Der Rausschmiss
Im Südtiroler Schützenbund ist Feuer am Dach. Die SSB-Bundesleitung hat den Medienreferenten Michael Demanega rausgeworfen.
Die Mitteilung, die der Schützenbund am Freitag kurz vor Mitternacht an die Redaktionen schickte, war nur drei Zeilen lang.
Darin heißt es:
„Die Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes hat auf ihrer Sitzung vom 6. September 2024 mehrheitlich beschlossen, Medienreferent Michael Demanega bis zum Ende der laufenden Amtsperiode des Dienstes zu entheben.”
Im Südtiroler ist nun also ein offener Machtkampf ausgebrochen.
Der „offizielle“ Grund für Demanegas Rausschmiss ist die (angebliche) Inkompatibilität zwischen seinem Amt als persönlicher Referent von Sicherheits-Landesrätin Ulli Mair und der Funktion des Medienreferenten in der Bundesleitung der Schützen. In Wahrheit will insbesondere die STF-Fraktion im Schützenbund die Landesrätin treffen, weil diese in eine Koalition mit den italienischen Rechtsparteien eingegangen ist.
Auch will Schützen-Chef Roland Seppi sich im Hinblick auf die Neuwahlen im April nächsten Jahres jener Kräfte entledigen, die seine Wiederwahl hintertreiben könnten.
Michael Demanega wird seinen Rausschmiss nun – wie er bereits vor Tagen angekündigt hat – vor dem SSB-Schiedsgericht anfechten.
Bei den Schützen ist jetzt also Feuer am Dach.
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Kommentare (6)
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opa1950
Diese Entscheidung war vollkommen richtig. Ein Mitarbeiter der Landesrätin Mair welche sich mit der SVP den Rechtsparteien angeschlossen hat ist bei den Schützen nicht mehr tragbar.
heracleummantegazziani
Das ist doch nur ein Vorwand. Es geht um die Person Demanega und um einen internen Machtkampf. Wenn die Schützenchefs wirklich intelligent wären, dann wäre ein Demanega, der direkten Einblick in die Geschehnisse innerhalb der Koalition hat, ein absoluter Pluspunkt.
Aber die Mission der Schützen scheint mittlerweile die zu sein, sich möglichst oft lächerlich zu machen.
besserwisser
@nonnocinquanta: die schützen sollten schützn sein und sich net ständig in die tagespolitik einmischen … und sich net wichtiger nehmen als sie sein ….
rowa
Sehen wir es nüchtern und mit etwas Langzeitgedächtnis … ursprünglich war der Schützenbund eine SVP-Abteilung (auch weil es keine nennenswerte „vaterländische“ Opposition gab), dann haben die Freiheitlichen Macht und Deutungshoheit übernommen und jetzt sind die Bindestrichtiroler dran …
gerhard
Wenn Sie, lieber Rowa, das Langzeitgedächtnis bemühen, dann sollte auch erwähnt werden, dass bei der Neugründung des Südtiroler Schützenbundes 1958, also 13 Jahre nach Kriegsende, der erste Landeskommandant Alois Pupp war, ein ehemaliges Mitglied der NSDAP; als erster Geschäftsführer fungierte August Pardatscher, früheres Mitglied des Völkischen Kampfrings Südtirols und vormaliger Oberscharführer der SS.
gerhard
Eine schwer bewaffnete Elitearmee will also Politik machen.
Respekt.
Eine Spielzeuggewehreinheit ewig gestriger Dorfschreier will die Zukunft Südtirols gestalten.
Ja haben die nicht mehr alle am Sträußchen?
Diese Kasperlvereinigung wäre besser beraten, Sie würden bei Dorffesten mit Ihren Gewehrattrappen Schreckschussmunition verballern und bei der Beerdigungen Ihrer alten Kameraden salutieren.
Natürlich sind alle Führungskräfte politisch engagiert.
Und dann muss halt der SVP nahe Seppi den Freiheitlichen Demanega rauswerfen, bevor dem ihm bei der nächsten Wahl in die Suppe spukt.
Ein irres Theater dieser Schauspielergruppe.