Gegen die Sucht
Gemeinsam gegen die Sucht: Vor Kurzem haben 40 Freiwillige, Vereinsmitglieder und Angestellte von HANDS bei einer Klausur über den Wandel der Gesellschaft und die damit einhergehenden Herausforderungen des Vereins diskutiert.
HANDS betreut jährlich rund 1.500 Menschen in Südtirol, die mit Alkohol-, Medikamenten- oder Glücksspielproblemen kämpfen.
Der gesellschaftliche Druck führe zu immer mehr Konsum von illegalen und legalen Substanzen, betonte der medizinische Direktor von HANDS Dr. Walter Tomsu bei der Klausur. Bruno Marcato, Direktor von HANDS, richtete seinen Fokus auf die Organisation und Professionalisierung der Organisation und kündigte die Eröffnung eines neuen Zentrums in Buchholz bei Salurn an: Es wird im Jänner 2026 eröffnet und spezialisiert sich auf Entgiftung und begleitende Veränderungsprozesse.
Am vergangenen Freitag kamen 25 Freiwillige, Vereinsmitglieder und Angestellte von HANDS in den Räumen der Sozialgenossenschaft Politermica in Bozen Süd zusammen, um über die Tätigkeiten des Vereins zu reflektieren und Verbesserungen für die inhaltlich wachsende Einrichtung zu entwickeln.
Zwei Vorträge standen im Mittelpunkt der Klausur.
Walter Tomsu, medizinischer Direktor von HANDS, hob in seinem Vortrag die ethischen Herausforderungen hervor, die der gesellschaftliche Wandel mit sich bringt. Durch den steigenden Konsum, sowohl von illegalen als auch legalen Substanzen, entstehen tiefgreifende Probleme. In unserer zunehmend fragmentierten Gesellschaft, die häufig als konfliktreich und gewalttätig wahrgenommen wird, werden nicht nur Risiken, sondern auch neue Formen der Zugehörigkeit sichtbar.
Die Auflösung traditioneller Familienstrukturen und die damit verbundene Orientierungslosigkeit erhöhen das Risiko der Menschen, Schwierigkeiten und persönliche Traumata zu bewältigen. Hinzu komme, dass die moderne Gesellschaft durch Digitalisierung und Globalisierung weiter dynamisiert werde, was zusätzliche Veränderungen in sozialen und wirtschaftlichen Bereichen mit sich bringe, sagte Walter Tomsu. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, seien vernetzte Lösungsansätze nötig, die sowohl auf individueller als auch auf gemeinschaftlicher Ebene ansetzen.
Der Direktor von HANDS Bruno Marcato legte seinen Schwerpunkt auf die organisatorische und fachliche Weiterentwicklung von HANDS. Er hob die Notwendigkeit hervor, bestehende Dienstleistungen besser zu integrieren und durch innovative klinische Angebote weiterzuentwickeln. Ein zentraler Punkt seiner Ausführungen war die Eröffnung eines neuen Zentrums in Buchholz in 16 Monaten, fünf km von Salurn entfernt.
Es spezialisiert sich auf die Entgiftung und gezielte Begleitung von Veränderungsprozessen. Für verschiedene Patient*innengruppen werden dort modulare, auf fünf Tage begrenzte Behandlungskonzepte angeboten. Zudem sollen Kurzprogramme entwickelt werden, die nur 3 bis 5 Tage umfassen und sich auf intensive Maßnahmen spezialisieren, um die Motivation zur Veränderung zu stärken. Solch kurze stationäre Aufenthalte haben sich in der Suchtbehandlung als effektiv erwiesen, da sie eine engmaschige Betreuung ermöglichen, ohne den Alltag der Betroffenen zu stark zu unterbrechen. Sie dienen entweder einer verstärkten Veränderungsmotivation oder unterstützen nach einer abgeschlossenen Behandlung, wenn Bedarf besteht.
Die Teilnehmenden der Veranstaltung diskutierten intensiv über die vorgestellten Themen und brachten Vorschläge zur Weiterentwicklung ein. Sie wollen die neuen Initiativen tatkräftig unterstützen. Um die Freiwilligen zu stärken, wurden Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die spezielle Schulungen planen. Zudem soll die Zusammenarbeit der drei Standorte in Bozen, Bruneck und Meran weiter ausgebaut werden. Im Oktober startet in der Horazstraße 32 in Bozen ein vierteiliger Schulungskurs zu Abhängigkeitsthemen, speziell für Freiwillige.
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Der Hauptsitz von HANDS befindet sich in der Duca d’Aosta-Allee 100 in Bozen und ist unter Tel.
+39 0471 270 924 oder unter der Grünen Nummer 800720762 und per Mail an [email protected] zu erreichen.
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