Der Jahrhundertfund
In einem Teilnachlass, der sich in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums befindet, wurden fünf bislang unbekannte Briefe von Heinrich von Kleist entdeckt.
In einem Teilnachlass des österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg, der sich seit 2007 in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums befindet, entdeckte der Literaturwissenschaftler Hermann F. Weiss (University of Michigan) fünf bislang unbekannte Briefe.
Roland Sila, dem heutigen Leiter der Bibliothek der Ferdinandeums, wurde dieser Nachlass 2006 zum ersten Mal gezeigt.
Die Lagerung in einem Keller, z.T. in Obstkisten, machte eine rasche Bergung erforderlich.
Am 31. August 2007 wurde das Archiv, dessen historischer und finanzieller Wert damals kaum bekannt war, dem TLMF als „Schenkung Familie von Buol-Berenberg“ übergeben.
Roland Sila zu diesem bedeutenden Fund:
„Für uns haben diese Briefe vor allem einen dokumentarischen und wissenschaftlichen Wert und es zeigt sich, wie wichtig es für die Wissenschaft ist, nicht nur das Internet als Recherchequelle zu nutzen, sondern vor allem auch die Bestände von Archiven genau zu sichten. Gerade Bibliotheken benötigen mehr Personalressourcen, um auf diesem Gebiet mehr Forschungsarbeit leisten zu können.“
Bei den aufgetauchten Briefen handelt sich um den größten Fund an Kleist-Autografen seit über 100 Jahren.
Mit der Veröffentlichung des „Kleist-Jahrbuchs 2024“ wird dieser Jahrhundertfund der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bei der hybriden Pressekonferenz an der u.a. auch die Präsidentin der Kleist-Stiftung Prof. Dr. Anne Fleig und Prof. em. Dr. Hermann Weiss aus Michigan zugeschaltet waren, zeigte sich, dass die Briefe u.a. ein Beleg dafür sind, dass sich Heinrich von Kleist auch als politischer Autor sah.
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Kommentare (1)
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artimar
Welch ein Glücksfall!
Ich hoffe, der Inhalt der Briefe wird bald veröffentlicht.