Dornenkrone auf Reisen
Per Spezialtransport wurde am Montagabend die 350 kg schwere Passeirer Dornenkrone auf das Timmelsjoch gebracht. Dort wird das Werk aus Cortenstahl auf Nordtiroler Seite ausgestellt. Die offizielle Einweihung ist für den 21. September geplant.
von Karin Gamper
Nägel mit Köpfen wurde am Montag in Sachen Dornenkrone gemacht.
Die in einem Passeirer Magazin lagernde Kopie des Originals wurde am späten Nachmittag in Saltaus abgeholt, auf einen Spezialtransporter verladen und auf das 2474 hohe Timmelsjoch gebracht. Dort wird das 350 kg schwere Werk aus Cortenstahl in Zukunft auf Nordtiroler Seite ausgestellt werden.
Ursprünglich hatte die Gemeinde St. Leonhard in Passeier auf Vorschlag der örtlichen Schützenkompanie „Andreas Hofer“ daran gedacht, die Dornenkrone am neuen Kreisverkehr beim Dorfeingang zu positionieren. Die Idee wurde vom Gemeinderat wieder verworfen. Auch die Möglichkeit, die Dornenkrone auf einem Grundstück des Sandwirts im Bereich des Radwegs aufzustellen, hat sich wieder zerschlagen.
Nord-, Süd- und Welschtiroler Schützenbund haben die Dornenkrone daraufhin wie berichtet restauriert und am Timmelsjoch einen würdigen Platz für sie ausfindig gemacht. Es handelt sich dabei um das Grundstück einer Interessentschaft. Das Areal liegt exponiert und gut einsehbar neben der Straße. Dort wird die Dornenkrone schräg auf drei Stützen und samt einer Hinweistafel aufgestellt. Letztere wird auf die historischen Hintergründe des Exponats verweisen.
Beim gestrigen Transport kam ein Sonderfahrzeug aus dem Ötztal mit einem tiefliegenden Anhänger zum Einsatz. Dieser war notwendig, um die Dornenkrone unbeschadet durch den Tunnel am Joch zu manövrieren. Wie es am frühen Abend hieß, rechnete man mit einem Anfahrtsweg von ca. zwei Stunden.
Beim Exemplar aus Passeier handelt es sich um eine Kopie des Originals, das von Schützen beim Festumzug 2009 durch Innsbruck getragen wurde. Die Dornenkrone symbolisiert die Trauer über die Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg.
Für den 21. September lädt der Verband der Tiroler Schützen am Timmelsjoch zur feierlichen Einweihung.
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Kommentare (3)
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andreas1234567
Hallo zum Abend,
müssen jetzt die antifaschistischen Aktivisten bis in das Hochgebirge hinein um die Dornenkrone zu beschmieren und zu beschädigen?
Kann man sowas aus Umweltschutzgründen nicht auf dem Watlherplatz aufstellen?
Ich rege an auf dem Weg zwischen Moos i.P. und Timmelsjoch mehrere Akkuladestationen einzurichten damit die antifaschistischen Kämpfer ihre mit Akkuflex und Farbsprühdosen schwer beladenen Lastenfahrräder sicher und immer wohlgeladen ökologisch einwandfrei an den Ort ihres Widerstandes verbringen können.
Sonst nehmen sie eben ein Grossraumtaxi und strampeln die letzten Höhenmeter medienwirksam zum Ziel ihres Hasses.
Und dann dürfen sie nur eine Kopie schänden..Das ist nun wirklich nicht richtig, das ist wie Tomatensosseschmeissen auf eine Kopie der Mona Lisa , wo ist denn da der Skandal der die Bevölkerung umdenken lässt?
Auf Wiedersehen beim versifftverkifftem antifaschistisch-gegenreaktionären Kulturkampf auf dem Timmelsjoch
franzkripp
Die Dornenkrone im Zusammenhang mit der Teilung Tirols und der damit zusammenhängenden Brennergrenze – die es heute dank Europa nicht mehr gibt – in Verbindung zu bringen, erachte ich als Blasphemie. Dazu am nun neuen Standort dieses Eisernen Ungetüms am Timmelsjoch eine Einsegnung vorzunehmen, ist meiner Meinung nach eine Potenzierung eben jener Blasphemie. Welchen Segen braucht dieses Symbol bzw. welcher Segen soll davon ausgehen?
morgenstern
Hoffentlich verhakt sich kein Wolf oder Bär in den Stacheln sonst wird’s teuer.