Die alternative Route
Sicherheit geht vor: Der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run findet auf einer Alternativstrecke statt.
Der plötzliche Wintereinbruch in großen Teilen des Alpenraums geht auch am Südtirol Drei Zinnen Alpine Run an diesem Wochenende nicht spurlos vorbei.
Aus Sicherheitsgründen kann einer der beliebtesten und landschaftlich schönsten Bergläufe der Welt am Samstag, 14. September nicht auf der Originalstrecke über die Bühne gehen. Das umtriebige Organisationskomitee vom ALV Sextner Dolomiten um Präsident Alfred Prenn hat jedoch eine alternative Route parat.
Es war alles angerichtet für die 27. Ausgabe des Südtiroler Berglauf-Klassikers an diesem Wochenende.
Doch das Wetter spielt am Samstag nicht mit. Neuschnee, Kälte und weitere Niederschläge machen eine Austragung des Südtirol Drei Zinnen Alpine Runs auf der Originalstrecke und somit zum Großteil im hochalpinen Gelände unmöglich. „Es wäre unverantwortlich, wenn wir die Athletinnen und Athleten bei solchen Bedingungen auf 2500 Meter Meereshöhe hinaufschicken würden. Die Sicherheit hat absolute Priorität und deshalb war diese Entscheidung, die wir am Mittwochabend im Rahmen einer OK-Sitzung nach eindringlichem Studium der verschiedenen Wetterberichte getroffen haben, unumgänglich“, erklärt OK-Präsident Alfred Prenn.
Die gute Nachricht: Gelaufen wird in der Dolomitenregion 3 Zinnen aber trotzdem, und zwar auf einer zirka halb so langen Alternativstrecke von Sexten hinauf auf die Bergstation des Helmjets. Diese Panoramarunde ist 9 Kilometer lang und es gilt immer noch 789 Höhenmeter herunterzuspulen. „Das macht Vorhersagen was den Tagessieg angeht natürlich um einiges schwieriger, denn die Voraussetzungen sind im Vergleich mit der Originalstrecke (17,9 km/1354 Höhenmeter) natürlich völlig andere. Eine spannende Entscheidung steht allen Interessierten allemal bevor“, ist Prenn überzeugt.
Der Sieger des Jahres 2020 ist am Start
Auch, weil einige der besten Bergläuferinnen und Bergläufer der Welt am Haus Sexten am Start stehen werden. Angefangen beim Sieger der Ausgabe 2020 Manuel Innerhofer aus Osttirol. Den zweiten Triumph auf der anderen Seite der Grenze möchte ihm Landsmann Wendelin Mörtendorfer streitig machen. Mit von der Partie sind aber auch starke Bergläufer aus Algerien und Zypern, die genauso für eine Überraschung sorgen können, wie Filippo Barizza. Der Athlet aus dem Veneto landete 2022 auf dem dritten Rang und ist zudem einer der „Fedelissimi“, also ein Teilnehmer, der bei allen bisherigen 26 Ausgaben am Start war.
Gleich zwei Ex-Siegerinnen sind auch im Feld der Frauen zu finden. Zum einen ist es Sara Bottarelli. Die 33-Jährige aus Sarezzo in der Provinz Brescia entschied die Ausgaben 2016, 2022 und 2023 für sich. Im vergangenen Jahr ließ die Lombardin mit Agnes Tschurtschenthaler (Sexten) und Anna Lena Hofer (Dorf Tirol) zwei Lokalmatadorinnen hinter sich und verhinderte damit den ersten Sieg einer Südtirolerin seit 2013, als sich die Sarnerin Renate Rungger durchsetzen konnte. Sollte Bottarelli auch heuer als Erste über die Ziellinie bei der Dreizinnenhütte laufen, dann würde sie eine Bestmarke einstellen. Mit dann vier Siegen würde die „Azzurra“ mit Rekordsiegerin Anna Pichrtova (Tschechien) gleichziehen, die den Berglauf in Sexten zwischen 2001 und 2005 vier Mal gewinnen konnte.
„Crasht“ Theocharis Bottarellis Rekord-Party?
Die zweite ehemalige Triumphatorin ist Dimitra Theocharis. Die Italienerin geht heuer für Griechenland an den Start. Sie lief 2020 wie Innerhofer bei den Männern als Erste über die Ziellinie an der auf über 2400 Metern Meereshöhe gelegenen Dreizinnenhütte. Nicht ausgeschlossen, dass sie Bottarellis Rekord-Party „crasht“ und selbst zum zweiten Mal auf dem höchsten Siegertreppchen steht. Es kann aber auch sein, dass eine ganz andere Spitzenathletin jubelt – wie zum Beispiel Nora Halinova, die der österreichischen Berglauf-Nationalmannschaft angehört.
Insgesamt werden rund 750 Bergläuferinnen und -läufer das Abenteuer Südtirol Drei Zinnen Alpine Run in Angriff nehmen. Nachmeldungen sind vor Ort noch möglich. Der Mini Drei Zinnen Alpine Run für Kinder und Jugendliche am Sonntag, 15. September sollte bei dann wieder besserem Wetter planmäßig durchgeführt werden können. Seit vielen Jahren arbeiten die Ausrichter daran, ein Berglaufwochenende für die gesamte Familie durchzuführen.
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