Im Flitzer auf die Alm
Mit Porsche, Ferrari oder Lamborghini durch Südtirol. Hotels bieten mittlerweile selbst Sportwagenvermietungen und Tourentipps an. Passt das mit einem nachhaltigen Tourismus zusammen?
von Markus Rufin
Südtirols Tourismus verkauft sich gerne als besonders nachhaltig. Die Landschaften werden als naturbelassen beschrieben, Hotels geben sich als Wohlfühloase oder Rückzugsort aus. Seit einigen Jahren bemüht sich das Land darum, den Tourismus noch nachhaltiger zu gestalten. So sollen mit der Gästekarte Touristen beispielsweise dazu animiert werden, mit Bus und Bahn zu ihren Ausflugszielen zu gelangen. Auch die Anreise sollte im Idealfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen.
Doch nicht alle Betriebe folgen auch dieser Ausrichtung. Denn Südtirol ist nicht nur als Wander- und Erholungsgebiet beliebt, auch Motorsportenthusiasten zieht es regelmäßig hier her.
Südtirols Pässe gelten in der Motorsportszene als etwas Besonderes. Die malerische Landschaft und die kurvenreichen Straßen sind zur Attraktion geworden. Diese Art von Tourismus wird ständig kritisiert. Der Lärm und die Abgase, die die Gäste verursachen, verärgern Anrainer. Deshalb wird auch über eine Sperre besonders beliebter Pässe in den Sommermonaten nachgedacht.
Trotz dieser Debatte ist nicht zu verkennen, dass damit auch Geld zu verdienen ist. Gar einige Hotels bieten in Zusammenarbeit mit externen Veranstaltern verschiedene Touren an oder organisieren sogar selbst Events, bei denen Gäste mit PS-Monstern die Dolomiten oder andere Gegenden erkunden können.
Allerdings: Die Gäste müssen nicht selbst mit ihren Luxuskarossen anreisen, sondern mieten erst vor Ort einen Porsche, einen Ferrari oder etwas ähnliches. „Das ist ein Trend, der in den nächsten Jahren zunehmen wird“, weiß man beim Luxusautovermieter DP Car Rent in Dorf Tirol. „Es sind vor allem deutsche Gäste, die sich hier einen Sportwagen mieten und dann die beliebten Routen fahren.“
Ein Trend, der von Hotels nicht unentdeckt bleibt. Mittlerweile bieten die Hotels in Südtirol sogar selbst Sportwagenvermietungen an. Auch das Unternehmen DP Car Rent hat bereits mit Tourismusbetrieben zusammengearbeitet, doch es gibt auch Hotels, die ihre eigene Autovermietung anbieten.
So etwa das Wellnessressort Amonti und Lunaris. Gleich zwei Luxuskarossen (einer davon elektrisch) bietet das Ahrntaler Hotel an. Inhaber Herbert Steger erklärt aber, dass der Trend eher rückläufig sei: „Wir haben vor fünf Jahren damit begonnen, aber das Interesse ist jetzt geringer. Wir haben einen Porsche Cabriot, wo es aber eher um das Cabriot-Gefühl geht.“
Steger steht mit diesem Angebot nicht alleine da. Andere Hotels wie das Molaris in Mühlbach oder das Hotel Castel in Dorf Tirol haben einen ähnlichen Service. Hinzu kommen Betriebe, die Touren organisieren.
Mit Nachhaltigkeit hat ein solches Angebot nur wenig zu tun. Doch Steger unterstreicht, dass sich sein Betrieb sehr wohl auch um Nachhaltigkeit bemüht: „Wir bieten unseren Gästen seit zwei Jahren an, ihre E-Autos kostenlos aufzuladen. 90 Prozent unserer Gäste fahren aber – genauso wie alle Südtiroler – noch mit einem Verbrenner.“
Auch beim HGV weiß man, dass es in Südtirol Betriebe gibt, die versuchen, Werbung mit Motorsport zu betreiben. Gern gesehen ist das allerdings nicht, wie Direktor Raffael Mooswalder berichtet: „Dass es solche Betriebe gibt, ist bekannt. Dass es viele gibt, wage ich zu bezweifeln. Letztendlich ist es die betriebswirtschaftliche Entscheidung eines jeden Betriebes, jeder sollte sich aber ernsthaft die Frage stellen, ob das gesellschafts- und tourismuspolitisch in der aktuellen Zeit der richtige Ansatz ist.“
Gleichzeitig erinnert Mooswalder daran, dass der Tourismus aber nicht der alleinige Verkehrsverursacher sei. Dennoch ist der Sektor gefordert, ganz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung der Branche die Umweltbelastungen und den Ressourcenverbrach zu minimieren.
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Kommentare (23)
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olle3xgscheid
…die selbstverständlich der Bürger zahlt….
bananajoe
Ich gönn es denen ja. Muss nur immer wieder schmunzeln, wenn ich zurückdenke wie die bei Corona um Beiträge gebettelt haben, die armen Gastronomen.
asterix
So wenig genutzt wird das Angebot nicht. Man kann die Gruppen von ca. 8-10 Sportwagen relativ oft antreffen. In den Dolomiten jedenfalls. Alle mit englischen (gelben) Kenntafeln. Das ist der vom LH vielgepriesene nachhaltige Tourismus. Bei denen hilft auch keine Mautgebühr, wdil wer sich diesen Luxus leisten kann, den schreckt auch keine Maut. Aber wir Eingeborene dürfen mitzahlen…..
andreas
Die Engländer sind meistens Niederländer, erst gestern auf der MEBO 3 Ferrari Cabrio mit NL gesehen und die größeren Gruppen sind oft von Audi oder BMW mit Werksfahrzeugen organisierte Ausflüge wie z.B. 3 Tage Dolomiten mit einem Audi R8 für € 1.999,00 oder Vereine, die eine Ausflug machen.
Das hat mit den in Südtirol verliehenen rein gar nichts zu tun, da hier kaum einer mehr als 3-4 Karren zum Vermieten hat.
asterix
Grad vor einer Woche auf dem Würzjoch 8-10 Lamborghinis, Ferraris usw., alle mit dem UK Sticker neben der gelben Kennnummer und nicht NL. Nicht zum ersten Mal, hab die schon öfter gesehen. Am Kennnummernrahmen war eine Firma aus Glasgow zu lesen. Die sind sicher nicht von Glasgow in Schottland bis aufs Würzjoch gefahren. Da ist eine große Leasingfirma dahinter und unsere Touristiker sind Kunden…..
opa1950
Frage mich nur wie lange es dauern wird bis die Gemeinde Brixen und ihre Super Stadtpolizei anfangen die Geschwindigkeiten auf Ploseberg zu kontrollieren.Jedes Wochenende rasen Supercars auf der Plosestrasse den Berg hinauf.Natürlich zu den dort bestehenden Luxus Hotels. Frage mich nur, möchte man oder möchte man nicht kontrollieren.Aber die Loobys und ihre Kunden dürfen scheinbar auch auf dem Ploseberg alles machen was ihnen Spaß macht.
asterix
@opa1950, die geschulten Augen der Brixner Stadtpolizei beschränkten sich lieber auf uns Einheimische…….Übrigens gibt es außer den Supercars inzwischen schon vermehrt Hubschrauberflüge und Landungen in St.Andrä…….Nachhaltiger Tourismus natürlich, wie der LH immer betont…..
leser
anderle
was ist da das problem?
die zahlen für diesen spass ein paar tausend euro
die touristiker verdienen ihr geld
abgaben werden gezahlt
tourismusverein kassieren mit
ich verstehe nicht wo das problem liegt
vielleicht ist der grund darin dass es leute gibt die gerne so einen sportwagen möchten
auch das ist möglich unter bestimmten bedingungen
placeboeffekt
Leser
Also wer die Visa Gold hat, der ist automatisch „Green“?
Und hat die Lizenz zum Umweltverpesten, Hauptsache er lässt genug Geld im Land?
Die Reichen können es sich leisten , mit dem Porsche SUC in die ZTL zu fahren, der Pöbel soll gefälligst draußen bleiben.
Selbige Bestrebungen von einem gewissen, ach so ökologisch eingestellten Öko-Hotelier im Gröden für die Dolomiten Pässe.
Seltsam, wie gerade jene , welche am lautesten für Klimaschutz schreien, dann für sich selber eine Ausnahme machen.
Zuckerberg mit seiner von Dieselmotoren angetriebenen Megayacht, Vielfliegerlisa Neugebauer usw.
leser
placebo
red nicht so leichtfüssig ins gewissennützt eh nichts
auf jedenfall die lizenz zum GREEN
hat derjenige der in der politik sitzt
dazu bekommt er noch alle freibriefe alles zu tun, zu beschliessen und so auszulegen dass praktisch nur mehr parteifreunde und deren mäzene narrenfreiheit haben
es ist ja nicht so dass privilegien ausschliesslich reiche nutzen sondern in erster linie schlaumeier und nutzniesser des systems welche politiker für eine handvoll dorfkaiser zurechtlegen
und!
warum bin ich ein schlechter mensch und umweltmissachter, nur weil ich ein paar euro mehr verdiene als der durchschnitt
und glaube mir due goldencard zu bekommen ist mit strapazen verbunden
gönn dem besitzer diese, wobei du duese genauso erwerben kannst
musst dich halt vom 8 stundentag verabschieden
naja
Sie müssten nur ordentlich für die ALLGEMEINHEIT gemolken werden und nicht von Touristikern, welche Gewinne privatisieren und Verluste/Kosten/Umweltschäden sozialisieren…siehe Pandemie….oder Schutzhütten, Aufstiegsanlagen…usw.
leser
naja
dann hab ich ja recht wenn ich sage das sind die echten gauner
naja
Ob Abgaben IMMER gezahlt werden, ist sehr zweifelhaft…. vielleicht erst nach Abschaffung des Bargelds….
opa1950
Asterix: Es ist seit langem schon bekannt das diese Damen und Herren von der Stadtpolizei lieber Einheimische melken.Denn da kommen sie sicher zu ihrem Geld. Bei Ausländischen Autofahrern wird es für sie immer schwieriger das Geld der Strafzettel zu kassieren.Aber natürlich unterstützen sie die Loobys zu sehr. Zum Beispiel auf dem Ploseberg sind sie kaum oder nie im Dienst. Auch der Parkplatz in Sankt Andrä, mit Parkuhr ist dauerhaft von Gästen einen naheliegenden Hotel Tag und Nachts belegt. Auch hier von der Stadtpolizei keine Spur.
leser
asterix
was zahlst du mit wenn ich auf den pass fahre?
asterix
@leser, Kommt darauf an was es kostet, wenn du auf den Pass fährst?? Die Hälfte zahle ich dir mit. Sollte die Maut eingeführt werden, zahlen wir ALLE, nicht nur die Lamborghinis, Ferraris usw…..Comprende??
leser
asterix
welche hälfte zahlst du mit?
ich bin der meinung dass ich als autofahrer den status als heiliger samariter bekommen sollte
ich kenn keinen sektor der mehr gemolken und für sämtliche schäden und versäumnisse verantwortlich gemacht wird
aber du hast recht die politik hilft den hoteliers, den tourismusverbänden und den sonst noch unzähligen mitfressern mit zum teil hirnrissigen fantasieen immerwieder aufs neue geld zuzuschieben
beispiel
hört auf die hoteliere in allen ecken zu subventionieren und durch hurngespinnstige abschreibungen keine steuern mehr abzuliefern dann hört das auf
die meisten sind eh bis über die ohren verschuldet
leser
asterix
mit einer maut zahle ich nur due aufgeblähten tourismusvereine, die meinen die welt gehört ihnen
ich bin dagegen weil ich denke wir zahlen eh schon den ganzen quatsch inclusiv de IDM welcher täglich durch neue blödsinne auffällt
kompatscher sagt ja täglich die natur gehört allen
also warum dann nur für parteifreunde reglementieren?
asterix
@leser, da gebe ich dir vollkommen Recht. ganz deiner Meinung……….
pachamama
Das ist Nachhallender Tourismus…..
andreas1234567
Hallo zum Sonntag,
das ist ein offenes Geheimnis, das wird auch gerne von grossen deutschen Firmen so gebucht,der Kegelabend von gestern ist die Südtirolrundfahrt mit Audi R8, Porsche 911 und Co.
Das sogenannte Teambuilding, und natürlich wird das Spasspedal dann durchgedrückt und die Drehzahl ausgefahren, ist ja nicht deren Karre.Und man muss Fräulein Immergern auf dem Beifahrersitz ja auch beeindrucken..
Wenn so ein Pulk das Schnalstal oder den Jaufenpass hochröhrt hört sich das tatsächlich an wie Felssturz, Trompeten von Jericho und asthmakranker Elefant als ein Geräusch.
Eine richtige Lösung wüsste ich gerade nicht ausser wenn sich herumsprechen würde so ein Pulk wird gern einmal angehalten und ausgiebig kontrolliert, das kann schon einmal 2-3 Stunden dauern bis alle Papiere kontrolliert, die nötigen Lärmmessungen vorgenommen und die Fahrtüchtigkeit der Fahrer überprüft ist.
Auf Wiedersehen beim Instagram-Beitrag von Willi Wichtig „wegen zweier Kontrollen in 4,5 Stunden mit dem R8 von Sulden auf das Stilfserjoch, hätte ich auch laufen können“
wichtigmacher
Was soll das Problem?? unser lobbygesteuerter Oberguru organisiert ein paar millionenteure Nachhaltigkeitstage (natürlich mit unseren Steuergeldern bezahlt), und dann ist eben alles wieder GRÜN GEWASCHEN…………
Und die Piefkies, (die es sich leisen können) dürfen dann wieder mit den Dreckschleudern unsere Straßen rocken, und mit Hubschrauberlärm Leute und Waldbewohner (Wild) verrückt machen…….
hallihallo
abgesehen das ein neuer porsche oder ferrari die umwelt weniger verpestet als die autos der hier aufschreienden, ist es wohl sehr schwierig zu sagen, ob diese autogruppen in südtirol , gardasse, innsbruck oder müchen starten.
südtirol hat mehr als 5000 gastbetriebe. wenn einige behaupten , sie seien green, heißt das noch lange nicht, daß alle so denken und handeln. jeder geht seinen ( wohl legalen) weg.