Monografie Alberto Garutti
Das Museion ist Gastgeber der nationalen Vorpremiere zum Erscheinen der ersten umfassenden Monografie über den Künstler Alberto Garutti (1948–2023).
Mit seinem Wirken hat er die Gestaltung öffentlicher Kunstwerke in Italien neu definiert. Garuttis Geschichte verbindet sich in besonderer Weise mit der des Museion durch das 2003 im Bozner Stadtteil Don Bosco errichtete Kleine Museion – Cubo Garutti. Zudem verknüpft sich die Buchpräsentation der Monografie mit der noch bis zum 1. September laufenden Ausstellung Kleines Museion – Cubo Garutti. Eine Geschichte, die das 20-jährige Bestehen dieses besonderen öffentlichen Bauwerks feiert. Nach dem Willen von Alberto Garutti ist es „all jenen gewidmet, die hier vorbeikommen und interessiert stehen bleiben – und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick“.
Der bei a+mbookstore in italienischer Sprache und bei Hatje Cantz in englischer Ausgabe erscheinende Band resümiert prägende Schlüsselmomente in der Praxis des Künstlers und Dozenten Garutti, der zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen und europäischen Kunstszene der letzten 50 Jahre gehört. Die Monografie wird ab September 2024 im Buchhandel erhältlich sein.
Der noch von Germano Celant konzipierte und vom Studio Celant fertiggestellte Band enthält einen Essay von Antonella Soldaini, eine historisch-kritische Chronologie der Jahre 1948 bis 2023, herausgegeben von Eva Fabbris (die ebenfalls für die wissenschaftliche Forschung verantwortlich zeichnet), sieben bislang noch unveröffentlichte thematische Texte von Alberto Garutti, die eigens für die vorliegende Monografie angedacht wurden, sowie eine Vielzahl von Illustrationen und Dokumenten. Somit wird der kreative Werdegang eines Künstlers nachgezeichnet, der seit seinen frühen Werken der 1970er-Jahre stets bestrebt war, die Rolle und ethische Verantwortung der Künstler*innenfigur für die heutige Gesellschaft zu hinterfragen.
Es ist ein Anliegen des Bandes, der ganz im Sinne der celantschen Methode eine monografisch-chronologische Ausrichtung beibehalten hat, anhand einer dichten zeitlichen Abfolge der wichtigsten Ereignisse in Garuttis Karriere den experimentellen Wert seiner Ausdruckssprache herauszustellen.
Die ihr zugrundeliegenden Schlüsselkonzepte sind im Laufe der Jahre für alle diejenigen, die sich mit dem Thema der ortsspezifischen künstlerischen Arbeit auseinandersetzen, unerlässlich geworden, so etwa die Achtung vor dem Ort, an dem das Werk steht, der Fokus auf die umgebenden sozialen Realitäten und die eingehende Kenntnis des Kontextes.
Aspekte wie der Begriff des Anti-Denkmals und der Nicht-Invasivität, die scharfe Kritik an der institutionellen Landschaft und die Rolle des Betrachters und der Betrachterin sind ebenso wie das grundlegende Verständnis des Kunstwerks als eine Form des offenen Dialogs und des Gesprächs nur einige zentrale Momente im künstlerischen Diskurs Garuttis, die hier in- und nebeneinandergreifend auf drei verschiedenen Registern beleuchtet werden: der historisch-kritischen Lesart, der Darstellung der künstlerisch-biografischen Fakten und der persönlichen Erzählung des Künstlers am Ende eines über 50 Jahre umspannenden Lebens in der Kunst.
An der ersten Präsentation für die Öffentlichkeit nehmen Antonella Soldaini, kuratorische Beraterin und Leiterin der Forschungsabteilung des Studio Celant, Lorenzo Balbi, künstlerischer Leiter des MAMbo in Bologna, und Francesco Garutti, stellvertretender Direktor des CCA in Montreal sowie Sohn des Künstlers, teil. Das Gespräch wird moderiert von Frida Carazzato, der Forschungskuratorin des Museion.
Der Band wurde realisiert mit Unterstützung der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des Kulturministeriums im Rahmen des Italian Council (12. Ausgabe 2023), einem Programm zur Förderung der italienischen Gegenwartskunst weltweit.
Termin: 29. August um 19.00 Uhr im Museion, Bozen.
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