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Die Umleitung

Foto: Land Tirol EQ-Vis

Der Neubau der Kanzelgalerie auf der Reschenbundesstraße 180 hat auch Auswirkungen auf den oberen Vinschgau. Ab 2. September werden Tagessperren eingeführt.

Die Vorarbeiten haben bereits begonnen, ab dem kommenden Montag, 2. September wird es ernst mit dem Neubau der Kanzelgalerie auf der Reschenbundesstraße 180. Von 8-18 Uhr werden Tagessperren eingeführt, ab 8. Oktober bis 20. Dezember bleibt die Straße komplett zu. Auch in den Jahren 2025 und 2026 ist mit mehrwöchigen Tages- und Vollsperren zu rechnen, die Fertigstellung des Bauwerks ist für Ende 2026 geplant.

Für Nordtirol ist das Vorhaben ein Mammutprojekt. Das Land errichtet die 400 Meter lange Galerie, um den neuralgischen Straßenabschnitt zwischen der Tschingelsgalerie und der Kanzelkehre besser abzusichern. Aus dem steilen, felsigen und labilen Gelände oberhalb der Straße donnern immer wieder Gesteinsbrocken zu Tal, die teils auch die vorhandenen Steinschlagschutznetze durchbrechen. Mit den zunehmenden Wetterextremen haben diese Ereignisse in den vergangenen Jahren zugenommen, berichtet das Land Tirol.

Die neue Galerie soll hier Abhilfe schaffen. Beim 40 Mio. Euro teuren Neubau wird laut Angaben des Landes Tirol der Abschnitt vom Portal Nauders der bestehenden Tschingelsgalerie bis zum Portal Pfunds der neuen Kanzelgalerie straßenbaulich so adaptiert, dass für den zukünftigen Lückenschluss beider Galeriebauwerke die hohen bergseitigen Sicherungen bereits ausgeführt sind. Neben den Straßenbauarbeiten, den geotechnischen Arbeiten und den Betonbauarbeiten des Galeriebauwerks selbst würden zudem noch tal- und bergseitige Stahlbeton-Stützmauern an beiden Portalen sowie eine talseitige Stützmauer neu errichtet.

Dafür muss die Straße zeitweise komplett gesperrt werden. Der Zeitplan: Vom 2. September bis 27. September werden Tagessperren von 8 bis 18 Uhr eingeführt. Der Verkehr (mit Ausnahme von Fahrzeugen mit Anhängern über 6,5 m und Busse über 13 m) wird über die B 185 Martinsbrucker Straße und B 184 Engadiner Straße sowie das Schweizer Staatsgebiet umgeleitet. Der Schwerverkehr muss die Dauer der Sperre abwarten oder diese großräumig umfahren. Zwischen dem 28. September und dem 7. Oktober wird die Sperre wegen des zu erwartenden starken Reiseverkehrs aufgehoben.

Ab dem 8. Oktober und bis zum 20. Dezember wird die B180 durchgehend gesperrt. Die Umleitung des Leichtverkehrs erfolgt wieder über die B 185 Martinsbrucker Straße und B 184 Engadiner Straße sowie das Schweizer Staatsgebiet. Die Schwerfahrzeuge müssen die Strecke großräumig umfahren.

Der Bau der Kanzelgalerie hat auch Auswirkungen auf den oberen Vinschgau. „Der Reschen ist unsere Nordeinfahrt“, sagt Franz Prieth, der Bürgermeister der Grenzgemeinde Graun, „für viele wird die Sperre aufgrund der Umleitung und der längeren Fahrtzeiten eine erhebliche Belastung sein“.

Dennoch ist Bürgermeister Prieth froh, dass das Land Tirol die Galerie neu errichtet. „Dieser Streckenabschnitt ist sehr gefährlich und er ist auch eine viel befahrene Zulaufstrecke für den Vinschgau“, sagt er. „Die Sicherung der Straße kostet viel Geld und es ist nur zu befürworten, dass so viel Mittel investiert werden“, unterstreicht Prieth.

Er betont, dass der Schnellbus Mals-Landeck trotzdem fahren wird. „Es fallen aber einige Haltestellen wie jene in St. Valentin und Reschen weg, damit die Fahrzeit eingehalten werden kann“, so Prieth. Auch an einer Lösung für den Ziel- und Quellverkehr der Schwerfahrzeuge werde noch gearbeitet. (gk)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • meinemeinung

    ein Dank an die Tiroler, hier geht Sicherheit vor Bequemlichkeit.
    Es hat bei den letzten Tunnel und Galerien geklappt und wird auch diesmal passen.
    Der in den Vinschgau will oder nach Innsbruck fährt auch über Martina (CH)

    • andreas

      Blöde Frage, warum dankst du den Tirolern eigentlich, wenn sie endlich ihre marode Infrastruktur sanieren?
      Das würde ich wohl voraussetzen, dass sie ihr Straßennetz in Ordnung halten. Nebenbei geigen sie da 2 Jahre rum.

      Und was bedeutet „hier geht Sicherheit vor Bequemlichkeit“?
      Was soll bequem daran sein zu warten, bis die Netze und die Galerien nicht mehr halten? Und dass bei laufenden Arbeiten, bei einer so engen Straße, diese teilweise komplett gesperrt wird, ist wohl logisch.

      Südtirol macht es nicht anders, nur würde da mehr Rücksicht auf den Verkehr genommen.

      • hermannh

        Andreas: Südtirol kann sich die besseren Strassen leisten, Innsbruck hat wenig Geld zu Verfügung! Eigentlich müsste man unserE Landesregierung loben, dass sie es besser machen. So schlecht kann unsere Autonomie nicht sein…

      • meintag

        Die Strasse durch den Vinschgau kann man nicht mit der Strasse vom Reschen nach Landeck vergleichen. Erstere ist hoffnungslos veraltet. Kaum überholen möglich. Da nutzt dann auch der zweite Tunnel bei Kastelbell, sollte Er in Betrieb gehen, wenig. Ortsumfahrungen wie die Alte in Schlanders bremst den Verkehr mit 50kmh und drei(3) Kreisverkehren zusätzlich ein.

        • hermannh

          Mein Tag: auf Nordtiroler Seite gibt es (bis auf Landeck) keine Umfahrung…

          Wenn es in Rabland keine gibt, liegt es an der dortigen Bevölkerung, Wenn man sich so uneinig ist, sind Lösungen schwer.

          Die Umweltgruppe Vinschgau hat in der Vergangenheit einiges verhindert

  • morgenstern

    Man kann irgendwelche „Auswirkungen“ auch herbeireden. Hauptsache eine Schlagzeile im medialen Sommerloch.

  • andreas1234567

    Hallo zum Nachmittag,

    Umweg über die Schweiz heisst auch Pass-und Grenzkontrollen..
    Hab mal geschludert (wie es m Ruhrgebiet heisst oder verabsäumt im Tioler Raum) den Ausweis rechtzeitig zu verlängern..
    Da durfte man dann für den Transit ein Tagesvisum kaufen, dafür musste das Fahrzeug abgestellt, zu einem weiteren Grenzcontainer spaziert und dort so ein Beleg eingekauft werden. Danach durfte man die 150 Meter Schweizer Hoheitsgebiet passieren. War für Schweizer Verhältnisse echt preiswert, hat glaube ich 2 Euro gekostet, die haben auch Euro genommen.

    Weil dort über Martinsbruck kein Schwerlastverkehr zugelassen ist fahren sich die zahllosen Serpentinen auch recht zügig, es braucht natürlich ein Auto mit einem festen Dach und einem Motor der was zieht.

    Auf Wiedersehen in Südtirol via Martinsbruck

    • meintag

      Bei Uns Vinschgern heisst diese Grenze einfach Martina. Was heisst Übrigens man braucht für die Fahrt über die Norbertshöhe ein Auto was zieht! Ausser die Daimlers gibt es auch andere Marken mit PS.

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