„Es braucht mehr Wir“
Der Landesverband der Sozialberufe begrüßt, dass die Bereiche Soziales und Gesundheit an gemeinsamen Maßnahmen arbeiten.
Nach sechs Monaten im Amt ziehen Soziallandesrätin Rosmarie Pamer und Gesundheitslandesrat Hubert Messner, am Freitag den 23. August, Bilanz.
Sie geben einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Pläne in den Bereichen Soziales und Gesundheit. Beide betonen die zentrale Bedeutung einer engen Kooperation zwischen ihren Ressorts, um den wachsenden Anforderungen, insbesondere durch den demografischen Wandel, gerecht zu werden.
Der Landesverband der Sozialberufe teilt die Ansicht, dass das Zusammenwirken von Gesundheits- und Sozialwesen dringend notwendig ist. Denn: „Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab, neben körperlichen und psychischen, spielen auch soziale Aspekte eine wichtige Rolle. So haben Bildungsstand, die berufliche Situation oder der sozioökonomische Status einen prägenden Einfluss auf die Gesundheit.“
Die interprofessionelle Zusammenarbeit wird als vielversprechendes Mittel gesehen, um den Herausforderungen des Gesundheits- und Sozialsystems zu begegnen.
Der Landesverband sieht die Interprofessionalität als ein Schlüsselfaktor, um mit zunehmend dynamischen und komplexen Situationen angemessen umgehen zu können. Dabei gehe es um eine berufs- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Fachpersonen aus verschiedenen Berufsgruppen, um eine gute Gesundheits- Sozialversorgung zu gewährleisten.
„Das Fundament des Sozial- und Gesundheitswesens, sind die Mitarbeiterinnen aus den Gesundheit- und Sozialberufen, sie sind unmittelbar für die Ergebnisse und Zufriedenheit der zu pflegenden und betreuenden Menschen verantwortlich“, schreibt der Sozialverband in einer Aussendung.
In der Berufspraxis gelte es, ein gemeinsames Verständnis von Interprofessionalität zu entwickeln, denn es handelt sich dabei um mehr als die „Bündelung von Kompetenzen“. Es brauche demnach mehr Wir.
Es brauche nach Ansicht des Landesverbandes aber auch mehr Annäherung: „Sozialberufe müssen durch Verbesserungen der Rahmenbedingungen weiter an Attraktivität gewinnen. Die Verhandlungen des Bereichsvertrages für die Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Seniorenwohnheime wurden im Mai des laufenden Jahres aufgenommen und gestalten sich schwerfällig und vor allem schleppend.“
Für die Vertragsverhandlungen des Personals des Landesgesundheitsdienstes mit Ausnahme des Personals des leitenden sanitären, Verwaltungs-, technischen und berufsbezogenen Bereiches, gibt es einen Beschluss der Landesregierung (Nr. 863) vom 10/10/2023, in dem die Richtlinien für die Vertragsverhandlungen festgeschrieben sind. Diese Maßnahmen, müssen 1 zu 1 auf die Sozialberufe übertragen werden, fordert der Landesverband.
Aber für die Vertragsverhandlungen, des Bereichsvertrages für die Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Seniorenwohnheime, gibt es keinen entsprechenden Beschluss, obwohl es diesen dringend brauchen würde.
„Wenn man sich die aktuelle Hierarchie des Sozialwesens anschaut, bleibt die Frage wer müsste den Beschluss für die Vertragsverhandlungen der Sozialberufe verfassen? Der Gemeindeverband, der Rat der Gemeinden, die Bezirksgemeinschaften, die Seniorenwohnheime oder das Sozialwesen?“
Der Landesverband zieht demnach folgendes Fazit: „Auch das Sozialwesen braucht eine klare nachvollziehbare Hierarchie und die Sozialberufe, klare Richtlinien nach denen verhandelt wird. Schließlich ist die Aufwertung der Sozialberufe, ein wichtiges gemeinsam getragenes Anliegen der Südtiroler Landesregierung.
Es geht nicht allein darum unterschiedlichen Kompetenzen zusammenzubringen, sondern vielmehr darum, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und die Aufwertung und Vereinfachung der Zulagen für die betroffenen Berufsbilder und die Angleichung der Gehaltspositionen zwischen Sozial- und Gesundheitswesen, um gegenseitige Konkurrenz zu vermeiden.“
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