Der Bauer & das Opfer
Am Montagabend wählt die SVP Bozen den neuen Stadtobmann. Das Rennen macht Andreas Berger – auch weil sich Heinrich Corradini zurückgezogen hat.
Das Rennen ist entschieden.
Der Rentscher Bauer und SVP-Gemeinderat Andreas Berger wird am Montagabend zum neuen SVP-Stadtobmann gewählt.
Er folgt also auf Dieter Steger, der das Amt des Bozner Stadtobmannes nach seiner Wahl zum Parteiobmann zurückgelegt hat.
Andreas Berger ist der einzige Kandidat. Er soll insbesondere von Landesrat Luis Walcher zur Kandidatur gedrängt worden sein.
Heinrich Corradini hat nämlich seine Kandidatur zurückgezogen.
Die entsprechende E-Mail Corradinis liegt TAGESZEITUNG Online vor:
„Liebe Mitglieder des Koordinierungsausschusses der Stadt Bozen, liebe Ortsobfrauen und Männer, Vizebürgermeister, Gemeinderäte, Parteifunktionäre und Freunde!
Mit gegenwertiger Mail möchte ich mitteilen, dass ich, nach intensiver Abwägung, zur Entscheidung gelangt bin meine Kandidatur als Stadtobmann zurückzuziehen.
Somit wird kein Keil der Spaltung in die SVP der Stadt Bozen getrieben und es kehrt vielleicht wieder Ruhe in die Partei ein.
Es ist wichtig und notwendig den Zusammenhalt zu fördern. Zusammenhalt der leider parteiintern und in den eigenen Reihen nicht mehr ganz gegeben ist.
Zustand dieser der wirklich traurig und zum Nachdenken stimmt.
Wir müssen geschlossen, gemeinsam und kooperativ, auch im Hinblick der nächsten, ohnehin schwierigen, Gemeinderatswahlen vorgehen.
In den letzten Tagen ist es mehr als deutlich geworden, dass ich als unabhängiger, niemandem verpflichteter und unbequemer Kandidat von gewissen unerwünscht bin.
Gerade diese Unabhängigkeit hätte es mir ermöglicht, ohne Rücksicht auf persönliche Interessen für alle einzutreten.
Leider haben sich auch höhere Parteigremien in einer Weise verhalten, die meine Kandidatur unter Druck gesetzt und meine Position erschwert hat.
Aus dieser Tatsache ziehe ich meine Kandidatur zur Wahl als Stadtobmann von Bozen, zum Wohle der Stadt, zurück.
Es ist mir bewusst, dass ich in den letzten Tagen viel in Bewegung gesetzt und sowohl Hoffnungen als auch Ängste geweckt habe, die nun mit meinem Verzicht enden.
Dieser Entschluss ist mir nicht leichtgefallen, und ich bedaure, dass Erwartungen enttäuscht werden.
Dennoch sehe ich es als den einzigen konsequenten Schritt, um weitere Auseinandersetzungen in der SVP der Stadt Bozen zu vermeiden.
Mein aufrichtiger Dank gilt jedoch denen, die den Mut gehabt haben, trotz der Umstände zu mir zu stehen und mich in meiner Kandidatur unterstützt hätten.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Corradini.“
Somit ist jetzt auch die Bozner SVP … in Bauern-Hand.
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Kommentare (5)
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andreas
E chi se ne frega…
Trägt eure Grabenkämpfe intern aus, das Ansehen der SVP ist schon jetzt unter aller S..u, da braucht es keine halben Dramen für eine solche Lappalie.
opa1950
Lächerlicher geht es wohl nicht mehr.SVP nur noch zum schämen.
stanislaus
Südtirolweit in der SVP und nun auch in Bozen: eine Minderheit entscheidet über eine Mehrheit…. Südtirol das Land der Bauern
hermannh
und das ist gut so! Auf uns Bauern ist eben noch Verlass! 🙂 🙂
artimar
Mit völlig unverständlich, wie man Wettbewerb um beste Konzepte und Personen gar als „Spaltung“ sehrn kann und nicht das, was Demokratie doch ausmacht, Wettbewerb, Wahl ( das heißt Auswahl).