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Mehr arabische Gäste

Foto: IDM/Benjamin Pfitscher

Trotz schwächelnden deutschen Marktes sind Südtirols Touristiker mit der Sommersaison zufrieden. Das liegt auch daran, dass die Gäste internationaler geworden sind.

Daniel Moser, Hotel Seeleiten in Kaltern: Die Sommersaison war sehr gut, wir sind damit zufrieden. Das Frühjahr und der Frühsommer waren vielleicht etwas schwieriger als andere Jahre. Was ich so gehört habe, haben einige auch gejammert. Der Sommer ist dann aber gut gestartet und bislang gut gegangen. Der Herbst schaut auch gut gebucht aus. In unserem spezifischen Fall sind alle drei Saisonen gut gegangen. Auch der Temperaturabsturz in der vergangenen Woche hatte keine großen Auswirkungen. Es gab zwar einige Buchungsausfälle aufgrund von Krankheit, das war aber eigentlich nicht weiter nennenswert. Wir haben im heurigen Sommer mehr Internationalität bei den Gästen gespürt. Das ist sicherlich auf den Flughafen zurückzuführen. Die Gäste kommen nicht mehr nur aus den klassischen DACH-Regionen, sondern auch aus Frankreich, Amerika, Asien oder dem arabischen Raum.

Irene Obexer, My Sciliar in Seis am Schlern: Wir sind mit dem Sommer nicht ganz zufrieden. Interessanterweise hatte das Wetter keinen großen Einfluss. Im Gegenteil: Nur der Juli, in dem das Wetter gepasst hat, war schwach. Woran das gelegen hat, kann ich mir nicht erklären. Ich hatte im Juli teilweise Löcher von einer Woche. Ich bin seit 2021 im Sektor tätig. Seitdem ist mir so etwas noch nie passiert. Auch anderen Betrieben in der Gegend ist es so ergangen. Der August lief wiederum gut.

Herbert Santer, Hotel Santer in Toblach: Wir sind mit der Sommersaison sehr zufrieden. Wir hatten ein interessantes, internationales Publikum. Großen Zuspruch hatten wir heuer vor allem aus der Schweiz, aus Deutschland aber auch aus Amerika. Wir können also neue Gästeströmungen feststellen. Die Amerikaner interessieren sich sehr für Kunst und Wissenschaft. Durch die Gustav-Mahler-Musikwochen haben wir auch ein entsprechendes Angebot. Das Wetter hatte für uns keinen Einfluss, auch wenn wir gehört haben, dass das Frühjahr für einige schwieriger war. Der Sommer war aber positiv. Ich denke, das lässt sich für ganz Toblach sagen – und das trotz einer allgemeinen Preiserhöhung. Interessant ist außerdem, dass mehr Gäste aus dem Osten, beispielsweise aus dem arabischen Raum kamen. Ich denke, das hat mit den Hotspots zu tun.

Heinrich Dorfer, Quellenhof in Passeier: Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden, wir haben heuer aber bemerkt, dass das Frühjahr bedingt durch mehrere Faktoren verhalten war. Es hat nur langsam angezogen. Mai und Juni sind zwar gut gegangen, es gab aber nicht mehr den Druck wie in den vergangenen Jahren. Juli und August waren wiederum bombastisch. An und für sich dürften wir auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt sein. Das Wetter hat für uns abgesehen von den kurzfristigen Buchungen nie einen Einfluss. In weniger touristischen Gebieten wie beispielsweise in Pfelders sieht es da schon anders aus. Dort war nicht viel los und durch den plötzlichen Umschwung kommt gar nichts mehr Neues dazu. Wir haben gemerkt, dass rund fünf Prozent der Gäste internationaler geworden sind. Der deutsche Markt schwächelt etwas. Diese deutschen Gäste halten sich in den Ausgaben zurück. Das höre ich auch von Kollegen. Daher hatten die höheren Kategorien mehr Druck als untere Kategorien. Einen Zuwachs wird es also nach wie vor geben, das liegt aber primär an den unteren Kategorien.  5-Sterne-Betriebe werden gegenüber dem vergangenen Jahr keinen großen Zuwachs verzeichnen.

Claudia Bassot, Villa Eden in Alta Badia: Eine Einschätzung abzugeben, fällt heuer schwer. Der Juni lief wetterbedingt schwächer, Juli und August waren wiederum super, der Temperaturabsturz in der letzten Woche hat wieder zu einer Abnahme geführt. Wir hatten letzte Woche noch voll, jetzt kommt aber nicht mehr viel Neues nach. Merkliche Änderungen bei den Herkunftsländern gibt es bei uns nicht. Im Juli und August hatten wir nahezu nur Italiener, im September hatten wir viele Ausländer – also Osteuropäer, Australier, Deutsche oder Österreicher.

Martin Huber, Hotel Olympia in Reischach: Mit dem heurigen Sommer sind wir sogar sehr zufrieden. Die Saison war eher sogar noch besser als im vergangenen Jahr. Interessant ist, dass wir im Juli viele Gäste aus dem arabischen Raum hatten. Bei uns waren sie sogar an vierter Stelle. In diesem Ausmaß gab es das bei uns noch nie. Wir hatten glücklicherweise keine Probleme, bei anderen Betrieben hört man hingegen, dass es aufgrund der Kulturunterschiede zu Konflikten kam. Interessanterweise gab es keine aktive Werbekampagne für diesen Raum. Allerdings haben offenbar Personen, die in diesen Ländern einen hohen Stellenwert genießen bei uns Urlaub gemacht. Durch die sozialen Medien haben die Leute dort davon erfahren. Es ist unglaublich, welche Auswirkungen die digitalen Medien haben. Anfangs gab es zwar das übliche Gejammere, später hat man aber nichts mehr davon gehört. Selbst wenn es ein Jahr nachlassen würde, wäre das nicht weiter schlimm. Ich finde, dass wir lernen müssen, noch etwas mehr auf unsere Leute zu schauen.

Umfrage: Markus Rufin

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • ummagumma

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