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Revolution und Tradition

Chopin-Preisträgerin Yulianna Avdeeva (Foto: Maxim Abrossimov)

Hoher Besuch: Das von Daniele Rustioni dirigierte Philharmonia Orchestra London tritt im Kursaal auf. Solistin ist die Chopin-Preisträgerin Yulianna Avdeeva.

Da kann man schon mal den Kopf verlieren: Die Revolution in Frankreich erschüttert die Adelsherrschaft und Ludwig van Beethoven übersetzt den Wandel in einen die Zeitgenossen schockierenden Klang. Seine „Eroica“ – „niedergeschrieben, um das Andenken an einen großen Mann zu feiern“ – verändert die Geschichte der europäischen Musik. Am 5. September spielt das Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Daniele Rustioni – dem „Rising Star“ unter den europäischen Dirigenten – diese „revolutionäre“ Sinfonie. Das Konzert des südtirol festival beginnt im Kursaal mit dem 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff. Das Werk – das an diesem Abend von der Chopin-Preisträgerin Yulianna Avdeeva interpretiert wird – setzt die Romantik des 19. Jahrhunderts mit tollkühner Virtuosität fort und verhilft dem Komponisten nach der Uraufführung in Moskau zu weltweitem Ruhm. Beginn: 20.30 Uhr

Das 1945 in London gegründete Philharmonia Orchestra ist eines der führenden Sinfonieorchester der Welt. In den vergangenen Jahrzehnten haben bedeutende Dirigenten wie Otto Klemperer, Herbert von Karajan, Riccardo Muti, Lorin Maazel und Christoph von Dohnányi die künstlerische Ausrichtung dieses Klangkörpers geprägt. Seit September 2021 ist Santtu-Matias Rouvali der Chefdirigent des Orchesters. Das Philharmonia Orchestra interpretiert das „klassische“ Repertoire, engagiert sich für die zeitgenössische Musik und hat mehr als hundert neue Werke bedeutender Komponisten in Auftrag gegeben und aufgeführt.

Der in Mailand geborene Daniele Rustioni verband sein Klavier-, Orgel- und Kompositionsstudium mit einer Dirigentenausbildung bei renommierten Orchesterleitern wie Gilberto Serembe, Gianluigi Gelmetti und Gianandrea Noseda. Sein Debüt im Jahr 2007 am Teatro Regio in Turin markierte den Beginn einer bedeutenden Karriere, die ihm 2022 den Titel „Bester Dirigent des Jahres“ bei den International Opera Awards einbrachte. NSeit 2017 ist er Musikdirektor der Opéra National de Lyon und leitet das Ulster Orchestra in Nordirland.

Im Alter von nur fünfundzwanzig Jahren rückte Yulianna Avdeeva bei einem der wichtigsten Klavierwettbewerbe der Welt, dem Warschauer Chopin-Wettbewerb, in das internationale Rampenlicht und gewann 2010 den ersten Preis. Nach dem Beginn ihres Musikstudiums in ihrer Heimatstadt Moskau zog Avdeeva nach Zürich und schloss ihre Ausbildung an der Hochschule der Künste ab. Ihre Aufnahmen von Chopin-Konzerten mit dem Orchestra of the Eighteenth Century und Frans Brüggen (2013), ihre drei Soloalben mit Werken von Bach, Mozart, Schubert, Chopin, Liszt und Prokofiev (2014, 2016, 2017), und ihre Zusammenarbeit mit Gidon Kremer in der Kammermusik von Mieczyslaw Weinberg (2017 und 2019) bilden eine beeindruckende Bilanz zu der auch eine Soloaufnahme bei der Deutschen Grammophon (2019) als Teil einer Meilenstein- Sammlung gehört, die den Goldmedaillengewinnern des Chopin-Wettbewerbs gewidmet ist. Im Mittelpunkt ihrer jüngster CD-Aufnahme „Resilience“ (Pentatone) steht der polnische Komponist und Pianist Wladyslaw Szpilman, dem Roman Polański in seinem erolgreichen Film „Der Pianist” ein cineastisches Denkmal gesetzt hat.

 

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