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Der Witzbold


Kein Witz: Der sonst so biedere Landtagspräsident Arnold Schuler ist Südtirols zweitbester Witze-Erzähler.

Tageszeitung: Herr Schuler, erzählen Sie uns einen Witz!

Arnold Schuler: (lacht) Brauchen Sie einen?

Wir haben gehört, dass Sie beim Landeswettbewerb im Witzeerzählen in Sarnthein den zweiten Platz belegt haben. Wie kam es dazu?

Witze zu erzählen, das war schon immer eine Leidenschaft von mir. Leider ist es etwas aus der Mode gekommen. Früher war es gang und gäbe, dass man sich irgendwo traf, und jemand hatte immer einen Witz parat. Heute passiert das kaum noch, und das finde ich schade.

Ein Landtagspräsident, der Witze erzählt – das ist eher ungewöhnlich, oder?

Ja, als Politiker muss man vorsichtig sein, wenn man Witze erzählt. Oft hängt es vom Thema oder dem Publikum ab, wie ein Witz ankommt. Aber die Veranstaltung am Samstag war wirklich großartig, die Leute haben herzlich gelacht. Gerade in einer Zeit, in der vieles so ernst geworden ist, war es schön, zu sehen, wie sehr die Menschen sich über diese Leichtigkeit gefreut haben. Viele waren überrascht, weil sie mich nur als Politiker kannten und nicht wussten, dass ich auch diese humorvolle Seite habe. Für mich gehört Witzigsein zum Menschsein dazu, und es zeigt eine andere Facette meiner Persönlichkeit.

Wie lief der Wettbewerb genau ab?

Jeder der zehn Teilnehmer musste zu fünf verschiedenen Themen spontan einen Witz erzählen. Das war eine Herausforderung, aber das Publikum war begeistert. Ähnlich ging es mir, als die Feuerwehr von Schenna mich einmal als „Preis“ versteigert hat – für eine halbe Stunde Witze erzählen mit Arnold Schuler. Auch das war anspruchsvoll, aber die Leute hatten viel Spaß, und ich auch. Wenn man etwas gerne macht, überträgt sich das auf andere.

Improvisieren Sie Ihre Witze, oder haben Sie ein Repertoire, das Sie sich merken?

Viele Dinge, die ich mir merken sollte, vergesse ich schnell. Aber Witze nicht. Die bleiben hängen, weil sie leicht sind und Freude bereiten. Dafür scheint mein Speicher immer genug Platz zu haben.

Ist dieser Humor auch etwas, das Sie in Ihre tägliche Arbeit im Landtag einfließen lassen, oder trennen Sie das strikt?

Als Politiker brauchst du vier „H“: Hirn, Herz, Hände und Humor. Ohne Humor, das sage ich aus Erfahrung, wirst du in der Politik nicht überleben. Humor hilft dir, schwierige Situationen zu meistern und nicht den Mut zu verlieren. Für mich gehört er genauso zum Leben wie zur Politik.

Interview: Matthias Kofler

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • criticus

    Ach so Herr Schuler, dann war wohl das Hundekotgesetz der größte Witz, oder? Da lacht sogar Amerika.

  • morgenstern

    Für mich ist der Schuler zumindest als LP ein Witz. Hahahaa…!!

  • opa1950

    Schuler in der Landesregierung war von Anfang an ein Witz. Und wie weit ist er damit gekommen?

  • markp.

    Ich werde mal schauen, ob ich paar Videos von Schuler als Witzeerzähler finde. Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass der Schuler mit seinem Gestammele, Geräuspere und sehr undeutlichen Aussprache, in der Lage ist, einen Witz humorvoll rüberzubringen. Da vetraue da nicht ganz der Ansicht der Sarner.

    Aber auf alle Fälle das mit den 4 H, müßte mir der Schuler nochmals besser erklären. Also Humor, ok. Hände zum Händeschütteln, um auf den Tisch zu hauen und die Hände für Geschenke und Geldsegen aufzuhalten, ok.

    Aber wo finde ich in der Politik Herz (da geht es ja durch die Bank meistens nur nur darum, wer seine Ideen gewinnbringender verkauft und immer jeder gegen jeden ist. Es geht kaum um die Sache, sondern um den Egoismus und dem Parteigegner eins auszuwischen.)?

    Und H für Hirn? Nun, vielleicht würde ab und zu logisches Denken besser sein, weil mit dem Hirn scheint es nicht so gut zu funktionieren.

  • opa1950

    Der größte Witz von Schuler war wohl,dass er sich vor Jahren in der Laimburg in Holz hat verewigen lassen.

  • florianegger

    Und grösste Witzknochen im Landtag ist nicht Wirth-Anderlan?

  • romy1988

    Schuler und Witze? Na ja, wenn ich an die Hundekot-Sache denke, ist einiges dran. Darüber kann man wirklich nur lachen.

    • heracleummantegazziani

      Über die Geschichte mit dem Hundekot-Gesetz ärgern sich interessanterweise immer nur Egoisten, denen es vollkommen egal ist, wenn ihr Hund Häufchen hinterlässt. Klassische Südtiroler Querköpfe, die glauben Widerstand gegen Regeln wäre ein Zeichen von Stärke.
      Ich bin selbst Hundebesitzer und habe überhaupt kein Problem damit, weil ich auch ohne Gesetz weiß was sich gehört.

      • markp.

        @heracleummantegazziani

        Da sieht man mal, dass du nicht immer recht hast, weil du das Wort „nur“ verwendet hast. Es sind eben nicht nur Hundebesitzer, die sich nicht an das Gesetz halten, die diesesn DNA Mist verurteilen.

        Ich mache die Häufchen meines Hundes auch immer weg und mich ärgern auch die nicht weggemachten Häufchen der anderen Hundebesitzer.
        Trotzdem ist aber auch für mich diese Hunde DNA Geschichte eine einzige Lächerlichkeit und Witz. Nicht ein Gesetz oder das man etwas dagegen machen muß ist der Witz, sondern WIE es aufgezogen hätte werden sollen. Ein lächerliches Gesetz mit soviel Lücken und soviel Fragen und dass man von politischer Seite – sprich Schuler – nahezu gedrängt wurde, die DNA durchzuführen. Ein total bescheuerters Gesetz ohne Inhalt.

  • andreas

    Jorge: „Ich will aber nicht zur Schule!“
    Mutter: „Du musst aber!“
    Jorge: „Nenne mir zwei Gründe!“
    Mutter: „Du bist 60 Jahre und der Schuldirektor!“

    Jorge findet den nicht witzig… .-) 🙂 🙂

  • stanislaus

    …vom Rebell zum Witzbold… steile Karriere

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