„Das ist nicht machbar“
Unternehmen haben nicht ausreichend Zeit, sich an das neue System anzupassen. Die Südtiroler Wirtschaftsverbände für das Handwerk CNA Alto Adige und lvh.apa sprechen sich abermals dagegen aus. Sie unterstützen die Forderung für einen Einführungsaufschub der nationalen Dachverbände CNA, Confartigianato und Casartigiani.
Der Entwurf des sogenannten Punkteführerscheins wurde bereits am 23. Juli den Sozialpartnern vorgestellt.
Die Veröffentlichung des Durchführungsdekrets von Seiten der italienischen Regierung steht allerdings noch aus. Insofern erscheint der Start des neuen Systems am 1. Oktober 2024 für nicht durchführbar.
Bereits im Juni starteten der lvh.apa und CNA Alto Adige eine Petition, um auf die zusätzliche bürokratische Belastung für die Unternehmen hinzuweisen.
Statt des Punkteführerscheins fordern sie alternative Maßnahmen, wie etwa ein Gesetz zur Festlegung von Zugangsvoraussetzungen für den Baugewerbeberuf, um die Sicherheit zu verbessern. Derzeit kann jeder, auch ohne spezifische Qualifikationen, ein Bauunternehmen gründen, was laut Claudio Corrarati, Präsident des CNA Trentino-Alto Adige, problematisch sei.
Kritisch sehen die Verbände zudem die Unklarheiten über die Funktionsweise des Portals, über das Unternehmen und Selbstständige Anträge zur Ausstellung des Punktesystems stellen sollen. Es fehlen derzeit detaillierte Informationen zur Nutzung und Verwaltung des Portals. Angesichts dieser Situation erscheint der Zeitraum, den die Unternehmen zur Anpassung an das neue System haben, zu knapp bemessen.
„Der Start des neuen Systems in so kurzer Zeit ist nicht machbar und könnte viel Verwirrung stiften sowie das bereits vorhandene Unbehagen der kleinen und mittleren Unternehmen über die Einführung des Punktesystems auf Baustellen verschärfen. Wir fordern die Regierung nachdrücklich auf, unsere Anliegen zu berücksichtigen!“, kommentiert Fritz Ploner, Präsident der Baugruppe des lvh.apa.
Daher fordern die Verbände eine Verschiebung des Inkrafttretens und eine Zeitplanung, die der Komplexität des neuen Systems gerecht wird.
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Kommentare (7)
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opa1950
Es darf zu keinem Aufschub kommen , denn es passieren zu viele schwere Unfälle. Natürlich sind die Firmen und die Loobys dagegen,denn es ist viel Geld was verloren gehen würde.
brutus
…immer schneller, höher, weiter!
…das ist der wahre Grund!
Der Druck auf Baufirmen Zeitvorhaben einzuhalten wird immer stärker und daran ist auch die Politik Schuld!
…Geld wir im August für Bauvorhaben genehmigt und im Dezember soll abgerechnet werden!
Früher hatte man länger Zeit, wenn man ein Landesdekret bekommen hat!
andreas
Genau, es sind immer die anderen Schuld.
Und wenn es nicht die Politik ist, dann die Oma des Nachbarn, der Schwager des Metzgers oder der Pförtner im Rathaus.
2xnachgedacht
@andreas
oma? schwager? ist wohl ein bisschen zu weit hergeholt-ich würd eher auf selbsternannte weisheitspinsel tippen- das triffts eher und davon gibts jede menge.
lucky
Jede menge Vorschriften, aber das Bauen sollte dann billig sein…… Sicher jeder einzelen Unfall ist zu viel. Zählen wir mal die ganzen Unfälle in der Freitzeit zusammen, da kräht kein Hahn danach, nur deren wenige sind von Versicherungen gedeckt………….
bananajoe
@lucky. Kann dir nur beipflichten. Beim Jammern, dass die Handwerker zu teuer sind, sind wir Weltmeister.
foerschtna
„Corruptissima re publica plurimae leges“. Diesen berühmten Satz von Tacitus könnte man ohne weiteres auch auf den Bereich der Arbeitssicherheit anwenden.