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Just Nature

Sergio Berantelli, Vizebürgermeister Stephan Konder, Ulrike Buratti, Katia Zanoner und Stadträtin Chiara Rabini

Bozen ist Partnerstadt des EU-Projekts JUST Nature. Das Ziel dieses Projekts, das von Eurac Research unterstützend begleitet wird, besteht darin, gemeinsam mit den teilnehmenden Städten naturbasierte Lösungen zu entwickeln, die es der Stadt ermöglichen, die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere die extreme Hitze, im urbanen Gebiet abzumildern und so die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Die Lösungen werden gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und verschiedenen Interessengruppen erarbeitet.

Am Montagvormittag stellten Umweltstadträtin Chiara Rabini und der Stadtrat für öffentliches Bauen, Vizebürgermeister Stephan Konder, eines der Projekte vor, das im Rahmen von Just Nature umgesetzt wurde: In der Lanciastraße in Bozens Industriegebiet wurde das Dach eines städtischen Bürogebäudes in ein so genanntes Biodiversitätsgründach umgewandelt, das künftig vielen verschiedenen Pflanzen- und Tierarten Unterschlupf bieten soll.

Das neue Gründach, das mit Geldern aus dem EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 finanziert wurde und künftig von der Stadtgärtnerei gepflegt wird, erstreckt sich über eine Fläche von rund 500 m². In direkter Nachbarschaft wurde zudem ein weiteres Gründach mit ebenfalls 500 m² Grünfläche angelegt. Auf diesem Dach wurde zusätzlich eine moderne Photovoltaikanlage installiert, die knapp 6 % des Gebäudeenergiebedarfs deckt und in den nächsten 20 Jahren Einsparungen in Höhe von rund 120.000 Euro ermöglicht. Die Kosten der Dachbegrünung beliefen sich auf 125.600 Euro, jene für die Photovoltaikanlage auf 109.200 Euro.

Diese Begrünungsmaßnahmen wurde heute auf der Pressekonferenz als ein gelungenes und wichtiges Beispiel für die Verringerung der Flächenversiegelung bei gleichzeitiger Zunahme der biologischen Vielfalt bezeichnet. Durch die Teilnahme am Projekt Just Nature soll also die Natur in die Stadt zurückgeholt werden, nicht nur durch neue Rasenflächen, Hecken und Bäume, sondern eben auch durch die Renaturierung versiegelter Flächen und die Begrünung von Dächern und Fassaden. Das Gesamtpaket an Maßnahmen soll die Stadt widerstandsfähiger gegenüber Hitzeperioden machen.

Während des Beteiligungsprozesses wurden gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern innovative Konzepte für Dachbegrünungen, Gebäudebegrünungen und für die Stärkung der Pflanzen- und Tierwelt in der Stadt besprochen. Ausgehend davon wurden die Bedürfnisse und die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Begrünung von Bozens Industriegebiet, aber auch Ideen und Zukunftsvisionen erarbeitet und ausgetauscht.

Das Klima ist ein wichtiges Zukunftsthema für Bozen. Die Stadt hat in den letzten Jahren einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen sowohl im Sommer als auch im Winter und eine Zunahme bei den so genannten Tropennächten, in denen die Temperatur nicht unter 20°C fällt, erlebt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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