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„Leistbares Wohnen voranbringen“

Foto: Alfred Tschager

Beim Event für die Südtiroler Wirtschaft forderte hds-Präsident Philipp Moser den Abbau von Bürokratie, Entlastung und eine Steigerung der Attraktivität als Arbeitsstandort.

Jährlich lädt der Wirtschaftsverband hds Ende August zu seinem Event für die Südtiroler Wirtschaft. Heuer fand der „hds Abend für die Wirtschaft“ am Donnerstag auf Schloss Maretsch in Bozen statt. Die Zusammenkunft der Unternehmerinnen und Unternehmer im Handel, in der Gastronomie und in der Dienstleistung stand unter dem Motto „Lust auf Zukunft!“.

In seinem Eröffnungsstatement richtete hds-Präsident Philipp Moser seine Botschaften an die politischen Entscheidungsträger. 3 Themen gehörten zu seinen Schwerpunkten: die Wirtschaftsgesinnung, der Arbeitsstandort und die lebenswerten Orte in Südtirol.

Er verglich die Wirtschaft mit einem starken Motor, der das Fahrzeug „Südtirol“ vorantreibt, damit Wohlstand, Arbeitsplätze und eine hohe Lebensqualität garantiert werden. „Es sind die vielen Unternehmerinnen und Unternehmer, die hinter dem Steuer sitzen und tagtäglich mutige Entscheidungen treffen, Risiken eingehen und Chancen nutzen, um uns alle weiterzubringen – und erheblich zum Steueraufkommen beitragen“, betonte der hds-Präsident. Doch dieser Motor laufe nicht von allein – er brauche Pflege, Wartung und immer wieder auch Anpassungen und Weiterentwicklungen.

Moser richtete im Rahmen der Veranstaltung, die von hds-Direktorin Sabine Mayr moderiert wurde, einen klaren Appell an die Politik: „Wir brauchen unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen, wie Abbau der Bürokratie, Vereinfachungen in der Verwaltung (Stichwort Digitalisierung), Entlastungen (Stichwort Irap), eine bessere Mobilität und Erreichbarkeit – denn letztendlich geht es hier um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes! Und wir brauchen auch Wertschätzung und Anerkennung für die Leistungen der Wirtschaft!“

Gefordert sei aber auch die Politik, wenn es um die Attraktivität des Arbeitsstandorts Südtirol geht. „Wir müssen dafür sorgen, dass Südtirol nicht nur ein schöner Ort zum Leben und Urlauben ist, sondern auch ein attraktiver Ort zum Arbeiten. Dazu gehört eindeutig leistbares Wohnen!“, so Moser. Die Wirtschaft könne nicht immer herhalten, um die Probleme des Landes zu lösen. „Wenn es um kollektivvertragliche Verhandlungen geht, dann wird immer argumentiert, dass Löhne erhöht werden müssen, damit sich die Menschen eine Wohnung leisten können. Ich sage „JA“, wir müssen unser Lohngefüge anpassen, – aber das Problem vom leistbaren Wohnraum muss die Politik lösen!”, betonte Moser.

Zum dritten Thema erklärte Moser, dass „wir auch dank der vielen Betriebe im Handel, in der Gastronomie und im Dienstleistungssektor lebenswerte Orte, Dörfer und Städte haben. Ein Ort ohne seine Betriebe ist wie ein Körper ohne Herz, ohne Leben. Doch es geht nicht nur um die wirtschaftliche Funktion dieser Betriebe. Es geht auch um den sozialen Zusammenhalt, den sie schaffen. Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Dienstleisterbetriebe sind Treffpunkte für die Menschen, Orte des Austauschs und der Begegnung“, so der Präsident.

Ein lebendiger Ort sei auch ein sicherer Ort. „Die Präsenz von Betrieben und Menschen in den Straßen trägt dazu bei, dass wir uns sicher fühlen. Wenn wir in Südtirol von einem Sicherheitsproblem sprechen, dann geht es nicht um den einzelnen Diebstahl im Geschäft. Sicherheit ist Wohlbefinden und Vertrauen, Sicherheit bedeutet Sorglosigkeit, Sicherheit bedeutet Geborgenheit. Und es ist eine Tatsache: Das Gefühl der Sicherheit hat in den letzten Jahren abgenommen“, sagte Moser, der dem Quästor für seinen Einsatz dankte.

Es folgten die Begrüßung durch hds-Vizepräsident und den derzeitigen Präsidenten des Südtiroler Wirtschaftsrings SWR, Sandro Pellegrini, und eine moderierte Gesprächsrunde mit Landesrätin Magdalena Amhof in Vertretung von Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie den zuständigen Landesräten Marco Galateo und Luis Walcher mit einer Reihe aktueller Themen, die den Wirtschaftsverband bewegen und die Verbandstätigkeit begleiten. Dabei ging es in erster Linie, wie Jungunternehmern trotz der vielen Herausforderungen – wie Klimawandel, demographischer Wandel, Fachkräftemangel, steigende Kosten und Bürokratie – Lust auf Zukunft gemacht werden soll.

Schwerpunkt der Veranstaltung war das Gastreferat von Neugierforscher Andreas Steinle zum Thema „Produktive Paranoia – Warum jetzt die beste Zeit für Zukunft ist“. „Die Neugier ist der Treibstoff der Veränderung und der Innovation. Nur wenn wir ihr Wesen verstehen, lässt sich Erneuerung wirklich vorantreiben!“, meint Steinle.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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