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Daniels Jein

Thomas Widmann (Foto: TZ)

Die Regierungsmehrheit im Landtag lehnt knapp einen prioritären Zugang für Einheimische zur Rittner Seilbahn ab – weil man bereits eine Vorzugsschiene plant und Thomas Widmann nicht aufwerten will.

Von Matthias Kofler

LH Arno Kompatscher konnte sich, nachdem Präsident Arnold Schuler das knappe Abstimmungsergebnis verkündet hatte, ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. Die 18er-Regierungsmehrheit im Landtag hatte es erneut geschafft, einen „Angriff“ des Ex-Parteikollegen Widmann abzuwehren. Dass Sepp Noggler mit Widmann stimmte, war verkraftbar, da die Oppositionspolitikerin Myriam Atz Tammerle abwesend war. Das Ergebnis: 18 Nein, 16 Ja bei der Forderung nach einem Pilotprojekt für einen prioritären Zugang einheimischer NutzerInnen der Rittner Seilbahn und 17 Nein, 17 Ja bei der zweiten Forderung, zu prüfen, welche weiteren ÖPNV-Einrichtungen eine solche Vorzugsschiene benötigen und wie man diese umsetzen könnte.

Zu Beginn der Debatte zeigte sich Thomas Widmann (Für Südtirol mit Widmann) kämpferisch: „In Venedig gibt es seit Jahren eine Vorzugsschiene für Einheimische, und ich sehe keinen Grund, warum wir hierzulande immer rechtliche oder bauliche Bedenken vorschieben.“ Er betonte, dass die starke Nutzung der Rittner Seilbahn durch Touristen besonders für Einheimische, die pendeln, eine große Belastung darstelle.

Von der Opposition kam breite Unterstützung. Paul Köllensperger (Team K) erinnerte an seinen im Juni eingebrachten Antrag für eine Vorzugsschiene für SüdtirolPass-NutzerInnen: „Damals wurde mein Vorschlag von der Mehrheit abgeschmettert, obwohl es ein umsetzbares Konzept war.“ Er warnte jedoch vor rechtlichen Problemen: „Das Kriterium ‚Einheimische‘ ist problematisch, aber Ansässigkeit wirkt nicht diskriminierend. Deshalb funktioniert es in Venedig.“

Daniel Alfreider

Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) betonte die Notwendigkeit einer Lösung für Pendler: „Einheimische müssen weiterhin ungestört zur Arbeit und zur Schule kommen können, ohne dass Touristen ihnen im Weg stehen.“ Auch Brigitte Foppa (Grüne) unterstützte den Antrag, warnte jedoch davor, Touristen und Einheimische gegeneinander auszuspielen: „Der Tourismus ist wichtig, aber es muss auch für Einheimische erträglich bleiben.“ Foppa forderte zudem eine Anhörung und konkrete Daten, um die Auswirkungen des Overtourism besser zu verstehen: „Wir müssen den Menschen das Signal geben, dass sie pünktlich zur Arbeit und zur Schule kommen können.“

Mobilitäts-Landesrat Daniel Alfreider hatte die undankbare Aufgabe, das Nein der Regierungsmehrheit zu rechtfertigen. Gleichzeitig musste er klarstellen, dass man im Grunde dasselbe wolle wie Widmann – was er jedoch nicht öffentlich aussprechen konnte: Für die SVP, insbesondere LH Arno Kompatscher, der mit Widmann auf Kriegsfuß steht, kommt eine Aufwertung des Ex-Kollegen durch die Annahme des Antrags nicht in Frage. Alfreider erklärte in seiner Replik, dass die STA bereits beauftragt worden sei, bauliche Maßnahmen für einen gesonderten Zugang an der Rittner Seilbahn umzusetzen: „Die Planungen sind abgeschlossen, und die Bauarbeiten werden noch dieses Jahr beginnen. Ein Abschluss könnte im März erfolgen.“ Er betonte, dass man eine rechtlich einwandfreie Lösung brauche und verwies auf die langwierigen Genehmigungsverfahren: „Es geht nicht nur um eine Vorzugsschiene, sondern auch um den Schutz vor Diskriminierung im ÖPNV.“ Alfreider fügte hinzu, dass die Stoßzeiten der Pendler und Schüler sich mit den touristischen Zeiten nicht überschneiden würden: „Die Annahme eines Beschlussantrags zu diesem Thema macht derzeit keinen Sinn. Wir arbeiten derzeit am SüdtirolAbo 2025“, so der Landesrat.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (29)

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  • gulli

    „ Mobilitäts-Landesrat Daniel Alfreider hatte die undankbare Aufgabe, das Nein der Regierungsmehrheit zu rechtfertigen. Gleichzeitig musste er klarstellen, dass man im Grunde dasselbe wolle wie Widmann“

    Was für ein Kindergarten…

    • hermannh

      Der Thommy hat die Idee geklaut, es ist symbolisch richtig, dass er niedergestimmt wird.

      Südtirol will die cugini – conection nicht, dass soll der alte Herr akzeptieren: einfach die Rente geniesen, wäre zu empfehlen

      • placeboeffekt

        Wenn also der falsche das richtige will, dann ist es trotzdem falsch? Und man wundert sich, warum Politiker die meist- verachtete Gattung Mensch ist?

        Mal angenommen, Die lägen verletzt auf der Straße, und der Tommy käme vorbei: würden Sie Hilfe ablehnen, weil Sie „ vom Falschen kommt“?

        Nach dem Zerwürfnis innerhalb der SVP gibt es Groll , verständlich

        Trotzdem gilt der Wählerauftrag, für die Bürger zu arbeiten, anstatt Kindergartentheater zu spielen.

        • hermannh

          placebo: der Thommy wird nie jemand helfen, der auf dem Boden liegt (also braucht niemand seine Hilfe ablehnen, weil es die nie gibt).

          Der denkt nur an die Vorteile für sich selbst und seine cugini, deswegen gehört er politisch isoliert. Das ist auch billiger für den Landeshaushalt!

          • placeboeffekt

            🙂

            Na gut
            Sie scheinen ihn ja gut zu kennen

            Also
            Brandmauer gegen Tommy!!!

          • markp.

            @hermannh

            Welchen Vorteil hätten denn Widmanns „cugini“, wenn man jetzt genau diesen Antrag angenommen hätte?

          • hermannh

            da musst Du schon Thommy fragen: vielleicht wieder ein paar Schlauchtücher als Erkennungszeichen, dass man zuerst einsteigen darf 🙂 😉

          • markp.

            @hermannh

            Deine Antwort zeigt, dass du hier in diesem Forum auch nur da bist, um blöde Sprüche loszuwerden und und sonst nichts.

        • besserwisser

          @placebo macht zu viele annahmen. der cugino ist aus dem rennen, er hat in die eigene suppe gespuckt. er wusste was er tut, nun muss er halt mit den konsequenzen leben. selber schuld.

    • besserwisser

      mir stellen sich zwei fragen:
      1. wo war frau atz-tammerle? beim dirndl kaufen oder beim posen für die nächste presseaussendung?
      2. wieso ist der dr.noggler immer noch bei der svp? der obmann der bis jetzt noch keine wahl verloren hat sollte hier mal konsequent durchgreifen. wenn jemand bewusst, aus persönlichen und nicht aus sachlichen gründen ständig der eigenen partei in die suppe…. dann wäre doch die mitgliedschaft in der partei und vor allem in der fraktion deutlich zu hinterfragen? oder wollt ihr das bis ende der legislatur aussitzen?

    • artimar

      Nur. Die Bürger-innen sind dann die Leidtragenden.

  • criticus

    Ein lächerliches Spiel und ein verschmitztes Lächeln!

  • eiersock

    Fürn Ernst Brenner fu @Südtirol1 war des kuan Problem! War wohl der geeignetere! Wiederamol Private Zimperlichkeiten gehen vor Allgemeinwohl! Schwoch die LR

  • ummagumma

    Eine LR die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist. Dazu gehört Widman, Alfreider und an aller erster Stelle unser Smiley-Nachhaltigkeits LH!

  • ich

    Ziviler Ungehorsam ist angesagt. Da wird nicht mehr für die Bevölkerung gearbeitet nur mehr für die eigene Befindlichkeit. Ein Kasperletheater,zum schämen

  • hallihallo

    als touristiker würde ich mal sagen , die touristen sollen für die rittner bahn auch bezahlen, wie für alle seilbahnen in südtirol. dann löst sich das problem von alleine. die mobilitätskarte für die busse ist ok, aber die ausflugsseilbahnen sollen bezahlt werden.

  • genuaischgenua

    Verstehe die Polemik mit der Vorzugsspur für Pendler nicht ganz. Die arbeitenden Pendler fahren ja in der Früh runter, wenn die Touristen rauffahren und Abends umgekehrt. Für Schüler ist ja ok, aber für den Rest? Von wie vielen Pendler ist hier die Rede, wo sich die Wege mit den Touristen kreuzen?

    • hermannh

      genau, da wird etwas aufgepauscht, was kaum ein Problem ist. Die Touristenströme gehen die andere Richtung wie die Einheimischen und natürlich müssen die Touristen in bestimmten Momenten warten.

      Einzige Lösung ist langfristig eine leistungsfähigere Bahn. Die getrennten Vorszugsspuren machen nur Sinn um zu beweisen, dass die Pendler kaum von den Warteschlangen betroffen sind.

  • jorge

    Weiter als saublöde Äußerungen zu treffen ist „hermannh“ bisher nie gekommen. 😛

  • tirolersepp

    Vorzugsspur bräuchte es immer mehr für Einheimische !

  • dn

    Der Falsche muss das Falsche tun, wie beim Kasperletheater. Wir müssen das Kasperletheater allerdings für richtiges Theater bezahlen.

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    ist schon albern, man legt eine Gästekarte auf wo der öffentliche Nahverkehr und einige Seilbahnen wie eben auch am Ritten gratis sind und wundert sich dann über den Andrang?

    In meinen Augen ein Webfehler, ein Gast in Südtirol muss nicht mit Gratiskarten und Vorteilsangeboten den ganzen Tag ins Rotieren gebracht werden. Warum kein Programm „lieber Gast, schön wenn du in Gemeinde xyz bist, und jetzt bleib bitte auch dort.“ Also lokale und massgeschneiderte Gästekarten für den Umkreis von, sagen wir mal, 5-10 Kilometer rund um die Unterkunft.

    Ein Gast in Langtaufers muss nicht auf den Ritten gelockt werden und ein Gast in Dorf Tirol muss nicht mit der Bimmelbahn zum Reschen nur weil es gratis ist.
    Das ist gelinde gesagt ziemlicher IDM-Unfug , der zentralen Vermarktung der Dachmarke Südtirol geschuldet.
    Es liegt im Wesen des Menschen (Gastes) diese Karte bis zum Glühen auszunutzen und dann sind eben Stinkebus, Bimmelbahn und öffentliche Seilbahn bis zum Anschlag überlastet.

    Auf Wiedersehen in Südtirol, Texelgruppe um präzise zu sein und das langt dann auch mit den dortigen Einkehren, Museen und Veranstaltungen ohne das Langeweile droht

  • annamaria

    Grundsätzlich braucht es die Vorzugsschiene für Südtirol pass!! Guter Vorschlag wäre wirklich, dass die Gästekarten nur im Umkreis von gewissen Kilometern gelten!!!

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