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hds schlägt Alarm

Philipp Moser

Flucht der Arbeitskräfte: Die Region Trentino Südtirol hat italienweit den höchsten Wert im Verhältnis zur Einwohnerzahl.

Gemessen an der Einwohnerzahl ist Trentino Südtirol trauriger Spitzenreiter bei der „Fachkräfteflucht“ im Nord-Osten Italiens, so eine aktuelle Studie der Stiftung Nord Ost, die auf Istat-Daten fußt. „Diese Erkenntnis ist besorgniserregend“, so das Fazit des Präsidenten des Wirtschaftsverbandes hds, Philipp Moser. Im Verhältnis zur Bevölkerungsanzahl sind die 1570 jungen Menschen aus der Region, die 2023 abgewandert sind, viel mehr als jene etwa aus der Lombardei, wo bei einer Einwohnerzahl von über 10 Millionen insgesamt 5760 Personen abgewandert sind.

„Wir alle spüren die Auswirkungen, wenn Mitarbeiter und Arbeitskräfte fehlen, wenn es schwer wird, neue Talente zu gewinnen und wenn die Arbeitslast auf immer weniger Schultern verteilt wird“, so Moser weiter. „Es gilt, verstärkt in Mitarbeiter, in ihre Fortbildung und in Flexibilität zu investieren. Dort, wo möglich, gilt es hingegen neue Technologien einzusetzen und verstärkt zu automatisieren. Technologien können uns helfen, Arbeitsprozesse zu optimieren und gleichzeitig die Produktivität zu steigern.“

Der Wirtschaftsverband hds sieht auch die Politik in der Pflicht, wenn es um ein einen attraktiven Arbeitsstandort geht. „Wir müssen sicherstellen, dass Südtirol nicht nur ein wunderschöner Ort zum Leben und Urlauben ist, sondern auch ein begehrter Standort zum Arbeiten. Dazu gehört unbedingt auch bezahlbarer Wohnraum! Die Landesregierung hat im ersten halben Jahr wichtige Impulse gegeben, doch jetzt geht es um die konkrete Umsetzung. Wenn besonders junge Menschen abwandern oder gar nicht zurückkehren, weil sie sich das Wohnen hier nicht leisten können, ist das eine gravierende Gefahr für unsere Entwicklung“, betont der hds-Präsident.

In diesem Zusammenhang möchte der hds-Präsident noch eines klarstellen: „Die Wirtschaft kann nicht immer dafür herhalten, alle unsere Probleme zu lösen. Wenn es etwa um Kollektivvertragsverhandlungen geht, wird oft argumentiert, dass die Löhne steigen müssen, damit die Menschen sich eine Wohnung leisten können. Ich sage ‚Ja‘, wir müssen die Lohnstrukturen anpassen, aber die Lösung des Problems bezahlbaren Wohnraums liegt in den Händen der Politik! Höhere Löhne allein werden das Wohnraumproblem nicht lösen“, betont abschließend Philipp Moser.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (32)

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  • tirolersepp

    Bravo Philipp genau so schaut’s aus!

    Geld allein regiert nicht Südtirol, aber besser schlafen würde ich schon !!

  • andreas

    Welche Wohnung soll sich eine Verkäuferin mit 1.500 Euro leisten können?

  • wichtigmacher

    Was soll das ganze Gejammere, die sollen sich mal selbst an die Nase fassen und mal nachforschen, warum die guten Leute das Weite suchen………..

    • themacki

      Hier könnte man zwei Fliegen mit einer Klatsche kriegen. Die Landesregierung muss nur die Vermietung von Privatwohnungen an Touristen unterbinden. Dann gibt es wieder günstigen Wohnraum für Einheimische und viel weniger Touristen im Land.

  • zeit

    die landesregierung hat uns bis heute nur belogen,betrogen und bei der nase herummgeführt und das wird sich auch nicht ändern

  • brutus

    Jahrzehnte hat die Landesregierung geschlafen!

  • autonomerbuerger

    Was für Heuchler. Seit den 90er Jahren soll möglichst alles dereguliert und der Wirtschaft überlassen werden, dann der Makt regelt alles.“Gehts der Wirtschafts gut, gehts allen gut“ ist immer das Schlagwort, um möglichst die eigenen Säcke zu füllen. Plötzlich merken sie aber, dass sie ohne billige Arbeitssklaven den eigenen Sack nicht mehr füllen könnte. Das soll jetzt aber die Allgemeinheit zahlen. Wir sollen echt den Verkäufern von LIDL billigen Wohnraum zur Verfügung stellen, um die Familie Schwarz in Deutschland noch reicher zu machen? Für die Südtiroler Firmen gilt das gleiche. Die Reinigungskräfte der Putzfirmen, die Hotels und Ferienwohnungen, Krankenhäuser und Landhäuser putzen, bekommen 7 Euro die Stunde und die Allgemeinheit zahlt Lebensminimum und Wohngeld. Ich finde das skandalös. Ich glaube es ist an der Zeit, an der Umverteilung was zu ändern. Zur Zeit geht zu viel von unten nach oben!!

  • schwarzesschaf

    Ja in restlichen Italien ist keiner gemeldet und kassiert den lohn schwarz ja dan ist man schnell erster wenn hier fast jeder gemeldet wird

  • romy1988

    Wohnungen werden überteuert an Italiener bzw. ausländische Touristen verkauft, der Mietwohnungsmarkt ist wegen Airbnb nicht mehr leistbar. Die Politik will uns also glaubhaft machen, sie hätte keine Schuld an der Entwicklung? Wer sonst wohl?

  • nadine06

    Wenn in vielen Betrieben , welche jetzt hier jammern , angemessene Gehälter und Löhne bezahlt würden bzw .bezahlt worden wären und nicht mit dem Geld ihrer Arbeitssklaven halbe Dörfer und Paläste gekauft worden wären und werden und mit etwas weniger zufrieden wäre , würden ihnen ihr Personal geblieben sein bzw. weiterhin treu dienen und zufrieden sein . Für die Maledieven , große Autos und Studienplätze für ihren Nachwuchs in der USA, würde es trotzdem reichen und eventuell etwas übrigbleiben .

  • foerschtna

    Es herrscht ein Unterangebot an Talenten und Hochqualifizierten, und um die wenigen, die am Arbeitsmarkt verfügbar sind, ist ein harter Kampf ausgebrochen, wie das halt so ist, im Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage. Unternehmen, die sich anstrengen, und attraktive Arbeitsbedingungen und gute Löhne bieten, werden sich da auch in Zukunft leichter tun, andere werden halt zwangsläufig ihre Produktion und Dienstleistungen zurückfahren müssen, um wenigstens die bestehende Belegschaft zu halten, es ist in den letzten Jahren ja auch die Wechselbereitschaft gestiegen. Ob das teure Wohnen in Südtirol durch politische Maßnahmen gelindert werden kann ist zumindest fraglich, Regulierungen bewirken meistens das Gegenteil, eher sollte es in Richtung Liberalisierung des Wohnungsmarktes gehen. In Argentinien beispielsweise hat Präsident Milei den Wohnungsmarkt komplett liberalisiert, es herrscht dort jetzt völlige Vertragsfreiheit zwischen Mieter und Vermieter, und seitdem sind die Mieten dort um durchschnittlich 25% gefallen, und es wird auch wieder vermehrt privat gebaut.

  • opa1950

    Alles nur Schuld der Looby und der SVP Landesregierung.

  • robby

    Warum nicht in Gemeinden mit Wohnungsnot 1 oder 2 der 5 UAB (Urlaub auf dem Bauernhof) Wohnungen zwangsweise für Einheimische reservieren?

  • tirolersepp

    So ergehts den deutschen – unter Merkel nix getan und AFD lässt grüßen

  • olle3xgscheid

    Zinsen rauf, mein Tipp…..

  • stanislaus

    Könnte sein dass die HDS Mitglieder zu niedrige Löhne zahlen, wie mitunter auch Touristiker und öffentliche Hand??

  • summer1

    Nun, letzthin hat der hds für die Arbeitgeberseite mit dem Landeszusatzvertrag für den Handel ein Format vorgelegt, das seinesgleichen an Frechheiten sucht! NSTZ hat berichtet!
    Und jetzt geht dieser Herr allen Ernstes her und beklagt sich?
    Soll der Steuerzahler wieder gutmachen, was die nimmer satten Kaufleute ihrem Personal auf Heller und Pfennig abpressen?
    Geht’s noch, oder glaubt dieser tatsächlich, dass alle anderen dumm und deppert sind? Pfui!

  • gulli

    Interessant, der HDS schlägt Alarm im gehen die Arbeitskräfte aus…
    Ich schlage auch Alarm, mir geht das Geld aus und das völlig unverschuldet meinerseits!

  • nobodyistperfect

    Höhere Löhne allein werden das Wohnraumproblem nicht lösen, aber viele andere Probleme.

    • schwarzesschaf

      Löst gar nix fangen wir mal an der verkäufer im geschäft kriegt 10 % mehr lohn( auch im Gastgewerbe) also muss der arbeitsgeber das geld reinkriegen. Mit einrechnen durch lohnerh. Auch abgabenerhöh. Also wie holt man die mehrkosten rein genau durch preiserhöhung. Also nicht 10 euro für den pullover sondern 15. Wieso man muss ja auch die inflation mit einrechnen und natürlich noch etwas für die zeit wo keine touristen hier sind und ich dennoch den lohn bezahlen muss. Ja und dann klappt es der angestelle hat 10% mehr in der geldtasche aber alles ist 20% und mehr prozent teuerer geworden und zum schluss hat er sogar noch weniger den die pizza kostet nich mehr 10 sondern 15 euro. Man braucht ja auch noch bisschen gewinn für den Porsche. Nur dann wird weniger verkauft und statt 2 personal reicht 1ner ja und dann hat er gar nix von der erhöhung und darf sich einen neuen jobsuchen

      • summer1

        Schwarzesschaf
        Völliger Blödsinn, das hat man in Deutschland genau so als Schreckgespenst an die Wand gemalt, als man vor Jahren den Mindestlohn auf 12€ setzte.
        Eingetreten ist davon gar nichts: keine Inflation, keine Arbeitslosen usw.
        Diese Masche nimmt euch Kaifleute niemand ab!

        • schwarzesschaf

          Ja genau dann frag mal die gäste, die jammern über die preise der lebensmittel

          • summer1

            Schwarzesschaf
            Du armes Schaf, die Gäste jammern immer.
            Was dagegen hilft: bleiben Sie zuhause. Da tun Sie uns und Ihrer Geldtasche einen Gefallen!
            Aber wieder eine typische Ausrede der Kaufleute. Diese können ja die Preise senken für die Hunger leidenden Gäste!

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    der HDS hat versucht ihre „Monni“-Währung als Lohnzusatz zu etablieren, sie als genauso gut wie echten und fixen Lohn dazustellen. Unter gültiger Mitwirkung der damaligen Landesregierung welche diesem Pseudolohn steuerliche Rückendeckung gewährt hat wie auch bis heute noch auf der Jubelseite für diesen Unfug eifrig beworben wird.
    Im Originalton:

    monni wird sowohl von Betrieben für ihre Mitarbeiter als auch von Privatpersonen als Geschenkidee erworben. Einkaufsgutscheine für Mitarbeiter sind weder der normalen Besteuerung noch Sozialabgaben unterworfen.
    Der Gutschein monni kann in ganz Südtirol in weit über 1300 monni POINTS aller Branchen eingelöst werden.
    ………
    Der Steuerzahler zahlt das mit über „Sozialabgaben-und Steuerfreiheit“ und der Mitarbeiter freut sich über die Monni-Gutscheine als Lohnersatz, da darf er dann in 1300 ausgewählten Monni-Points wie Theklas Teestubenzubehör oder Sabrinas Schaffellstübchen einkaufen. Zigaretten, Benzin oder so ein Zeugs gibt es mit „Monni“ natürlich nicht..

    Wenn die Angestellten bei solchen Angeboten ( oder staatlich alimentierter Beschiss, man muss es so nennen) ihres Weges gehen wundert wohl nur den HDS-Moser..

    Auf Wiedersehen bei gutes Geld gegen gute Arbeit und mit dem Geld kauf ich mir die Welt und nicht nur in 1300 Monni-Einlösepunkten

  • eiersock

    Herr Moser immer nur Jammern bringt nichts! ich kaufe außer der Lebensmittel alles online wollen Sie wissen warum? Einfache Antwort : billiger und zudem brauche ich das Auto nicht mal anzulassen!

  • romy1988

    Das Auswandern junger Menschen hat doch nichts mit der Wohnungsnot hierzulande zu tun. Airbnb gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz genauso, somit auch die Wohnungsnot mit überteuerten Mieten. Junge Menschen wollen raus in die Welt, es gibt auch da draußen schöne Plätze zum Leben. Das haben viele Kommentatoren hier nicht verstanden.

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