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Con brio

Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia
© Musacchio & Pasqualini / MUSA

Das Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Gianandrea Noseda reist mit zwei Klaviervirtuosen nach Meran – und erkundet einen neuen Beethoven-Sound.

Ein spannender Einstieg in ein ungewöhnliches Konzert.

In seiner Konzertouvertüre „Con brio“ darf das Orchester schmatzen, pusten und flüstern, auf Mundstücke und Schalltrichter schlagen und „con brio“ auf die Pauken hauen. Der Komponist Jörg Widmann skelettiert – weitgehend zitatfrei – Beethovens 7. und 8. Sinfonie und überführt deren „verrückte“ perkussive Attacken und Fortissimo-Passagen in einen ganz neuen Sound.

Am 19. September eröffnet das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Gianandrea Noseda mit diesem Stück sein Konzert beim südtirol festival meran.

Auf so viel Furor und entfesseltes rhythmisches Drängen folgt Mozarts für den Hausgebrauch geschriebenes Konzert für zwei Klaviere, in dem die herausragenden Pianisten Jan Lisiecki und Francesco Piemontesi um die Vorherrschaft ringen und am Ende steht Beethovens 5. Sinfonie, deren erster Satz „con brio“ zu spielen ist. Beginn: 20.30 Uhr im Meraner Kursaal.

Das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia ist eine auf das sinfonische Repertoire spezialisierte italienische Musikinstitution und hat seit Anfang des 20. Jahrhunderts die Uraufführung wichtiger Kompositionen gefördert, darunter „Fontane di Roma” und „Pini di Roma” von Ottorino Respighi.

Francesco Piemontesi (Foto: Camille Blake)

Zu den Chefdirigenten des Orchesters gehörten Franco Ferrara, Giuseppe Sinopoli, Daniele Gatti, Myung-Whun Chung und von 2005 bis 2023 Sir Antonio Pappano, der im Oktober 2024 von dem englischen Dirigenten Daniel Harding in dieser Position abgelöst wird.

Die Aufnahmetätigkeit des Orchesters war in den vergangenen Jahren sehr intensiv.

Die Einspielungen des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia erhielten viele Auszeichnungen wie etwa „Best Recording 2015” (Telegraph, New York Times), „Best Opera 2015” (Apple Music), „Choc Classica de l’année”, „Diapason D’or” und „Choix de France Musique”, „Record of the month” (Gramophone) und den Preis der deutschen Schallplattenkritik für die Aufnahme der Verdi-Oper Aida. Ebenfalls 2015 stand die CD „Nessun Dorma, The Puccini Album” mit dem Tenor Jonas Kaufmann (Best Classical Music Recordings of 2015 für die New York Times) an der Spitze der globalen CD-Charts.

Der aus Mailand stammende Gianandrea Noseda studierte Dirigieren bei Donato Renzetti, Myung-Whun Chung und Valery Gergiev. Heute ist er sowohl in den internationalen Konzertsälen wie auch in den wichtigsten Opernhäusern einer der gefragtesten Dirigenten der Welt.

Noseda hat die wichtigsten Orchester geleitet und ist an den berühmtesten Opernhäusern aufgetreten. Seine intensive Aufnahmetätigkeit umfasst mehr als siebzig CD-Produktionen für Chandos, Deutsche Grammophon, LSO Live und andere Labels, von denen viele von der Kritik gelobt wurden und bedeutende Preise erhielten. Derzeit ist er Musikdirektor des National Symphony Orchestra in Washington und Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich, eine Position, die er bis zur Spielzeit 2027-2028 innehaben wird.

Jan Lisiecki (Foto: Christoph Kstlin)

Jan Lisiecki ist ein kanadischer Pianist, der schon in jungen Jahren außergewöhnliches Talent bewiesen hat.  Im Alter von fünfzehn Jahren unterzeichnete er einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon (DGG). Im Jahr 2020 veröffentlichte die DGG  eine Live-Aufnahme aller fünf Beethoven-Konzerte aus dem Berliner Konzerthaus, bei der Lisiecki am Klavier saß und gleichzeitig die Academy of St Martin in the Fields dirigierte.

Sein Zyklus von Beethovens Liedern mit Matthias Goerne wurde kurz darauf veröffentlicht und in Frankreich mit dem „Diapason d’Or” ausgezeichnet. Lisieckis achte Einspielung für die Deutsche Grammophon, ein Doppelalbum mit sämtlichen Nocturnes von Frédéric Chopin, die er auch in seinem aktuellen Recital-Programm vorstellt, wurde im August 2021 und im Februar 2022 auf Vinyl veröffentlicht und erreichte sofort die Spitze der Klassik-Charts in Nordamerika und Europa.

Der aus Locarno stammende Pianist Francesco Piemontesi hat sich im Laufe der Jahre einen Ruf als einer der führenden Interpreten des deutschen klassischen und romantischen Repertoires erworben. Francesco Piemontesi, der sowohl auf der großen Bühne als auch in kleinen Kammermusikbesetzungen zu Hause ist, tritt mit einer Vielzahl von Partnern auf, darunter Renaud Capuçon, Tabea Zimmermann, Leonidas Kavakos, Martha Argerich, Janine Jansen, Daniel Müller-Schott, Augustin Hadelich und Jörg Widmann. Francesco Piemontesi ist der künstlerische Leiter des Festivals Settimane Musicali di Ascona am Lago Maggiore.

 

 

 

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