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Der vierte Protestzug

Noch immer kein Gebäude fürs Frauenhaus in Bozen, keine Diskussion um eine verpflichtende sexuelle Bildung an Südtirols Mittelschulen, keine Spur von erleichterndem Zugang zu Verhütungsmitteln, keine Aufwertung der Familienberatungsstellen, keine Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Umsetzung des hochgesteckten Landes-Gleichstellungsplans. Dafür ein rückwärtsgewandter Rechtsruck! 

Nach dem ersten Südtiroler Frauenmarsch im September 2021 und den Demos 2022 und 2023 folgt bald der vierte Protest- und Inspirationszug „Frauen*marsch-Donne* in Marcia“ – diesmal am Samstag, 5. Oktober mit Start am Bozner Gerichtsplatz um 11 Uhr und mit Finale am Waltherplatz.

Mit dieser Aktion will die Graswurzelbewegung über die inflationär gebrauchten Symboltage 8. März und 25. November hinaus ein sicht- und hörbares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt gegen Frauen* setzen.

Zur Initiative haben sich zahlreiche Südtiroler Feministinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengefunden. Sie laden auch Männer ein, am Marsch teilzunehmen und politische Forderungen nach einer gerechteren Gesellschaft weiterzutragen.

2023 wurden fünf konkrete Forderungen formuliert.

Die Liste wäre länger, und sie wächst aufgrund des scharfen Winds von rechts sowohl gesamtstaatlich als europaweit, aber vor allem lokal! Die Bewegung Frauen*marsch hat sich für eben diese 5 entschieden, weil in einem Landtagsmandat realistisch umsetzbar, dringend und quantifizierbar, also messbar.

Die traurige Gewissheit ist: KEINE dieser Forderungen wurde bis zum heutigen Datum auch nur ansatzweise umgesetzt. Nicht einmal die dringendste, jene nach einer adäquaten Immobilie für das nach 23 Jahren (!) immer noch provisorische Frauenhaus in Bozen, das ob der großen Nachfrage aus allen Nähten platzt. Die Verantwortung wird hin- und hergeschoben.

In ganz Südtirol stehen derzeit nur 38 der laut Istanbul-Konvention 52 notwendigen Plätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder zur Verfügung, heißt es in der Aussendung.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Wochenanfang,

    es ist nicht „rechts,rechtsradikal, ein Rechtsruck oder Neufaschismus“ wenn keine Gelder für Regenbogenforschung, Einhornkunde und kunterbuntes Tralala zum Fenster hinausgeschmissen werden. Es sei denn rechtsradikal ist der neue Begriff für sparsamen Umgang mit anvertrauten Steuergeldern.

    Wenn es so wichtig ist können die Feministinnen ja Kuchen backen und Pilze sammeln und den Erlös dann für die ach so wichtigen Themen verwenden..

    Auf Wiedersehen beim Stuhlkreis „ spare bei Blödsinn, dann hast du in der Not“

  • placeboeffekt

    “In ganz Südtirol stehen derzeit nur 38 der laut Istanbul-Konvention 52 notwendigen Plätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder zur Verfügung”

    Bei all den Leerständen sollte sich da doch was finden lassen.

    Schade , dass hier wieder mal die schwarz-weiß Malerei l“ nur links ist gut „ betrieben wird.
    In der ehemaligen DDR gab es das Problem einfach nicht, also gab es keine Frauenhäuser
    Ergo war die DDR rechts

    https://taz.de/In-der-heilen-DDR-Welt-schlug-mann-nicht/!1719296/

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