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„Sie essen den Fensterkitt“


Laut Jürgen Wirth Anderlan sind 80 Prozent der SüdtirolerInnen selbst schuld an ihrer Misere – weil sie über ihre Verhältnisse leben.

Südtirol erlebt seinen „Donald-Trump-Moment“: Während der ehemalige US-Präsident im TV-Duell mit Kamala Harris behauptete, haitianische Migranten in Springfield würden ihre Haustiere verzehren, sorgt Jürgen Wirth Anderlan mit einer provokanten Äußerung für Aufregung. Im Debattenmarathon über vergünstigte Freizeittickets bemerkte der Oppositionelle, dass „einige Südtiroler lieber den Fensterkitt essen würden, bevor sie ihren Mercedes oder Golf Cabriolet verkaufen“. Diese Aussage soll die selbstverschuldete Misere vieler Südtiroler verdeutlichen, die seiner Meinung nach unter dem „künstlichen Wohlstand“ leiden, der sich in den letzten Jahren aufgebaut hat.

Die Tageszeitung berichtete kürzlich, dass etwa die Hälfte der Südtiroler verschuldet ist. Wirth Anderlan kommentierte dies spöttisch: „Wenn ich dreimal im Jahr in ein gutes Restaurant gehen will, muss ich 40 Tage im Voraus reservieren – das zeigt, wie schrecklich es bei uns ist.“ Zudem erklärte er, dass eine Bankdirektorin ihm berichtet habe, 70 Prozent ihrer Kunden könnten sich keine unerwarteten Ausgaben leisten, ohne „weg vom Fenster“ zu sein. Laut Wirth Anderlan sind 80 Prozent dieser Menschen aber selbst schuld an ihrer Lage, weil sie über ihre Verhältnisse gelebt hätten.

Felix von Wohlgemuth von den Grünen kritisiert JWA scharf: „Der einkommenslose Bauer aus Kaltern offenbart hier seine Meinung über unsere Landsleute. Mit welcher Arroganz er sich ein Urteil über die vielen Menschen erlaubt, die in unserem reichen Land Schwierigkeiten haben, ihre Rechnungen zu bezahlen, ist schwer zu ertragen.“ (mat)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (7)

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  • brutus

    …in gewisser Weise hat Anderland recht!
    …wenn es auch nicht alle betrifft, so doch die Mehrheit!

    • hermannh

      Der Anderlahn verhöhnt seine eigenen Wähler

    • heracleummantegazziani

      Würden Sie schreiben, „einige“, hätten Sie wahrscheinlich recht, aber der Mehrheit der Südtiroler, die finanzielle Probleme haben zu unterstellen, sie würden das Geld für Unwichtiges zum Fenster raus werfen, ist ein Hohn und ein Zeichen vollkommener Unwissenheit. So wie es Anderlan wieder einmal beweist. Genau einer, der null Einkommen erklärt und vielleicht alle öffentlichen Beiträge einsackt, zu denen er Zugang hat.

      • rumer

        Und wieder zeigen die Grünen (hera und Felix), dass sie von der Steuergesetzgebung Nullkommanull Ahnung haben. Nur weil JWA in der Einkommenssteuererklärung null Einkommen angibt, heißt das nicht, dass er keines hat. Einkommen, die über das Pauschalsystem abgerechnet werden, werden in der Einkommenssteuererklärung nicht nochmals angegeben.
        Dummheit hat eine Farbe: grün,

  • schwarzesschaf

    Da hat das erste mal jwa recht. Wir haben in Südtirol zum Grössten teil ein Wohlstandsproblem und keine Armut, auch ex Enzian herr unterholzer sagtebauchvdas ware und erntete Kritik .it die Leute müssen nur mehr arbeiten dann haben sie geld denn sie haben keine zeit es auszugeben.und das ist war. Eine kleine Prozentsatz geht es scheisse aber so lange ich sehe jeder ein fettes auto, e räder und 2 mal im Jahr im Urlaub fahren plus wochenendurlaub und neueste Händys dann fehlt uns nichts dann ist es ein wohlstandsproblem weil man mit nichts zufrieden ist

    • heracleummantegazziani

      Er hat auch dieses Mal nicht recht, weil man mit einer Verallgemeinerung nie recht haben kann. Es ist nur zu hoffen, dass die verbale Effekthascherei dem mittellosen Bauern aus Kaltern um die Ohren fliegt, weil er mit solchen Aussagen genau Leute beleidigt, die ihn wählen.

  • summer1

    Bei einem Jahreseinkommen von 0€ könnte er wohl aus Erfahrung sprechen?
    Ich frage bloß für einen Freund.

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