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„Rückschritt um 45 Jahre“

Foto: lpa/Daldos

Der Selbsthilfeverband AEB fragt nach dem Fall Goethe-Schule: „Haben wir umsonst gekämpft?“

Der Betroffenen- und Selbsthilfeverband AEB kämpft seit genau 45 Jahren für die Inklusion der Familienmitglieder mit Behinderung in allen Lebensbereichen.

Der erste Schritt dazu war anfangs die Integration, dann Inklusion in der Schule, wo die Schüler:innen tagtäglich durch gemeinsames Aufwachsen, Lernen und Abbau von Ängsten gegenüber Vielfalt umfangreiche soziale Kompetenzen erwerben können.

Und nun schrillen beim AEB die Alarmglocken!

Der Hintergrund: Der Fall der Goethe-Schule in Bozen.

Statt Inklusion werde nun Segregation oder noch schlimmer Selektion angedacht. „Haben wir umsonst gekämpft und sind unsere Kinder die nächsten?“, fragt sich die Vizevorsitzende Irmhild Beelen.

Sind die UN-Konventionen der Kinderrechte und der Rechte von Menschen mit Behinderungen das Papier wert, auf dem sie gedruckt sind?

Der AEB ist überzeugt, dass das Gemeinwohl in Südtirol vom sozialen Frieden abhängt und dieser könne nur gemeinsam in der öffentlichen Schule erlernt werden!

Daher gelte es, die Basis aller Schulen zu stärken, damit alle auf einem starken Fundament aufbauen können, das heißt genügend Personal, kleine Klassen, pädagogische und psychologische Unterstützung, Zeit für Planung und Elternarbeit und die Freiheit, neue didaktische Konzepte auszuprobieren und außerschulische Netzwerke mit einzubeziehen. Südtirolweit gebe es genügend Beispiele von Schulen, wo Inklusion wirklich gelebt wird.

Mit den Argumenten sprechen sich die „Aktiven Eltern von Menschen mit Behinderungen“ eindeutig gegen die Einführung einer Sonderklasse aus.

Der AEB wünscht mit dem Leitspruch „Nur gemeinsam sind wir stark“ allen Schüler:innen zum Schulanfang Chancengerechtigkeit, denn sie sind unsere Zukunft, so heißt es in einer Aussendung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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