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„Das ist unzumutbar“

In der Region warten über 2.500 ArbeiterInnen und Beschäftigten des privaten Gesundheitssektors auf die Erneuerung ihrer Kollektivverträge. „Man sollte die Akkreditierung für diejenigen entziehen, die die Verträge nicht erneuern oder Piratenabkommen anwenden“. 
Auch im Trentino-Südtirol legten am Montag, wie in ganz Italien, die Beschäftigten des privaten Gesundheitssektors für acht Stunden die Arbeit nieder.
Der von Fp Cgil, Cisl Fp und Uil Fpl einheitlich ausgerufene Streik soll Aris, Aiop und Aris Rsa dazu bewegen, die Verhandlungen über die Erneuerung der nationalen Kollektivverträge wieder aufzunehmen, die seit 6 Jahren für private Sanität und seit 12 Jahren im Falle der Pflegeheime (Rsa) ausstehen.
Die Arbeitgeberverbände haben die Aufnahme der Verhandlungen bisher endlos hinausgezögert und an die Finanzierung durch den Staat und die Regionen gebunden. Eine Antwort, die für die Gewerkschaften inakzeptabel ist.
„Die Arbeitgeberseite nutzt im Grunde die Arbeitnehmer, indem sie ihre Verträge nicht erneuert, um mit Staat, Regionen und autonomen Provinzen eine vollständige finanzielle Deckung der Kosten für die Vertragserneuerung, die Überarbeitung der Tarife sowie der Arbeitsvolumen des Privatsektors auszuhandeln“, erklären Luigi Diaspro und Angelika Hofer, die der Fachgewerkschaft Öffentlichen Dienst Cgil des Trentino bzw. Cgil/Agb Südtirols vorstehen. „Das ist eine echte Erpressung: Man hält die Arbeitnehmer als Geiseln in der Auseinandersetzung mit den öffentlichen Institutionen, wobei die Kaufkraft der Beschäftigten stagniert und ihre Arbeitsbelastung und Verantwortung zunimmt.“
In unserer Region arbeiten mehr als 2.500 Beschäftigte im privaten Gesundheitssektor, die dazu beitragen, die Wartezeiten zu verkürzen und den Zugang zu medizinischer Versorgung durch ambulante Untersuchungen, Facharztbesuche, chirurgische Eingriffe, motorische, kardiologische, sozialpädagogische und neurologische Rehabilitation, Verlängerung des Krankenhausaufenthalts für Langzeitpflege und einen starken Beitrag in der Diagnostik zu gewährleisten, schreibt die Gewerkschaft in der Aussendung.
Trotz ihres Einsatzes und ihrer Professionalität sowie des mit der letzten Vertragsrunde begonnenen Angleichungsprozesses würden diese Beschäftigten niedrigere Gehälter als ihre Kollegen im öffentlichen Sektor erhalten. „Eine unzumutbare Ungleichbehandlung“, so die beiden Sekretäre weiter, „denn diese Fachkräfte gewährleisten angesichts der schwierigen Lage im öffentlichen Gesundheitswesen die Stabilität des Systems. Auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass der Weg darin bestehen muss, das öffentliche Gesundheitswesen zu stärken und aufzuwerten, können wir die grundlegende Rolle der Vertragseinrichtungen nicht übersehen und daher nicht akzeptieren, dass die Integration des privaten Sektors zu einem bloßen Mittel zur Senkung der Arbeitskosten wird.“
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