Sieg im Derby
Am Freitag stieg in der Intercable Arena das erste Tiroler Derby gegen die Innsbrucker Haie. Nach dem verpatzten Auftakt mit Niederlagen gegen die Teams aus Fehérvár und Bozen waren die Puschtra darauf erpicht, die ersten Punkte in dieser Saison einzufahren.
von Andreas Baumgartner
Gleich zum Match:
Die Linienzusammensetzungen sind dieselben wie im Auswärtsspiel gegen den HC Bozen. Das Tor hütet wiederum Olivier Roy; Andy Bernard ist nach einer Viruserkrankung weiterhin außer Gefecht.
Die Gäste aus Innsbruck starten, angefeuert von gut 50 mitgereisten Fans, druckvoll in die Partie. Gleich zu Beginn wird Olivier Roy nach einem Alleingang von Mark Rassell geprüft, wenig später muss er sich auch gegen Valentini behaupten. Die Wölfe finden zunächst nicht recht ins Spiel, vor allem das Aufbauspiel ist von Fehlern geprägt. Erst ein Abschluss aus spitzem Winkel von Coulter, der an Buitenhuis abprallt und gefährlich in Richtung Torlinie kullert, rüttelt die Wölfe wach; kurze Zeit später zwingt Andersen den Innsbrucker Torhüter gleich zweimal hintereinander zu einer Akrobatikeinlage.
Beide Teams drücken nun auf den Führungstreffer; Olivier Roy rettet gegen Mackin (freistehend im Slot) und Lukas Bär (im 1-on-0). Für den HCP haben zuerst Andergassen und dann Akeson das Tor auf dem Schläger, später im Penaltykilling auch Purdeller (Buitenhuis rettet spektakulär). Zwei Minuten vor der ersten Drittelpause ist es Alex Petan, der mit einer kompletten Drehung die Innsbrucker Abwehr düpiert und zum 1:0 trifft. Mit der knappesten aller Führungen geht es zum Pausentee, mit einem Wermutstropfen für die Wölfe: Ivan Deluca scheidet verletzt aus.
Im zweiten Spielabschnitt bekommen die knapp 2.300 Zuschauer Eishockey-Magerkost geboten; zahlreiche Fehler auf beiden Seiten lassen keinen rechten Spielfluss aufkommen. In einer der wenigen schönen Aktionen klärt Roy mit dem Schoner im langen Eck gegen die heranstürmenden Valentini und Grasso; wenig später steht dem Wölfegoalie – ebenfalls gegen Grasso – der Pfosten zur Seite. Ungefähr zur Hälfte des Spiels scheitert Hirano nach einem langen Pass alleine an Roy, im Gegenzug bringt auch das Duo Frycklund-Lacroix nach einem Rush nichts Zählbares zustande.
Gegen Ende des zweiten Drittels steht erneut Buitenhuis im zweifelhaften Mittelpunkt des Geschehens, der Innsbrucker Schlussmann wagt einen Ausflug in den Bullykreis und wird dort beinahe von Tommy Purdeller ausgespielt. Eine zweiminütige Unterzahl überstehen die Wölfe mehr schlecht als recht, bevor vor der zweiten Drittelsirene Tommaso „Uto“ Traversa nach einem Energieeinfall beinahe das 2:0 auf der Schaufel hat. Evan Buitenhuis im Haie-Dress packt erneut einen seiner unorthodoxen Saves aus, und so bleibt es beim 1:0 nach 40 Minuten.
Im Schlussdrittel sind erst wenige Sekunden gespielt, als Osmanski eine Strafe zieht; auch dieses Unterzahlspiel spielen die Wölfe souverän herunter. Sofort im Anschluss muss ein HCI-Topskorer Rassell in der Kühlbox Platz nehmen. Das Powerplay-Specialteam der Wölfe nimmt gerade Aufstellung, als sich Hirano den Puck schnappt, an drei Wölfen vorbeispaziert und mit einem platzierten Schuss durch Roys Beine den Ausgleich zum 1:1 erzielt. Kuriosum am Rande: Dies ist der erste Treffer eines japanischen Spielers in der Geschichte der ICEHL. Die Wölfe lassen sich davon nicht beirren, nach einer groben Fahrlässigkeit der Innsbrucker Abwehr stellt Tommy Purdeller aus der Drehung heraus die Pusterer Führung wieder her.
Die Haie aus Nordtirol sind nun sichtlich am Ende und leisten sich einen Fehler nach dem anderen. Fünf Minuten vor Schluss haben Petan und Frycklund freie Bahn; der angreifende Schwede verzögert lange und überlistet Evan Buitenhuis mit einem Schuss ins kurze Eck – 3:1 für den HCP! Zwei Minuten vor der Sirene nimmt Innsbrucks Neo-Coach Smotherman den kanadischen Schlussmann vom Eis, doch vergebens. Matthias Mantinger setzt mit dem Emptynetter zum 4:1 den Schlusspunkt unter diesen teils doch vogelwilden Schlagabtausch.
In weniger als 48 Stunden tritt der HC Pustertal auswärts gegen Olimpija Ljubljana an; in der slowenischen Hauptstadt wird am Sonntag um 18 Uhr es ein Wiedersehen mit den beiden Ex-Wölfen Arvin Atwal und Wyatt Ege geben.
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