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„Preise sind untragbar“

Alexander von Walther (Foto: sh.asus)

Pünktlich zum Semesterstart in Bozen macht die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) erneut auf die prekäre Wohnungssituation der Studierenden in Südtirol aufmerksam.
In ihrer aktuellen Stellungnahme beklagt die sh.asus Versäumnisse in der Wohnproblematik und betont, dass man auf die Unterstützung der Politik angewiesen sei, um eine gerechte Lösung zu finden.
Die sh.asus weist darauf hin, dass die Preise für Wohnraum im Stadtzentrum mittlerweile untragbar sind.
Der neu errichtete Ferrari-Tower beispielsweise beginnt mit Zimmerpreisen bei 890 Euro im Monat und neuerdings können Zimmer sogar wochenweise über die Buchungsplattformen Booking.com gebucht werden – für 900 Euro die Woche.
Als problematisch wird auch die geplante Lösung für das Wohnungsproblem in der Industriezone angesehen.
Obwohl Wohnheimplätze dort angeboten werden sollen, beträgt der angestrebte Preisdeckel 600 Euro, was die sh.asus als zu hoch erachtet. Aus einer kürzlich veröffentlichten Landtagsanfrage geht hervor, dass die Landesregierung 2018 zu einer Grundsatzentscheidung gekommen sei, sich für den Bau von Studierendenwohnheimen an den freien Markt zu wenden, um bereits bestehende Immobilien zu nutzen.
„Wir haben das Gefühl, dass sich für die Problematik keiner zuständig fühlt und sich auch niemand ernsthaft mit einer vernünftigen Lösung auseinandersetzen will. Wir sind jedoch auf die Politik angewiesen“, betont Alexander von Walther, Vorsitzender der Südtiroler HochschülerInnenschaft. In Bozen sei eine umfassende Strategie erforderlich, um das Wohnungsproblem der Studierenden nachhaltig zu lösen und diese Lösung ist momentan noch nicht in Aussicht.
„Es ist für uns auch ein unverständliches Paradoxon, dass an der öffentlich finanzierten Freien Universität im Zentrum die gesamte Wohnbauinitiative den Privaten überlassen wird, während man am Bozner Krankenhaus für die zukünftige private Medizinuniversität 45 Millionen Euro für Wohnraum investiert“, fügt die Vize-Vorsitzende Magdalena Scherer hinzu. Jede Investition der Landesregierung in ein öffentliches Studierendenwohnheim in Bozen ist prinzipiell zu begrüßen, allerdings sollte es Priorität sein, Wohnmöglichkeiten für öffentliche Hochschulen zu schaffen.
Die sh.asus appelliert an die politischen Entscheidungsträger, Maßnahmen zu ergreifen, um die Wohnsituation für Studierende zu verbessern; ein gerechter Hochschulzugang müsse garantiert werden, auch um insgesamt eine gerechte Bildungspolitik in Südtirol zu gewährleisten.
Besonders erfreulich ist für die sh.asus, dass gerade in den letzten Wochen auch andere Verbände auf das Wohnungsproblem aufmerksam machen.
Der studentische Wohnraum betrifft neben Studierenden auch Doktoranden und wirkt sich auch direkt auf die Wohnsituation von AuslandsrückkehrerInnen und AbsolventInnen aus, die sh.asus.

Magdalena Scherer (Foto: sh.asus)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • wichtigmacher

    „Preise für Wohnraum im Stadtzentrum“

    wie wäre es, wenn sich die jungen Schnösel vielleicht auch mal außerhalb des „Zentrums“ umschauen würden, wo Wohnraum billiger ist, bzw. in Zukunft billiger verfügbar gemacht werden könnte – wir haben ja super Öffies, und eine Stunde Fahrzeit zur Uni kann man wohl jedem Studenten zumuten, es gibt Arbeiter, welche jeden Tag hundert 50 Kilometer zur Arbeit fahren müssen.

    • frodo

      Wichtig a her, Eine absolute Frechheit gegenüber jungen Menschen deren Eltern das bezahlen müssen und abwertend für diejenigen die sich bemühen etwas ordentliches zu lernen. So unverschämt solche Aussagen, schämen sie sich.

  • sougeatsnet

    Ja, ja die Südtiroler sind sehr aufs Geschäft aus und da bleiben die armen Studenten auf der Strecke. Der „Schösel“ – wichtigmacher hat von studieren keine Ahnung, sonst würde er keinen solchen Unfug schreiben. Ich würde einen Heimplatz ganz in der Nähe der Uni vorziehen. In IBK sind Preise ab 300€ üblich, für Schnösl kanns auch mal etwas mehr sein. Wenn jemand aber weiterkommen will, hat man nicht Zeit mit Öffis herumzufahren. So habe jedenfalls ich mein Studium erlebt. Der Tourismus fällt uns da wieder auf die Füße. Wegen der übertrieben hohen Preise werden viele versuchen einen andern Studenplatz zu wählen. Bei den universitären Freizeitangeboten schaut es auch extrem mau aus.

  • artimar

    Wie sieht es aber Vergleich aus?
    Lassen wir mal München mit ca.23€/m2 kalt mal beiseite.
    In den Studentenwohnheimen des Landes sind 700 Studenten untergebracht. Preise: 360 Euro pro Monat für ein Einzelzimmer, 270 für ein Doppelzimmer.In Bozen stehen dem Land 602 Studentenwohnheime zur Verfügung und decken damit 23 Prozent der Nachfrage.Im Vergleich dazu deckt Innsbruck 10,5 Prozent und Trient 6,6 Prozent der Nachfrage.
    Lehr- und Studienzeit sind keine Herrenjahre. Man kann mal gegen Logie auch Senioren oder Einrichtungen ein wenig zur Hand gehen u.a.m.
    Ich finde das immer stärker werdende Anspruchsdenken auch ein wenig problematisch. Ich glaube nicht, dass es Aufgabe der Autonomen Provinz ist, allen Studierenden politisch bezahlbaren Wohnraum zu garantieren und den Landeshaushalt entsprechend stark zu belasten. Da sind auch die Privaten gefordert. Im Übrigen garantiert das Land anderen ja auch keinen Wohnraum zu politischen Preisen.

  • morgenstern

    Soll der Steuerzahler denen auch noch ihre Unterkunft mit finanzieren?
    Sucht euch einen Nebenjob, dann könnt ihr euch auch das Wohnen leisten.

  • murega

    Immer dieselbe Leier.
    In italienischen Universitätsstädten ist eine Studentenwohnung keinen Cent günstiger. Warum soll das in Bozen anders sein?
    600 Euro Preisdeckel – damit bin ich nicht einverstanden – den Rest zahlt wieder der Steuerzahler. Das kann nicht sein.
    Und wer studiert an der Uni Bozen? Der Bozner, Brixner, Meraner wohnt sicher noch bei den Eltern – um geht es denn dann eigentlich?

  • enjoy

    Wer in Südtirol studiert dem ist sowieso nicht zu helfen…

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