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Versuchte Vergewaltigung

In Bozen hat es am Montagabend in der Freiheitsstraße einen Vergewaltigungsversuch gegeben. Der Täter wurde sofort verhaftet. Dabei wurden weitere Personen verletzt.

Am Montagabend musste die Polizei in Bozen zu einem Einsatz in der Freiheitsstraße ausrücken. Ein Mann berichtete dem Notruf, dass er brutal zusammengeschlagen worden sei.

Nach Ankunft der Beamten nahmen sie sofort die Aussage des Opfers auf. Dieses berichtete, dass er seiner Tochter und seiner Nichte helfen wollte, die ihm am Telefon berichteten, dass sie von einem Mann verfolgt wurden, der sie versuchte, zu vergewaltigen. Als dieser aber zu Hilfe eilte, wurde er ebenfalls heftig mit Tritten und Schlägen attackiert.

Der Angreifer entfernte sich dann, als er von einem Mann und einer Frau – vermutlich seinen Eltern – weggerufen wurde und ging in ein Gebäude in der Freiheitsstraße.

Glücklicherweise konnte ein Zeuge das Aussehen des vermeintlichen Angreifers beschreiben, weshalb sich die Beamten dazu entschlossen, das Gebäude zu betreten. Sie konnten die Wohnung ausfindig machen, in der der Angreifer geflüchtet war. Dort waren Schreie zu hören, die auf einen heftigen Streit hindeuteten.

Beim Klingeln der Beamten verstummten die Stimmen aber plötzlich und ein Mann und eine Frau öffneten die Tür, gaben aber an, dass sich keine weitere Person in der Wohnung befinde. Erst später gaben sie zu, dass sich auch der Sohn dort aufhielt.

Dieser entsprach den Beschreibungen des Opfers und der Zeugen voll und wurde als A. T., ein 25-jähriger armenischer Staatsbürger mit Wohnsitz in Bozen identifiziert. Ebenso stellten die Beamten fest, dass er zwar eine Aufenthaltsgenehmigung besitzt, allerdings mehrfach strafrechtlich wegen Straftaten wie vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt wurde.

Der 25-jährige wurde aufgefordert, das Haus zu verlassen und mit auf die Polizeiwache zu gehen. Der Armenier wehrte sich allerdings dagegen und zeigte sich den Beamten gegenüber aggressiv.

Plötzlich tauchten außerdem mehrere Verwandte des Jungen im Haus auf, die sich sofort unkooperativ verhielten und Widerstand gegen die Polizei leisteten, um die Polizeibeamten daran zu hindern, mit dem Betroffenen zu sprechen. A. T. lehnte die Aufforderung, das Haus zu verlassen, kategorisch ab und begann, die Beamten körperlich anzugreifen, indem er sie heftig schubste und mehrmals mit Tritten und Schlägen traktierte.

Die mangelnde Kooperationsbereitschaft der zahlreichen Familienangehörigen, die sich auch in Gewalttätigkeiten gegenüber den Polizeibeamten äußerte, und die beengten Verhältnisse, in denen sie agieren mussten, erschwerten die Durchführung des Einsatzes erheblich, weshalb weitere Streifenwagen hinzugezogen wurden.

Da es keine andere Möglichkeit gab, den vermeintlichen Täter zu stoppen, blieb den Polizisten nichts anderes übrig, als den Taser zu zücken, die in den Einsatzprotokollen vorgesehene Prozedur schnell zu aktivieren und auf den Täter zu zielen, nachdem dieser mit seiner imposanten Körpergröße (195 cm) einen der Beamten mit erheblicher Gewalt in die Enge getrieben und ihm dann ins Gesicht und auf die Brust geschlagen hatte.

Der erste Schuss auf die Brust brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Die Polizisten sahen sich daher gezwungen, den Taser zusammen mit dem bereitgestellten Pfefferspray ein zweites Mal einzusetzen.Der Armenier wurde daraufhin gegen die gläserne Eingangstür des Wohnzimmers geschleudert, wodurch diese zerbrach. Er zog sich dadurch mehrere Wunden mit reichlich Blutverlust zu.

Nachdem der Angreifer mit Handschellen gefesselt und unschädlich gemacht worden war, wurde das sofortige Eingreifen des medizinischen Personals angefordert, das kurz darauf eintraf und ihn in Begleitung von sechs Beamten der Staatspolizei zur Behandlung in das Krankenhaus Bozen brachte, da er sehr gefährlich war und unter Arrest stand.

Die Geschädigten (darunter ein minderjähriges Mädchen) bestätigten bei ihrer Anzeige auf dem Polizeipräsidium, dass der Angeklagte versucht hatte, ihnen sexuelle Gewalt anzutun, indem er sie an den Haaren gepackt und mehrere Meter weit geschleift hatte, um sie zum Geschlechtsverkehr zu zwingen, wobei er ein Kondom in einer Hosentasche aufbewahrte.

Nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen wurde A. T. wegen Widerstands, Gewaltanwendung und Körperverletzung gegenüber einer Amtsperson sowie wegen versuchter sexueller Gewalt festgenommen. Einige Stunden später wurde er aus der Notaufnahme entlassen und in das Gefängnis Bozen verlegt, wo er den Justizbehörden zur Verfügung steht. Sein Vater, seine Mutter und sein Onkel wurden auf freiem Fuß wegen Gewalt und Widerstand gegen einen Amtsträger angezeigt.

Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen wurden vier Polizeibeamte, darunter eine junge Polizistin, an verschiedenen Körperteilen verletzt. Sie wurden in der Notaufnahme behandelt und erhielten eine Prognose von 3 bis 7 Tagen.

Angesichts der Schwere des Vorfalls und seiner Vorstrafen gab Quästor Paolo Sartori, der Einwanderungsbehörde die sofortige Anweisung, den Vorfall der territorialen Kommission für Flüchtlinge zu melden, um ihm den Status eines Asylbewerbers abzuerkennen und folglich eine Ausweisungsverfügung zu erlassen, um ihn endgültig aus dem Staatsgebiet zu entfernen. Das gleiche Verfahren wurde auch gegen seine Eltern und seinen Onkel eingeleitet.

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