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„Versorgung bleibt aufrecht“

Das Krankenhaus Schlanders

Eine veränderte Gesetzeslage stellt künftig den Zukauf von externen fachärztlichen Dienstleistungen in Frage – mit Folgen für das Krankenhaus Schlanders. Doch Gesundheitslandesrat Hubert Messner beruhigt.

von Karin Gamper

Es ist eine Praxis, die für das Krankenhaus Schlanders schon seit vielen Jahren angewandt wird: Über eigene Firmen erbringen externe Fachärzte und Fachärztinnen gewisse medizinische Dienstleistungen im Bereich Pädiatrie und Anästhesie. Die Dienste werden jeweils ausgeschrieben. Dadurch wird der Facharztmangel umgangen und die lokale Betreuung in der Peripherie aufrechterhalten.

Doch dieser Zukauf von Diensten soll künftig nicht mehr möglich sein. Grund dafür ist eine veränderte Gesetzeslage. Das „Decreto Bollette“ und die „Legge Schillaci“ aus dem Jahr 2023 lassen eine externe Beauftragung für maximal 12 Monate zu. Im Fall von Schlanders wurden die Dienste jedoch bereits verlängert. Eine Neuausschreibung ist damit nun nicht mehr möglich – es sei denn, Rom lenkt noch ein.

Betroffen vom möglichen Ausschreibungsstopp sind am Krankenhaus Schlanders die Dienste Pädiatrie und Anästhesie. Das sorgt im Vinschgau für Aufregung. Die Angst, dass das Spital ausgehöhlt wird, ist mit einem Schlag wieder da. Doch der zuständige Gesundheitslandesrat Hubert Messner beruhigt und erklärt im Interview, was geplant ist, um die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Tageszeitung: Herr Landesrat, wie beurteilen Sie die derzeitige Situation am Krankenhaus Schlanders?

Hubert Messner: Es ist richtig, dass aufgrund gesetzlicher Vorgaben – d.h. „Decreto bollette“ bzw. „Legge Schillaci“ aus dem Jahr 2023 – die externen Facharztdienste, die der Sanitätsbetrieb über externe Unternehmen ausgeschrieben hat und abdeckt, nach Ablauf der Verträge Ende des Jahres nicht mehr verlängert werden können. Diese externen Fachärzte – es handelt sich um 15 an der Zahl – arbeiten in den Fachbereichen Notaufnahme, Anästhesie und Pädiatrie ausschließlich in den Gesundheitsbezirken von Meran und Brixen. Die sogenannten „Werkverträge“ hingegen, die der Gesundheitsbetrieb direkt mit externen Fachärzten abschließt, sind von den gesetzlichen Vorgaben nicht betroffen und können weiterhin beibehalten werden. Das sind 191 Stellen im gesamten Südtiroler Sanitätsbetrieb.

Welche Alternativen werden ins Auge gefasst?

Als Alternative zur Abdeckung der Dienste müssen kurzfristig notwendige Stellen in den angesprochenen Fachbereichen neu ausgeschrieben werden, die Rekrutierung derselben gefördert und intensiviert bzw. befristete Aufträge oder Werkverträge an deren Stelle angeboten werden. Wobei wir längerfristig sicher alles daransetzen werden, Fachärzte für den Sanitätsbetrieb zu gewinnen und insgesamt von der Anstellung externer Fachärzte wegzukommen. Wir haben zurzeit ca. 300 Ärzte nach österreichischem Modell in der Facharztausbildung.

Werden die Vinschger weiterhin auf ein Krankenhaus mit den derzeitigen Abteilungen und Diensten zählen können?

Wir sind gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb bemüht, Lösungen zu finden. Das Krankenhaus Schlanders mit den derzeitigen Abteilungen und Diensten wird genauso wie die Versorgung in den restlichen Landesteilen aufrecht erhalten bleiben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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