„Sonst eskaliert die Situation“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert das Land auf, Wohnungen für Ärzte, vor allem auch für die Hausärzte bereitzustellen, um die Lage zu entspannen.
Der Ärztemangel in Südtirol nehme bedrohliche Ausmaße an, schreibt Sven Knoll in einer Aussendung.
Besonders für Jungärzte und neues medizinisches Personal gestalte sich die Rückkehr nach bzw. der Verbleib in Südtirol oft als unmöglich – nicht zuletzt aufgrund der Wohnsituation.
„Viele Jungärzte oder Hausärzte würden gerne in Südtirol arbeiten, doch die Wohnsituation und die schlechten Arbeitsbedingungen treiben sie ins Ausland“, warnt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit.
In den kommenden Jahren stehe eine große Pensionierungswelle bevor, und die derzeit ausgebildeten Ärzte reichten bei weitem nicht aus, um die Abgänge zu kompensieren. „Es reicht nicht, nur mehr Mediziner auszubilden“, so Knoll. „Wir müssen die Hürden abbauen, die Ärzte davon abhalten, nach Süd-Tirol zurückzukehren – und die Wohnungssituation ist eine der größten.“
Während Kliniken im Ausland junge Ärzte mit Wohnungen und Kinderbetreuungsplätzen anlockten, sehe es in Südtirol anders aus. „Viele Ärzte geben an, dass sie hier keine adäquate Wohnung finden können, besonders in der Nähe ihres Arbeitsplatzes“, erklärt Knoll. „Das ist inakzeptabel, wenn man will, dass diese Fachkräfte hierbleiben und sich eine Zukunft aufbauen!“
Die Süd-Tiroler Freiheit fordert daher, dass Wohnungen für Ärzte, vor allem auch für die Hausärzte bereitgestellt werden, um die Lage zu entspannen. „Es muss Wohnungen geben, die den Bedürfnissen der Ärzte und ihrer Familien entsprechen. In Sterzing wird dies nun gemacht. Wohnungen werden vom Land angekauft und dann an medizinisches Personal vermietet. Somit wird das umgesetzt, was wir bereits in der letzten Legislaturperiode mit einem Beschlussantrag vorgeschlagen haben.“, betont Knoll.
Außerdem bräuchten neue Ärzte Unterstützung bei der Suche nach Kinderbetreuungsplätzen und Hilfe bei bürokratischen Aufgaben. „Nur so machen wir Südtirol wieder attraktiv für medizinisches Personal.“
Knoll abschließend: „Wenn wir jetzt nicht entschieden handeln, wird der Ärztemangel weiter eskalieren – und darunter leiden am Ende alle: die Ärzte, die Patienten und das gesamte Gesundheitssystem!“
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