik Jahrzehnt mit Millionen der Bürgerschaft alimentiert.

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