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„Unsinniges Projekt“

Hanspeter Staffler

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hält die Westumfahrung in Innichen nach wie vor für ein unvernünftiges Projekt.

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hatte bereits im Frühjahr Rekurs beim Verwaltungsgericht gegen die Bauleitplanänderung für die Westumfahrung in Innichen eingelegt. Während die Entscheidung vom Verwaltungsgericht noch ausständig ist, treibt die Landesregierung vehement dieses unsinnige Projekt weiter, schreibt der Verband in einer Aussendung.

Um das Innichner Verkehrsproblem zu lösen, wurden in der Vergangenheit viele Varianten durchgespielt. Aus einem Prozess mit Bürgerbeteiligung ging vor Jahren ein stimmiges Konzept hervor, welches sich im Wesentlichen für die Ostumfahrung mit der Anbindung nach Sexten aussprach. Im Westen der Ortschaft sollte eine etwas verbesserte Zufahrt, den Quell- und Zielverkehr ins Gewerbegebiet regeln. Die heutige Südspange zwischen dem Gewerbegebiet und der Straße nach Sexten sollte laut den Wünschen vieler Bürger:innen verkehrsberuhigt werden. Diese Lösung erschien allen Beteiligten aus verkehrstechnischen und finanziellen Gründen als sehr vernünftig, so resümiert der Dachverband..

Nun preschen Gemeinde Innichen und Landesregierung vor und wollen gleich beide Umfahrungen realisieren, als ob es kein Problem mit der Landschaft und den Steuermitteln gäbe.  Im Westen von Innichen soll demnach ein neuer Kreisverkehr mit einer Megabrücke entstehen, welche über Drau und Bahngleise gespannt werden soll. Ein riesiger Betonbau als Visitenkarte im Westen des Ortes. Damit werden Unmengen an Verkehr in die Gewerbezone gepumpt, der dann über die Südspange weiter in Richtung Sextner Straße rollt.

Gleichzeitig wird auch die Ostumfahrung vorangetrieben: Diese wurde auch von den Bürger:innen als notwendig erachtet, weil sie zwei Probleme auf einen Streich löst: Erstens wird der Verkehr um Innichen herumgeführt und im Osten der Ortschaft durch einen Tunnel weiter nach Sexten geleitet. Dieser Tunnel hat aber zweitens ein sehr wichtige zusätzliche Funktion. Er übernimmt im Katastrophenfall die Funktion einer Hochwasserumleitung für Innichen. Der Tunnel wird in solchen Fällen für den Verkehr gesperrt und die gefährlichen Wassermassen werden durch den Tunnel in die Drau geleitet. „Eine äußerst innovative Zivilschutzmaßnahme für das Dorf Innichen,“ sagt der Geschäftsführer des Dachverbandes Hanspeter Staffler.

Daher spricht sich der Dachverband für Natur- und Umweltschutz für die rasche Umsetzung der sinnvollen Ostumfahrung aus und betrachtet die Westumfahrung als reine Geldverschwendung und Verschandelung der Landschaft.

„Es gibt aus Sicht einer modernen und klimaschützenden Mobilität keinen vernünftigen Grund, die Westumfahrung zu bauen,“ bringt Präsident Josef Oberhofer die Position des Dachverbandes auf den Punkt und er fügt hinzu: „Daher Ostumfahrung ja, Westumfahrung nein danke!“

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