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Irritierter Landesrat

Christian Bianchi kritisiert den SVP-internen Konflikt um die „Sonderklasse“ der Goetheschule in Bozen und lobt die Reaktion von Kompatscher und Achammer.

Führt die Debatte rund um die Einrichtung einer Klasse für Kinder ohne Deutschkenntnisse an der Goetheschule in Bozen zu einem Streit in der Regierung?

Die jüngste Entscheidung hat jedenfalls auch innerhalb der SVP tiefgreifende Diskrepanzen offengelegt.

Der Vorschlag, der ohne vorherige Konsultation der Schulbehörden unterbreitet wurde, fand die uneingeschränkte Unterstützung des Obmanns der SVP, Dieter Steger, der erklärte, eine solche Initiative sei „die einzige Möglichkeit, die deutschen Kinder zu schützen“. Der Fraktionsvorsitzende Harald Stauder fügte hinzu: „Wenn es keine Kommission gibt, die beurteilt, ob ein Schüler in einer bestimmten Schule bleiben kann, sind wir kreativ genug, um andere Lösungen zu finden“.

Landesrat Christian Bianchi bezeichnet diese Äußerungen als „arrogant“ und zeigt sich erfreut darüber, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Philipp Achammer andere Töne anschlugen. Beide stellen sich gegen die Initiative der Schulleitung und sprechen  sich für eine integrative Schule aus.

Doch Bianchi zeigt sich vom Konflikt innerhalb der SVP irritiert: „Politisch bleibt uns eine gewisse Verbitterung über das, was wir von einigen Mitgliedern der deutschsprachigen Mehrheitspartei hören und lesen mussten.“ Die SVP könne nicht gleichzeitig Kampf- und Regierungspartei sein, sonst bestehe die Gefahr eines Kurzschlusses im politischen System Südtirols. „Denn für andere, auch für mich und die Partei, die ich vertrete, wird es schwierig zu verstehen, was die wahre Seele und die Ansichten dieser Partei sind.“

„Ich danke jedenfalls dem Präsidenten dafür, dass er diese Angelegenheit sofort beenden wollte und damit Fairness und Weitsicht und sicherlich ein höheres Maß an Respekt bewiesen hat, aber das Problem der Meinungsverschiedenheiten innerhalb der wichtigsten Partei des Landes, die daran arbeiten sollte, zu vereinen und nicht Konflikte zu schaffen, bleibt bestehen“.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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