„Schwierige Monate“
Mit den Trauben für die Sektgrundweine und ersten frühreifen Sorten in tiefen Lagen hat dieser Tage die Weinlese in Südtirol begonnen.
Die Weinlese steht am Ende schwieriger Monate im Weinberg. „Trotzdem sind wir zuversichtlich – nicht nur was die Qualität des Jahrgangs, sondern auch was die Vermarktungssituation betrifft“, so Andreas Kofler, Präsident des Konsortiums Südtirol Wein.
2024 war für Südtirols Weinbäuerinnen und -bauern ein Jahr mit großen Herausforderungen im Weinberg. „Vor allem die kühlen, verregneten Monate im Frühjahr und Frühsommer haben uns zu schaffen gemacht“, erklärt Kofler, der vor allem auf die wetterbedingt erhöhte Gefahr von Reb- und Traubenkrankheiten verweist. „Wieder einmal hat sich aber bezahlt gemacht, dass unsere Weinbaubetriebe in der Größe überschaubare Familienbetriebe sind, also jeder einzelnen Rebe viel Zeit, viel Arbeit und das ganze Know-how der Winzer gewidmet werden kann“, so der Präsident des Konsortiums.
Noch sei es zu früh, einen Ausblick auf die Ernte oder sogar den Jahrgang 2024 zu wagen, der heiße August habe allerdings viel von dem wettgemacht, was der zu kühle Sommerauftakt an Problemen bereitgehalten habe. „Die ersten Erkenntnisse zur diesjährigen Ernte deuten alle darauf hin, dass wir durchaus zuversichtlich sein dürfen“, so Kofler.
Ähnlich beurteilt der Präsident des Konsortiums die Situation auf den Weinmärkten, die zwar hart umkämpft seien, aber: „Die Südtiroler Weinproduzenten sind gut gerüstet, sie können auf die Anforderungen reagieren, sind auf den Märkten überaus aktiv und können sich so behaupten“, so Kofler. Zudem spiele der Markttrend hin zu frischen Weiß- und leichten Rotweinen den heimischen Herstellern in die Karten: „Südtirol kann auf eine enorme Vielfalt an Rebsorten und Terroirs verweisen und viele unserer Weine sind die richtige Antwort auf die globalen Trends, haben also nach wie vor großes Marktpotenzial – vielleicht sogar mehr denn je.“
Was den Absatz im eigenen Land betrifft, habe dieser anfangs des Sommers wetterbedingt gelitten. „Der Weinabsatz in Südtirol schwankt mit dem Gästeansturm, deshalb haben wir im August viel vom Boden, den wir im Juni und Juli verloren haben, wiedergutmachen können, weshalb auch der Ausblick nicht schlecht ausfällt“, erklärt der Präsident der Plattform aller Player der Südtiroler Weinwirtschaft.
Im Allgemeinen sei die Marke Südtirol Wein sehr gut aufgestellt. „Wir bewegen uns schon seit Jahren im mittleren und oberen Preissegment und unsere Positionierung in diesen Segmenten ist durch die hohe Qualität, die wir auch im Vergleich zur Konkurrenz aus anderen Gebieten bieten, mehr als gerechtfertigt“, so Kofler, der auch darauf verweist, dass gerade im Ab-Hof-Verkauf von Weinen in den letzten Jahren kaum Preissteigerungen zu erzielen gewesen seien.
Auch dies zeig3, dass die Südtiroler Weinwirtschaft die Herausforderungen nicht nur aber vor allem auf dem heimischen Markt vor Augen haben muss.
„Der Markt ist gesättigt, der Weinkonsum im Allgemeinen rückläufig, wozu auch der Kaufkraftverlust beiträgt“, erklärt Kofler. Die Voraussetzungen, dass sich Südtirol Wein auch in einem schwieriger werdenden Umfeld behaupten könne, seien allerdings da: „Wir haben die Entwicklungen auf den Märkten im Auge, wir bearbeiten sie konsequent und setzen alles daran, unsere Präsenz in den für uns wichtigsten Absatzmärkten in Südtirol, in Italien und im Ausland weiter auszubauen – auch dank der Qualität, die uns seit Jahren auszeichnet“, schließt Andreas Kofler.
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Kommentare (1)
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besserwisser
der herr obmann gehört einer generation von winzern und geschäftsführern an die schwierige marktsituationen nicht kennen. in den letzten 20 jahren ging es immer nur aufwärts und nie sogenannte füllquote, oder 7/10 quote erreichte unfassbare ziele.
jetzt gehts amol a bissl schwerer, donn sumsen sie schon herum …
ich würde es mal mit anständiger preispolitik die den qualitäten entspricht versuchen ……