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„Gutes Leben für alle“

Werner Steiner

Der Katholische Verband der Werktätigen KVW startet im September das neue Arbeitsjahr mit dem Thema „Ein gutes Leben für alle!“.

Erarbeitet von einer internen Arbeitsgruppe, diskutiert und abgesegnet von Gremien wie dem Landesausschuss und dem Vorstand, wird das Jahresthema nun in den nächsten Monaten bei insgesamt 20 Gebietstagungen landesweit vorgestellt.

In insgesamt 230 Ortsgruppen soll das herausfordernde Thema dann diskutiert werden, um dann in die Planung unterschiedlichster Aktionen auf Ortsebene zu gehen.

Die Ausgangslage 

Wir leben in bewegten Zeiten. Das Arbeitsförderungsinstitut AFI identifiziert die Herausforderungen für zukünftige Generationen in den 4 D’s: Dekarbonisierung, Demografie, Digitalisierung und Demokratie. So erleben wir schon heute, dass unsere Gletscher aufgrund steigender Temperaturen schmelzen und die Wälder in unseren Breitengraden massiv leiden. Der demografische Wandel führt dazu, dass wir zum Beispiel in der Altenpflege tolle Strukturen aufgebaut haben, aber niemanden mehr finden, der dort arbeiten will.

Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran, macht aber das Leben für den Einzelnen nicht unbedingt einfacher und bei Wahlen befürchten wir einen stetigen Rechtsruck und ein Erstarken undemokratischer Kräfte. All das schafft Unsicherheit und Unruhe. Wie können wir wieder optimistischer in die Zukunft blicken? Was gibt Orientierung? Wir kann man Leitplanken richtig setzen? 

Was macht gutes Leben aus

Eines ist sicher: Materielle Sicherheit allein reicht nicht aus, um ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Zwar ist dieser Wohlstand sichtbar und gesellschaftlich anerkannt, macht aber auf Dauer nicht glücklich und nicht alle können daran teilhaben. Wenn es uns gelingt, auch in schwierigen Zeiten aktiv und zuversichtlich zu bleiben, lassen sich die Hürden, die das Leben für uns alle bereithält, leichter überwinden. Es geht auch darum, einen guten Umgang mit den eigenen Sorgen und der allgemeinen negativen Stimmung zu finden, anstatt sich davon vereinnahmen zu lassen.

Mit dem Jahresthema will der KVW sensibilisieren und diskutieren, was ein gutes Leben ausmacht und den Menschen Orientierung geben. „Im Kern geht es um den Titel unserer Verbandszeitschrift: Wie können wir den Kompass neu ausrichten, uns orientieren und fragen, ob wir als Gesellschaft und als Einzelne überhaupt auf dem richtigen Weg sind und wenn nicht, was das Ziel ist, wohin wir wollen“, so Charly Brunner, Geistlicher Assistent des KVW.

Orientierung schaffen

Es ist diese Besinnung auf sich selbst, diese innere Einkehr, die Orientierung schafft und als Wegweiser für die aktive Umsetzung dient. Manchmal braucht es einfach einen Moment, um die Dinge von außen zu betrachten und sich auf das zu besinnen, was im Leben wirklich zählt. Sich auf das Heute zu konzentrieren, weniger auf das Gestern und Morgen, denn das haben wir wirklich selbst in der Hand.

Jeder von uns steht manchmal vor scheinbar unüberwindbaren Problemen, aber entscheidend ist, wie wir damit umgehen und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt. Das sind enge Beziehungen zu unseren Partnern, Familien und Freunden, die gepflegt werden wollen. Es ist auch eine Investition in unser eigenes Wohlbefinden.

„Unsere Gesellschaft ist zunehmend von einer neoliberalen Lebenseinstellung geprägt. Diese ist durch einen ausgeprägten Individualismus gekennzeichnet. Demnach ist ein gutes Leben das Ergebnis meiner Selbstverwirklichung. Ist das wirklich so?  Als KVW setzen wir uns für Menschen in Not ein und bieten Hilfe und Beratung in den verschiedensten Bereichen an. Sei es bei der Beratung zur sozialen Absicherung und Vorsorge, bei der wohnortnahen Aus- und Weiterbildung, bei der Erstellung von Steuererklärungen, … vor allem aber bieten wir Gemeinschaft“, so der Landesvorsitzende Werner Steiner.

In Zeiten wie diesen sind die dezentralen Angebote der 230 Ortsgruppen eine große Bereicherung für eine verunsicherte Gesellschaft.

Nicht alle Menschen können trotz persönlicher Anstrengung ein gutes Leben führen, nicht alle haben die gleichen Chancen, die gleichen Voraussetzungen und die notwendigen Ressourcen. Es zahlt sich aber auf jeden Fall aus, sich zu überlegen was ist eigentlich für mich persönlich mein gutes Leben: Warum stehe ich in der Früh gerne auf? Für wen will ich aktiv sein und um wen möchte ich mich gerne kümmern? Was für den Einzelnen gilt, gilt natürlich genauso für die Gesellschaft. Wir haben Spielräume und diese können wir nutzen (welche Demokratie, welche Arbeit, welche Schule,…).

Es geht um ein gutes, kein perfektes Leben und schon gar nicht darum, ein besseres als andere Menschen in unserer Umgebung zu haben.

WERT-voll leben

Jeder Mensch ist wertvoll und einzigartig und das ist gut so.

Seit jeher ist es den KVWlern ein Anliegen, Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen zu übernehmen, damit eine Gemeinschaft lebendig und vital bleibt und die Menschen sich an einem Wertekompass orientieren können. Das gibt Sicherheit und Kraft. Das Jahresthema „Ein gutes Leben für alle“ soll dafür sensibilisieren, zur Diskussion anregen und Augen und Ohren für die Bedürfnisse der Mitmenschen öffnen. Der KVW will mit seinem Jahresthema dazu beitragen, menschenwürdige Lösungen zu finden, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig sind. „Es ist sehr berechtigt, darüber nachzudenken, was für uns ein GUTES LEBEN ist und wie es so gestaltet werden kann, dass es möglichst ALLEN gut geht“, so Brunner.

Der KVW steht seit über 75 Jahren an der Seite der Menschen: Dank engagierter Mitglieder und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einer gewachsenen Struktur hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Geschäftsstellen im ganzen Land wird der Sozialverband KVW dies auch weiterhin tun.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • andreas1234567

    Hallo zum Fastwochende,

    die katholischen Werktätigen beten also das Mantra des landesabhängigen AFI (die zuletzt den Touristikern schon mit Tipps zur Tourismusorganisation auf die Nerven gefallen sind) nach was da lautet du sollst den Klimagötzen fürchten, dich frohgemut digitalisieren lassen und Demokratie ist wo linksgrünökokuntebunt draufsteht.
    Was ist denn nach Meinung von AFI und ihren Papageien von der KFW ein stetiger Rechtsruck und was sind undemokratische Kräfte? Ist die Plattform Heimat der SVP schon rechts? Die Freiheitlichen?STF?JWA? Da braucht es für die organisierten Schäfchen sicher noch etwas Präzisierung..

    Hat man den katholischen werktätigen Schäfchen auch erzählt ihre persönliche Freiheit bei Mobilität, Reisen und wie gewohnt und geheizt wird soll wegen der „Dekarbonisierung“ dem Klimagötzen in den Rachen geschmissen werden? Sollte man aber dringend, wer jetzt noch so eben seine Wohnung, sein Auto und seinen Urlaub finanzieren kann wird demnächst auf mindestens eines davon verzichten müssen.

    Schlage eine Namensänderung in „Katholischen Verband für Ökopropaganda und Wohlstandsvernichtung der Werktätigen“ vor.

    Auf Wiedersehen im linksgrünökokunterbuntem Pfaffenarmenhaus für jeden normalen Werktätigen

  • bernhart

    Herr Steiner, ein besseres Leben wünschen wir uns alle, leider ist in den letzten Jahren zimlich viel schief gelaufen, der Bürger ist mit der heutigen Politik nicht zufrieden,er hat die bevormundungen satt, heute gibt es keine freie Meinung mehr, alle werden von den Politikern und Landesbeamten
    schikaniert, deswegn wählt man rechts. Unter besseres Leben stelle ich mir ein Leben wie früher vor ohne den ganzen Luxus, ohne Stress ohne Bevormundung, Mütter sollten wie früher bleiben können und sich um die Familie kümmern,in der heutigen Stressgesellschaft bleibt kein Platz mehr für das Familienleben und das trägt zur heutigen Unzufriedenheit bei.Weiters fehlt der Respekt anderen gegenüber, immer nur ich,ist der falsche Weg. Kleine Dorfgasthäuser werden geschlossen,zum schaden der Bevölkerung und Unterhaltung.In Südtirol hat die Politik verschlafen Familien zu unterstützen, und vom KVW hört man fast nichts.

    • ummagumma

      @bernhard, ihren Kommentar kann man nur in höchsten Tönen loben. Unsere Spitzen-Pro Parteivertreter und System- Proviteure zeigen jedoch deutlichst auf wie verkommen unsere Gesellschaft geworden ist krampfhaft nach dem …mehr mehr mehr klammert.

  • bernhart

    Wir werden gesteuert von Laien, die nichts gelernt haben.
    Unsere ganzen Sozialverbände sind unserer Politk hörig,denn alle wollen die Beiträge und das geht nur, wenn man nach derer Pfeife tanzt.

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