„Schlichtweg verantwortungslos“
Jetzt ist es fix: Mit 1. September ist das Informationssystem IKIS Geschichte. Das Team K erneuert seine Kritik daran.
Franz Ploner, Team-K-Landtagsabgeordneter, hat es nun schwarz auf weiß. „Ab kommendem Sonntag werden sich etwa die Hälfte von Südtirols Hausärztinnen und Hausärzten, 125 an der Zahl, und rund 190.000 Patientinnen und Patienten, vornehmlich im Gesundheitsbezirk Brixen und Bruneck, vereinzelt aber auch am Ritten, in Gröden und im Vinschgau einiges einfallen lassen müssen, um an einen ärztlichen Befund gelangen zu können. Kinderärztinnen und Kinderärzte sowie die in Seniorenwohnheimen arbeitenden BasismedizinerInnen trifft die Maßnahme genauso.“
Mit 1. September zieht der Südtiroler Sanitätsbetrieb laut Auskunft von Gesundheitslandesrat Hubert Messner endgültig den Stecker für die Softwareplattform IKIS. Dies ist mittlerweile unumgänglich aufgrund der staatlichen Datenschutz-Bestimmungen. „Aber zu diesem Zeitpunkt ein Instrumentarium wie die EGA einzuführen, das auch erst in den Kinderschuhen steckt, ist schlichtweg verantwortungslos“, so Franz Ploner. „Man hat in dieser Hinsicht wieder einmal zu lange nichts getan. Das EDV-System des Sanitätsbetriebes ist weiterhin vorsintflutlich.“
„Lange Wartezeiten in den Haus- und Kinderarztpraxen und BasismedizinerInnen, die gezwungen sein werden, ihre Patientinnen und Patienten ins Krankenhaus zu schicken, um den Befund dort abzuholen – dies steht uns wohl bevor“, warnt der Team-K-Abgeordnete.
„Das IKIS-System, das in den Krankenhäusern von Fachärztinnen und Fachärzten, in den Hausarzt- und Kinderarztpraxen sowie vom ärztlichen Personal in den Altersheimen Verwendung fand, erlaubte beispielsweise innerhalb desselben Tages der Blutabnahme Einsicht in Akutparameter und beschleunigte damit auch eine Akutbehandlung“, so der ehemalige Primar und Landtagsabgeordnete Franz Ploner weiter. „Mit Stichtag 1. September nun können AllgemeinmedizinerInnen und BasispädiaterInnen nur noch auf jene medizinischen Daten und Dokumente ihrer Patientinnen und Patienten zugreifen, die in der Elektronischen Gesundheitsakte EGA abgespeichert sind. Allerdings müssen die Patientinnen und Patienten vorher ihre Einverständniserklärung zur Einsicht abgegeben haben. Eine weitere Möglichkeit, an diese Daten zu kommen, besteht darin, dass die Patientinnen und Patienten selbst über myCivis unter Verwendung eines SPID oder mit der elektronischen Identitätskarte (CieID) ihren Befund in der EGA einsehen, ausdrucken und in die Praxis mitbringen. Vor allem für viele ältere Menschen und deren Angehörige ein schier unzumutbares Unterfangen“, sagt Franz Ploner.
Dass die Plattform IKIS nicht das Allheilmittel für die Übermittlung von Patientendaten und Befunden darstellte und dass von staatlicher Seite auch immer wieder die Sicherheit angemahnt worden war, ist im Sanitätsbetrieb bekannt. „Man hat in dieser Hinsicht wieder einmal zu lange nichts getan. Das EDV-System des Sanitätsbetriebes ist vorsintflutlich. Aber zu diesem Zeitpunkt ein Instrumentarium wie die EGA einzuführen, das auch erst in den Kinderschuhen steckt, ist schlichtweg verantwortungslos“, stellt Franz Ploner vom Team K abschließend fest.
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Kommentare (2)
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hermannh
Der Ploner hätte früher was sagen sollen, jetzt ist es viel zu spät.
EDV-Technisch ist er sowieso von einer Generation die mit dem neuen System nicht mehr mitkommt, deshalb gibt es ja die Rente (ab 65 Jahren muss keiner mehr arbeiten). Er hat ja ein goldene Rente und muss nicht noch mehr verdienen, genug ist genug 🙁 Oder sich zumindest nicht beschweren.
Im Alter ist jede Änderung/Neuheit schwierig, er sollte zurücktreten und den Platz für den Sleiter freimachen. Im .Burggrafenamt gibts ja keine Problem, dort arbeitet der Sleiter 🙂
nochasupergscheiter
IKIS wurde von einer einzigen Person, ich glaube einem Mitarbeiter der sanitatseinheit bruneck programmiert, und hat wohl sozusagen nichts oder ggf einige 100000 gekostet und funktioniert göttlich möchte man den arzten im pustertal glauben… Ega hat 100te Millionen verschlungen und funktioniert nicht… Also um was geht es hier? Darum dass man verschleiern will, dass man wieder mal Millionen unserer Gelder veruntreut hat…