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„Ein Irrglaube

Julia Unterberger

Die SVP-Senatorin Julia Unterberger bezeichnet den Vorschlag von Matteo Salvini, Triebtäter chemisch zu kastrieren, als Ablenkungsmanöver.

„Gewalt gegen Frauen wird nicht dadurch bekämpft, dass verurteilten Vergewaltigern medizinische Substanzen verabreicht werden. Der am Mittwoch im Plenum der Abgeordnetenkammer verabschiedete Beschlussantrag der Lega ist ein Ablenkungsmanöver von den tatsächlichen Ursachen der Gewalt gegen Frauen.“

Das sagte die Vorsitzende der Autonomiegruppe im Senat, Julia Unterberger.

Die Vorstellung, dass eine Vergewaltigung auf einen unkontrollierbaren sexuellen Trieb zurückzuführen sei, sei eine patriarchale Sichtweise. „Es ist das Bild des Mannes, der angeblich von seiner Natur beherrscht wird und diese nicht kontrollieren kann“, so die Frauenpolitikerin.

Die Ursachen für Vergewaltigungen lägen jedoch ganz woanders – in der Kultur des Besitzanspruchs, der männlichen Vorherrschaft und der Unterordnung der Frau. Es sei ein Irrglaube, dass Medikamente ausreichen würden, um das Problem zu lösen.

Eine chemische Kastration, so wie sie Lega-Chef Matteo Salvini vorschwebt, wäre nicht nur ein eklatanter Verstoß gegen unsere Rechtsgrundlagen und das europäische Recht, sondern auch völlig falsch: „Härtere Strafen, die an körperliche Züchtigung grenzen, werden das Phänomen nicht eindämmen“, glaubt Julia Unterberger.

Es sei notwendig, die frauenfeindliche Kultur zu bekämpfen und sich um die emotionale und sexuelle Erziehung bereits in den Schulen zu kümmern, Respekt zu fördern und eine Gleichstellungspolitik zu verfolgen, die die Würde der Frau und die Unantastbarkeit ihres Körpers sichert, angefangen bei einem Gesetz gegen Hass und Aufstachelung zur Gewalt gegen Frauen. „Andernfalls bleibt alles nur Schall und Rauch“, so Julia Unterberger,

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • robby

    Ob die selbst glaubt was sie so sagt?

  • nobodyistperfect

    Leider schützt uns weder die Politik, noch die Justiz vor solchen Verbrechern. Also Klappe halten Frau Senatorin!

    • artimar

      Eine Parla-mentarierin, wie das Wort bereits sagt, redet. Dafür wird sie sogar bezahlt.
      Wenn sie sich für Rechte der Minderheiten ebenso einsetzte wie für feministische, wäre das doch gut. Es sind beide Menschenrechte.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    wer erbittert gegen die Pflicht zur Wunderspritze gewettert hat kann jetzt nicht so etwas wie eine chemische Kastration fordern, hier reißen die Konservativen in Italien gerade mit dem Hintern etwas ein was sie sich vor einiger Zeit mit der Beendigung des Zirkus Corona aufgebaut haben.

    Das geht einfach nicht, körperliche Eingriffe als staatliche Zwangsmaßnahme ist Taliban und Co.

    Was die Abgeordnete Unterberger dann natürlich wieder einfordert sind die kunterbunten Feminismus-und Sozialpädagogenheerscharen welche allesamt entlohnt werden wollen und bis in die Schulen ihr Unwesen treiben sollen, im Sinne der kunterbunten Sexualaufklärung.

    Auf Wiedersehen im hübschen Zuchthaus zu Bozen für Vergewaltiger und ebenso für all die beschäftigungslosen Sexualpädagogen und Bewährungshelfern für Sexualstraftäter ein Wiedersehen beim Äpfelklauben und Pizza-Ausfahren

    • summer1

      Weil der AfDler jetzt auch noch Rechtswissenschaftler ist.
      Du bist ein zynischer brauner Hetzer mit ganz überbordender Selbstüberschätzung.
      Auf deinen Mief kann hier jeder gerne verzichten. Also verpiss dich!

  • brutus

    Unterberger wird gewisse „Kulturkreise“ kaum erreichen!

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