Sprottes Farben
Landschaftsbilder des deutschen Malers Siegward Sprotte sind noch bis 29. September im Museum Ladin Ciastel de Tor in Sankt Martin in Thurn zu sehen.
Eine Reise von Süden nach Norden, vom Gadertal bis zur deutschen Nordseeinsel Sylt präsentiert die Ausstellung „Siegward Sprotte. Nord süd, la geografia dl’ert“, die im vergangenen Mai – zwanzig Jahre nach dem Tod des Künstlers (1913-2004) – im Museum Ladin Ciastel de Tor in Sankt Martin in Thurn eröffnet wurde.
Die Verbindung des deutschen Malers mit dem Gadertal begann 1936, als Sprotte eher zufällig nach Kolfuschg kam, wohin er in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zurückkehrte.
Im mittelalterlichen Burgturm sind noch bis einschließlich 29. September Bilder der Insel Sylt mit ihrer Wellenenergie und ihren farbigen Horizonten zu sehen sowie Bilder von Kolfuschg mit seinen Bergen, windzerzausten und schneebedeckten Bäumen, stilisierten Tannen und Kiefern.
Kurios: Im Gegensatz zu einem typischen Phänomen in der Kunstgeschichte, dass die Farben eines Malers oder einer Malerin nach einer Reise in den Süden lebhafter, flammender werden, findet Sprotte im Norden die dominierende Farbe seiner Palette, im Süden die Anatomie der Form.
In den Bergen sind Sprottes Farben dunkler, die Pinselstriche spärlicher, aber umso entschiedener. Paradoxerweise wählt er für den Norden wärmere und für den Süden kältere Farben.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.