„KI ist kein Hype“
Um Künstliche Intelligenz und deren Auswirkung auf die Finanzmärkte ging es bei der gestrigen Veranstaltung des Raiffeisen InvestmentClubs im Auditorium der Eurac Research in Bozen.
Was bedeutet der Megatrend „Künstliche Intelligenz“ für unsere Geldanlage? Wie kann man sich darauf vorbereiten und davon finanziell profitieren? Antworten auf diese Fragen lieferten die beiden renommierten Referenten im Laufe des Abends.
Collin Croome, Internet-Pionier, Metaverse-Stratege und KI-Experte, veranschaulichte die transformative Kraft der Künstlichen Intelligenz (KI) anhand praktischer Beispiele. Er zeigte wie die generativen Modelle ChatGPT, Google Gemini und Midjourney bereits heute unsere Kommunikation und Arbeitsweise revolutionieren: „KI wird schon heute erfolgreich als kreativer Sparringspartner und nützliches Instrument bei der Content-Erstellung genutzt. Sie ist effizient und wird immer persönlicher und kreativer.“
Collin Croome zeigte auf, wie sich beispielsweise zu einem beliebigen Thema völlig neue Bilder, Videos oder Musikstücke generieren lassen. Er hob hervor, dass der Einsatz dieser Technologien auch erhebliche rechtliche und ethische Herausforderungen mit sich bringe und verwies dabei auf den Stromverbrauch, Datenschutz, Privatsphäre, Diskriminierung oder auch die Frage des Urheberrechtes.
Insgesamt sieht Croome in der KI die nächste Generation des Internets: „Künftig wird man nicht mehr auf einen flachen Bildschirm schauen, sondern in eine neue Dimension eintauchen“, sagte er und führte die neue Apple Vision Pro VR-Brille vor, durch die physische und digitale Welten immer weiter verschmelzen.
In den letzten 30 Jahren hat Collin Croome über 150 internationale Unternehmen und Marken wie Apple, Audi und Hugo Boss bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Strategien beraten und aktiv unterstützt. Heute teilt er sein umfangreiches Wissen als erfolgreicher Strategieberater, Buchautor und gefragter Redner.
Der Südtiroler Börsenexperte und Finanzanalyst Christof von Wenzl sieht in der Künstlichen Intelligenz einen treibenden Wirtschaftsfaktor und Wegbereiter für weitere Zukunftstrends: „Künstliche Intelligenz wird kurzfristig überschätzt, langfristig, aber massiv unterschätzt. KI ist kein Hype, sondern real, so wie es das Internet in den vergangenen Jahrzehnten war, nur um den Faktor 10 potenziert. KI bringt Effizienzgewinne in der Produktion, Robotik und selbstfahrende Autos.“
Den über 110 anwesenden jungen Anlegerinnen und Anlegern riet er: „Investoren, die breit gestreut anlegen, haben bereits in KI hinreichend investiert und müssen sich nicht mit der Suche nach ‚der nächsten Apple, Amazon, Meta‘ usw. verrückt machen.“
Von Wenzl sieht die KI eher als Assistent bei der Entscheidungsfindung und weniger als ein in die Zukunft schauendes Orakel: „KI erleichtert die Informationsfindung, die Bewegungen an den Märkten können jedoch durch KI erratischer werden, mit potenziell massiven zwischenzeitlichen positiven wie negativen Kursreaktionen“, warnt der Börsenexperte. Für künftige Geldanlagen wird es somit entscheidend sein, ob man als Anlegerin oder Anleger in der Lage ist, die von der KI generierten Informationen in den richtigen Kontext zu setzen.
Christof von Wenzl arbeitete 14 Jahre als Finanzberater für eine Südtiroler Raiffeisenkasse. Heute erstellt er Fundamentalanalysen für deutsche Anlegerformate und leitet den Börsenanalysedienst Cashkurs*Trends. Er hält regelmäßig Vorträge zu Finanzthemen. Sein Honorar für den Vortrag spendet er an ‚Südtirol hilft‘.
Der Raiffeisen InvestmentClub bietet seinen Mitgliedern solides Basiswissen zu Finanzen und Geldanlage sowie aktuelle Marktinformationen. Regelmäßig lädt er zu Veranstaltungen mit renommierten Finanzprofis und interessanten Persönlichkeiten.
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Kommentare (4)
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morgenstern
Wenn nichts auf dem Konto ist, hilf auch keine KI.
besserwisser
mach dir einen sparplan! auch mit 100 euro bist du dabei!
morgenstern
…., und danke für den Tipp.
gulli
Grundsätzlich ist KI zu begrüßen, allerdings sollte man niemals vergessen, dass KI auch nur ein Programm ist und agiert wie es programmiert wurde…
Und vor allem sollte man sich daran erinnern WER hinter der Programmierung steht.